Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
015 - Der Moloch

015 - Der Moloch

Titel: 015 - Der Moloch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
Haut wirkte jetzt noch grauer. »Bedauerlich, Sir, sehr bedauerlich, daß ich sagen muß – alles nicht funktionieren. Geräte für Navigation auch alle kaputt. Ich nichts können machen.«
    Parker starrte den Kapitän mit verkniffenem Mund an.
    Dorian, der sein Temperament kannte, rechnete mit einem Wutausbruch. Doch Parker hatte sich in der Gewalt, wenn er auch innerlich wahrscheinlich kochte.
    »Na, da kann man nichts machen«, sagte er gepreßt. »Aber es wird Ihnen sicherlich doch nicht schwerfallen, eine der vielen Inseln der Ägäis auf Sicht anzusteuern.«
    »Werde versuchen, Sir.«
    »Sie werden meinem Befehl augenblicklich nachkommen!«
    »Aye, Aye, Sir!«
    Parker stürmte aus dem Ruderhaus. Dorian folgte ihm.
    »Was ist los?« fragten die anderen, die die Vorgänge im Ruderhaus zwar beobachtet hatten, aber kein Wort verstehen konnten.
    »Wir fahren den nächsten Hafen an«, sagte Parker kurz angebunden. Niemand hatte dagegen einen Einwand vorzubringen, ganz im Gegenteil, alle schienen irgendwie erleichtert.
    »Ich möchte dich sprechen«, sagte Parker so leise zu Dorian, daß die anderen es nicht hören konnten. »Ich erwarte dich in zehn Minuten in meiner Kabine.«
    Dorian blieb an Deck. Man fragte ihn aus, und er erzählte wahrheitsgetreu, daß die Funkanlage nicht funktioniere und sie deshalb an Land gehen mußten, um Pepe Montez' Verschwinden zu melden. Vom Ausfall der Navigationsgeräte sagte er nichts.
    »Jetzt scheint es ernst zu werden«, meinte Vali, als sie allein waren.
    Dorian nickte. »Wir müssen uns auf das Schlimmste gefaßt machen. Aber wir werden nicht unvorbereitet sein, verlaß dich darauf. Jeff hat seinen Glauben an die Mannschaft auch schon längst verloren. Wir können mit ihm rechnen.«
    Dorian wollte mit Vali gerade unter Deck gehen, als ihm beim Anblick Adrian Wests eine Idee kam.
    »Sie haben doch schon eine Menge Fotos geschossen, seit wir an Bord sind«, sagte Dorian zu dem Modefotografen. »Haben Sie auch Bilder von der Mannschaft gemacht?«
    »Klar«, versicherte Adrian West grinsend. »Die lasse ich mir doch nicht entgehen. Solche Typen bekomme ich nie wieder vor das Objektiv. Aber die Fotos sind noch nicht entwickelt.«
    »Haben Sie denn eine Möglichkeit, die Fotos an Bord zu entwickeln?«
    »Allerdings. Jeff hat mir in meinem Badezimmer ein tolles Labor eingerichtet.«
    »Dann entwickeln Sie die Bilder und bringen Sie sie in Jeffs Kabine!« verlangte Dorian. »Aber schnell! Es könnte wichtig sein.«
    »Wenn Sie meinen.«
    »Verlieren Sie keine Zeit!«
    West begleitete sie hinunter und verschwand in seiner Kabine. Gloria, die ihm folgen wollte, warf er die Tür vor der Nase zu.
    Dorian betrat zusammen mit Vali Jeffs Kabine. Der Dämonenkiller wußte noch nicht genau, welches teuflisches Spiel mit ihnen getrieben wurde, aber er war sicher, daß er es bald herausfinden würde. Parker stellte zwei Drinks vor Dorian und Vali hin, das dritte Glas behielt er in der Hand. Sie prosteten einander zu.
    »So«, sagte Parker nach dem ersten Schluck, »willst du jetzt nicht mit der Sprache herausrücken, Dorian? Du weißt doch irgend etwas und kennst vielleicht sogar die Hintergründe dieser mysteriösen Vorfälle.«
    »Es ist schon viel wert, wenn du den Ernst der Lage erfaßt hast, Jeff«, sagte Dorian. »Es steckt viel mehr als der Scherz eines Menschen dahinter. Es geht um Leben und Tod.«
    »Ich höre. Und weiter«, sagte Parker ernst.
    »Eigentlich betrifft es nur Vali und mich«, fuhr Dorian fort. »Wenn ich gewußt hätte, daß ich euch in die Sache mit hineinziehe, dann hätte ich dich nicht um diesen Gefallen gebeten.«
    »Ich will Fakten hören, keine Entschuldigungen«, entgegnete Parker.
    Dorian lächelte. »So gefällst du mir viel besser, denn als Playboy. Glaubst du mir aber auch, wenn ich dir sage, daß sich Montez weder versteckt hält noch über Bord ging? Er wollte mit dem Skelett auch Fabienne keinen Schreck einjagen.«
    »Woher stammt es dann aber?« Parker wurde blaß. »Du willst doch nicht sagen, daß …«
    »Das überlasse ich deiner Phantasie, Jeff«, sagte Dorian. »Ich weiß selbst noch nichts Genaues. Aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit dürfte feststehen, daß Montez ermordet wurde. Jedem an Bord kann dasselbe Schicksal blühen. Für mich besteht kein Zweifel, daß die Mannschaft dahintersteckt.«
    »Seit wann hast du diesen Verdacht?« fragte Parker.
    »Seit ich erfuhr, daß du diese Männer in Chania aufgelesen hast. Als deine

Weitere Kostenlose Bücher