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0150 - Die Spezialisten der USO

Titel: 0150 - Die Spezialisten der USO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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heißen Stahlmantel der Zelle und hielt Ausschau nach einer Rumpföffnung, die ich schließlich in der ausgefahrenen Kuppel des Bordobservatoriums entdeckte.
    Ich schlüpfte hinein und befand mich in einem Raum, in dem ein Teleskop auf gebaut war.
    Zwei Männer waren lustlos damit beschäftigt, die ohnehin blanken Teile des Instrumentes zu polieren.
    Einer davon war ein Korporal.
    Ich flatterte zu einem Geländer hinüber und ließ mich auf dem Handlauf nieder. Der Korporal entdeckte mich sofort. Ich sah ihn mit den Vogelaugen treu an, neigte nach Kubuart den Kopf und krächzte freundlich in Interkosmo: „Ha-Bubi-ha-Bubi, Bubi fleißig - ha...?"
    Der Terraner legte seinen Putzlappen zur Seite, schaute zur Teleskopöffnung hinauf, anschließend zu mir hinüber und sagte dann: „Mistvieh! Wenn du mir das Geländer bekleckerst, geht es dir schlecht."
    Die wenig vornehme Begrüßung schockierte mich. Ich erschrak so sehr, daß ich bald von der Stange gefallen wäre.
    Der zweite Mann lachte, doch die Miene des Korporals wurde noch grimmiger. Scheinheilig lächelnd und Lockrufe ausstoßend kam er auf mich zu. Ich fürchtete um mein Leben. Deshalb öffnete ich schleunigst den Brustverschluß und steckte den Kopf heraus.
    „Bedienen Sie sich gefälligst einer anständigen Ausdrucksweise", brüllte ich.
    Der Mann blieb ruckartig stehen, wurde blaß und begann dann krampfhaft zu schlucken. Ich lachte hämisch.
    „Sie bekommen wohl kalte Füße, was? Wenn Sie sich erholt haben, nehmen Sie mich auf Ihre Schulter und bringen Sie mich zum Kommandanten des Schiffes. Ich bin Lemy Danger, Spezialist und Major der USO. Sie haben doch einen Notruf abgestrahlt, nicht wahr?"
    Es dauerte noch einige Minuten, bis ich den Korporal davon überzeugt hatte, daß ich kein Geist war. Du meine Güte! - Terraner können manchmal wirklich eine lange Leitung haben.
    Eine halbe Stunde später landete ich auf dem Arbeitstisch des Kommandanten. Offiziere und leitende Wissenschaftler stürmten herein. Ich wurde bestaunt und befühlt, als wäre ich das größte Wunder der Galaxis. Schließlich kletterte ich aus der Maschine und zeigte mich in voller Größe.
    Oberstleutnant Fred Hymik, Kommandant der EXPLORER-1207, wahrte seine Würde. Mehr als ein Räuspern erlaubte er sich nicht.
    „Willkommen an Bord", sagte er. „Es wird höchste Zeit, daß die USO eingreift. Was darf ich Ihnen anbieten? Ihre Maske dürfte nicht sehr bequem sein."
    Darin irrte sich der Mann zwar, aber ich hielt es für unhöflich, ihn belehren zu wollen.
    Ich bedankte mich und kam zur Sache. Ein Offizier sorgte dafür, daß wir unter uns blieben. Was ich anschließend hörte, warf meine gesamte Planung um.
     
    *
     
    Bericht Melbar Kasom
     
    Die Haknorer hatten mich bei Sonnenaufgang entlassen, nachdem sie drei Tage versucht hatten, Widersprüche in meinen Aussagen festzustellen. Mein Auftreten als Überschwerer und Pendler war so überzeugend gewesen, daß den Haknorern keine andere Wahl geblieben war, als mir die Freiheit zu geben.
    Sie war allerdings nur beschränkt, denn ich hatte Start- und Funkverbot erhalten. In die KASO-V zurückgekehrt, hatte ich leere Laderäume und eine zertrümmerte Funkstation vorgefunden.
    Meine Beschwerde war fruchtlos gewesen. Die für die Hafenabfertigung verantwortlichen Beamten hatten bedauernd erklärt, der Kriegszustand auf Haknor bedinge nun einmal gewisse Härten. Allerdings könne man „gelegentlich" über den Preis der Waren verhandeln.
    Zwei Stunden nach meiner Rückkehr waren Achard, Hetete und Bentosa eingetroffen. Auch sie waren Tag und Nacht verhört worden.
    Der Tod unseres Kollegen Argo Multpol erfüllte uns mit Trauer.
    Er war zwei Tage nach seiner Einlieferung in ein Militärhospital an einer Lungenembolie gestorben - an einer Lungenembolie im Zeitaler einer medizinischen Entwicklung, die solche Fälle nicht mehr als problematisch ansah. Ich wußte nicht, welche Pfuscher man mit der Amputation des verbrannten Beines beauftragt hatte.
    Als sich meine Erregung gelegt hatte, war Lemy erschienen. Wie erwartet, konnte er sich in seiner Vogelmaske ungehindert bewegen.
    Nachdem wir die Sachlage besprochen hatten, war ich in die Stadt gefahren. Die Ansiedlung besaß hunderttausend Einwohner, nannte sich Tesonta und war Sitz der Regierung. Auf Lemys Anweisung hin hatte ich in einer Tierhandlung einen Kubu gekauft.
    Bei der Gelegenheit hatte ich feststellen können, daß ich von der haknorschen Geheimpolizei überwacht wurde.
    Ich

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