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015 - Zombie-Wahn

015 - Zombie-Wahn

Titel: 015 - Zombie-Wahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Boden, rutschten aber weg. Rechts riskierte er es nicht, die Hand
völlig auszustrecken, um die Laserwaffe nicht loszulassen.
    Doch das Schicksal nahm seinen
Lauf.
    Ein Zombie trat aus dem Dickicht
und nahm seine verzweifelte Situation wahr. Der Fuß des Toten trat ihm die
Waffe aus der Hand, und Larry rutschte nun vollends in das Loch.
    Zweieinhalb Meter in die Tiefe!
    Feuchte Erde und ganze Bündel
durchnäßten Laubes und Zweige rutschten nach.
    In der aufkommenden Panik war
X-RAY-3 sofort wieder auf den Beinen, konnte aber nicht verhindern, daß die
lockere Erde, die von der Seite nachgerutscht war, sich um Knöchel und Waden
legte.
    Er steckte fest!
    Über ihm, am Rand des Loches, das
er in die Erde gerissen hatte, tauchten die grotesken Schatten seiner
Widersacher auf.
     
    ●
     
    Das Fenster war verschlossen,
ebenso der Fensterladen.
    Auf weitere Maßnahmen hatte Iwan
Kunaritschew verzichtet. Von draußen drang nicht das geringste Tageslicht in
das kleine Badezimmer, das er mit wenigen Handgriffen zum Labor umgewandelt
hatte.
    Im Gepäck eines jeden PSA-Agenten
befanden sich Ausrüstungsgegenstände für alle möglichen Situationen. Daß ein
PSA-Agent mal in die Lage geriet, auf schnellstem Weg eine fotografische
Aufnahme auszuwerten, gehörte fast zum Alltag. So war es nicht verwunderlich,
daß ein mit allen notwendigen Chemikalien eingerichtetes Fach im Agentengepäck
vorhanden war.
    Die Filme kamen gerade aus dem
Entwicklungsbad.
    Kunaritschew hängte sie zum
Trocknen auf und kontrollierte gleichzeitig im Rotlicht der Stablampe die
Motive. Er entdeckte ausschließlich Porträt- und Ganzkörperaufnahmen einer
Reihe von Personen, die – so vermutete er zunächst –, zum Freundes- und
Bekanntenkreis James Lovells gehörten.
    Erst als er die ersten Abzüge in der
Hand hielt, wurde ihm klar, daß seine Vermutung nicht ganz stimmen konnte.
    Auf den Fotos waren Personen, die
er kannte!
     
    ●
     
    Ein Bild zeigte den Besitzer des
›Grand-Hotels‹.
    Es war offensichtlich, daß Victor
Delacroix nichts davon merkte, als er fotografiert wurde.
    Der kräftige Mann stand auf der
Straße vor dem Hotel und starrte in imaginäre Ferne. Die Aufnahme war von
schräg oben erfolgt, vermutlich aus einem Zimmer des Hotels, dessen Fenster der
Straße und dem Marktplatz zugewandt waren.
    Aber James Lovell hatte ein Zimmer
auf der Rückseite des Gebäudes!
    Dann hatte er wahrscheinlich
während der Aufnahme am Flurfenster gestanden oder das eines Fremden benutzt.
Dies wiederum würde bedeuten, daß es außer Lovell einen weiteren Gast im
›Grand-Hotel‹ gab!
    Iwan Kunaritschew merkte, wie seine
Gedanken sich selbständig machten.
    Es gab da mehr als eine Frage, die
ihn beschäftigte. Schließlich war es auffallend, daß James Lovell heimlich den
Hotel-Besitzer und andere Bewohner Montmirails fotografierte, wie er annahm.
Bekannte Gesichter für ihn waren auch die der Männer aus dem Lokal.
    Ein merkwürdiges Hobby, das Lovell
da betrieb!
    Er fotografierte keine Gebäude und
Landschaften – sondern Menschen! Er machte nur Porträtaufnahmen, und zwar
solche, von denen seine ›Opfer‹ nichts wußten. Auf allen Fotografien wirkten
sie abwesend, nachdenklich.
    Auch ein Foto von Delacroix’
hübscher Tochter war vorhanden. Die Aufnahme war mit einem Teleobjektiv
geschossen und unscharf.
    Iwan fiel auf, daß James Lovell mit
einem Spezialfilm und außergewöhnlichen Objektiven arbeitete, um gerade bei
schlechten Lichtverhältnissen noch eine einigermaßen brauchbare Ausbeute zu
erzielen.
    Diese Fotos beschäftigten den
russischen PSA-Agenten, und er nahm sich vor, der Sache auf den Grund zu gehen.
    Lovells seltsames Interesse an den
Gästen des Hotels und der Familie des Besitzers kam nicht von ungefähr.
    Vielleicht hing der mysteriöse
›Unfall‹ den er gehabt hatte, ganz und gar mit Lovells nicht alltäglichem Hobby
zusammen.
    Iwan packte sein Minilabor
zusammen, verstaute die Filme im Koffer und die Vergrößerungen in seiner
Brieftasche und verließ dann das Bad und schließlich das Hotelzimmer.
    Er lauschte auf den Gang hinaus.
    Bis auf leise Geräusche aus dem
Gastraum ein Stockwerk tiefer war alles still.
    Eine altmodische Deckenlampe
brannte; über den schmutzigen Glasschirm kroch eine fette Spinne.
    Die Tür zu Lovells Zimmer lag zwei
Nummern weiter rechts.
    Kunaritschew vergewisserte sich,
daß die Luft rein war und durchquerte dann mit schnellen Schritten den
Korridor.
    Ohne anzuklopfen, drückte X-RAY-7
die

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