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015 - Zombie-Wahn

015 - Zombie-Wahn

Titel: 015 - Zombie-Wahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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sofort. In der
Aufregung verfehlte er das Ziel. Die Kugel klatschte in die Friedhofsmauer,
Steinsplitter spritzten durch die Luft.
    Erst der zweite Schuß traf den
Zombie in die Stirn. Wie vom Blitz gefällt stürzte die Leiche aus dem Grab zu
Boden.
    Es dauerte nur drei Sekunden, bis
Potte die Tür seines Fahrzeuges aufgeschlossen hatte, drei Sekunden, die ihnen
zur Ewigkeit wurden, denn die unheimlichen Verfolger kamen näher und kletterten
zum Teil über die eine Torhälfte, während andere sich durch den inzwischen
verbreiterten Spalt zwängten.
    Larry riß die Tür neben Potte auf,
der den Wagen bereits startete.
    Da krochen unter dem Fahrzeug des
Polizeichefs zwei Gestalten hervor – wie Gewürm aus dem Boden.
    Zombies!
    Der Alptraum wollte nicht enden.
    Die beiden Gespenstischen aus dem
Grab stellten jedoch keine Gefahr mehr für sie dar.
    Potte überrollte sie einfach. Die
Räder drückten die Leiber und Arme der auf der Lauer liegenden Zombies
herunter.
    Mit einem harten Lenkmanöver riß
der Franzose sein Fahrzeug herum, während Larry sofort sämtliche Knöpfe an den
Türen herabdrückte, um zu verhindern, daß die Türen von außen aufgerissen
wurden.
    Deutlich war das Überrollen der
Körper zu fühlen.
    Potte gab Gas. Larry warf einen
Blick nach außen und sah, wie die beiden überfahrenen Zombies sich erhoben. Die
morschen Hände und die Brust des anderen waren zusammengepreßt, aber das hielt
keinen von ihnen ab, dem herumrutschenden Fahrzeug nicht zu folgen.
    Ihre Köpfe waren noch intakt, und
der geheimnisvolle Befehl ihres Meisters, der sie aus dem Grab gerufen hatte,
steuerte sie …
    Potte beschleunigte schnell, und es
war nur zu verständlich, daß er so rasch wie möglich zwischen sich und dem
Grauen einen großen Abstand schaffen wollte.
    Der Citroën flog förmlich auf den
abkippenden Weg des Hügels zu, auf dem der alte Friedhof lag. Es regnete noch
immer, und in Strömen wankten die Gestalten aus dem Grab zum Hügel, konnten das
Fahrzeug aber nicht einholen.
    Zum erstenmal seit seiner Begegnung
mit den Zombies atmete Larry tief durch. Doch Erleichterung wollte sich nicht
einstellen.
    »Ist das Ihre erste Begegnung mit
diesen Wesen oder wußten Sie schon eher etwas über Sie?« Larrys Stimme klang
belegt. Er starrte noch immer nach hinten, konnte aber trotz allem Schrecken
seinen Blick nicht wenden von dem schauerlichen Zug, der sich von Tor und
Friedhofsmauer löste.
    Mindestens dreißig Leichen standen
dort versammelt und folgten langsam mit dem typisch wankenden Gang der Spur,
die der Citroën auf dem aufgeweichten Boden hinterließ.
    Potte war weiß wie eine frisch
gekalkte Wand. Er nickte mechanisch. »Ich hatte einen Verdacht, aber ich konnte
mit niemand darüber sprechen …«
    »Und weshalb nicht?«
    »Ich bitte Sie, Monsieur! Wer hätte
mir geglaubt, wenn ich von – Zombies gesprochen hätte! Zombies, lebende Leichen
aus dem Grab, gerufen von einem, der ihre Sprache versteht … Man hätte mich zum
Irrenarzt geschickt und sich überlegt, wem man meine Dienststelle am besten
anbietet. Für solche Dinge gibt es in der heutigen Welt keinen Platz mehr,
Monsieur.«
    »Daß es diesen Platz gibt, haben
wir beide mit eigenen Augen gesehen. Die Geheimnisse und Rätsel dieser Welt,
die es auch heute noch gibt, scheren sich einen Dreck darum, ob man an sie
glaubt, ob man sie für möglich hält oder nicht. Und sie treten dann in
Erscheinung, wenn man sie am wenigsten erwartet und ihr Kommen den meisten
Erfolg verspricht … Jemand muß mit dem Ruf an die Zombies, mit der
Wiederauferstehung dieser Toten, einen ganz bestimmten Zweck erfüllen. Gibt es
für Sie auch in dieser Hinsicht einen Verdacht?«
    Potte warf einen Blick zur Seite und
sah den Mann auf dem Beifahrersitz seltsam an.
    »Sie stellen merkwürdige Fragen,
Monsieur Brent. Eigentlich wäre es meine Aufgabe, Fragen an Sie zu richten. Es
ist verwunderlich, wenn ein Fremder so spät abends auf dem alten Friedhof
auftaucht. Hatten Sie einen besonderen Grund …«
    »Ja, den hatte ich …«, Larry
zögerte keine Sekunde mit der Antwort. Er war durch X-RAY-1 dahin instruiert,
seine wahre Identität und die Hintergründe der Anwesenheit in Montmirail zu
verschweigen. Niemand in dem Ort sollte etwas von den wirklichen Gründen und
den beiden PSA-Agenten ahnen. Doch Larry Brent wußte auch, daß besondere
Ereignisse besondere Reaktionen erforderten. Es war sinnlos, dem Mann, der ihm
praktisch das Leben gerettet hatte, jetzt eine aus den

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