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0151 - Die Gruft der Leichenräuber

0151 - Die Gruft der Leichenräuber

Titel: 0151 - Die Gruft der Leichenräuber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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der Knöchel auch, das konnte er selbst bei diesem miesen Licht erkennen. Nein, da war nichts zu machen. Er mußte schon auf Hilfe warten.
    Aber auf Werner Tonagel war zum Glück Verlaß. Er würde sicherlich dafür sorgen, daß bald Hilfe eintraf. Bis es soweit war, mußte Hermann eben hier sitzen bleiben.
    Still war es nie.
    Irgend etwas knackte und knarrte immer. Steine und Holz waren mit ihm zusammen in die Tiefe gefallen, wobei Hermann noch Glück gehabt hatte, daß er nicht getroffen worden war. Die Steine waren weiter rechts zu Boden gekracht, ein paar hatten ihn zwar gestreift, doch dieser Schmerz ließ sich verkraften.
    Mit dem Knöchel sah es schon wesentlich schlimmer aus. Zudem breitete sich der Schmerz auch aus. Er blieb nicht allein auf den Fuß konzentriert, sondern zog hoch bis in die Wade. Es war Hermann unmöglich, zu gehen.
    Doch das wollte er nicht wahrhaben. Nach einem zweimaligen Versuch gelang es ihm, sich auf die Füße zu stemmen. Das heißt, auf einen Fuß. Als er den linken belastete, brach er mit einem Schrei auf den Lippen zusammen.
    Hart fiel er hin, hatte dabei sein linkes Bein angewinkelt, und der Schmerz trieb ihm sogar das Wasser in die Augen. Warum mußte er auch solch ein Pech haben!
    Er hätte dieses verdammte Gemäuer eben nicht betreten sollen.
    Nun war nichts mehr zu ändern.
    Hermann hatte sich gedreht. Er schaute jetzt nicht mehr dorthin, wo der Schutt lag, sondern auf die feucht glänzenden, dicken Steinmauern, die einen Großteil der Decke trugen.
    Und seine Augen hatten sich inzwischen an das Licht gewöhnt, so daß er gewisse Einzelheiten ausmachen konnte.
    Ihm fiel auf, daß sich innerhalb des Bodens eine Steinklappe befand.
    Wie eine Falltür, dachte er, und er sah auch den eisernen Ring, der an der Klappe befestigt war.
    Die Gruft fiel ihm wieder ein!
    Lange genug hatte er den Zugang gesucht, und plötzlich glaubte er, den Eingang zur Gruft vor sich zu sehen. Ja, das mußte sie einfach sein, es gab für ihn keine anderen Alternative.
    Hermann überlegte.
    Sollte er wirklich versuchen, zur Platte hinzurobben und sie dann anheben? Es wäre eine Möglichkeit, sich die Zeit zu vertreiben.
    Andererseits sah das Ding so schwer aus, daß es wohl unmöglich sein würde, es in die Höhe zu wuchten.
    Hermann wurde von seinen Gefühlen hin- und hergerissen. Angst stand gegen Neugierde.
    Wer siegte?
    Die Vernunft. Hermann sagte sich, daß er es allein nicht schaffen konnte. Wenn Werner hiergewesen wäre, sähe das alles ganz anders aus. Zu zweit hätten sie es vielleicht geschafft. Aber so ganz allein war das wohl nicht möglich.
    Er mußte warten.
    Hermann lehnte sich etwas zurück und versuchte, eine entspanntere Haltung anzunehmen. An den Schmerz in seinem Fuß wollte er nicht denken, aber es fiel ihm verdammt schwer, weil das Stechen, Pochen und Hämmern zu stark war. Es befand sich auch kein Wasser in der Nähe, wo er seinen Knöchel hätte kühlen können. Er mußte eben sitzenbleiben und leiden.
    Er schaute auf seine Uhr.
    Wieviel Zeit genau vergangen war, konnte er nicht sagen, da ihm eine Vergleichsmöglichkeit fehlte. Er hatte nicht auf die Uhr gesehen, aber es war inzwischen fast dunkel geworden.
    Hermann schaute nach oben, wobei er den Kopf in den Nacken legen mußte.
    Deutlich hob sich das Loch ab, wo die Decke eingestürzt war. Bizarr und verkantet wirkte es an den Rändern. Von hier unten sah es schlimm aus, und Hermann fragte sich zum wiederholten Male, warum er das Risiko überhaupt eingegangen war.
    Da hörte er ein Geräusch.
    Sofort saß er stocksteif und lauschte, ob sich das Kratzen und Knirschen wiederholen würde.
    Ja, es klang noch einmal auf.
    Und diesmal wußte Hermann, wo es hergekommen war.
    Die Steinplatte hatte sich bewegt!
    Aber wer tat das? Da mußte doch jemand von unten gegengestoßen sein. Ob Werner vielleicht einen Weg in die Tiefen des Schloßverlieses gefunden hatte und jetzt gegen die Steinplatte drückte?
    Nein, das schaffte er nicht. Werner besaß einfach nicht soviel Kraft, um die quadratische Platte heben zu können.
    Da wieder das häßliche Knirschen.
    Wie angeleimt saß Hermann auf seinem Platz und starrte mit hervorquellenden Augen auf die Platte, die nicht nur bewegt, sondern sogar höher gedrückt wurde.
    Ein kleiner Spalt lag frei. Und zwischen Spalt und Platte schob sich etwas hervor. Etwas Schleimiges, Glitschiges, das entfernt an einen Arm erinnerte oder an eine Hand, denn vorn bewegten sich fünf klumpenartige Noppen, die den

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