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0151 - Die Gruft der Leichenräuber

0151 - Die Gruft der Leichenräuber

Titel: 0151 - Die Gruft der Leichenräuber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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noch weiter und schlug mit dem Hinterkopf gegen einen aus dem nach unten gefallenen Schutt hervorstehenden Stein.
    Etwas zerplatzte vor seinen Augen. Sekundenlang hatte er das Gefühl, überhaupt nicht mehr da zu sein.
    Da warf sich der Ghoul auf ihn. Er fiel sogar langsam, wie in Zeitlupe, dafür aber zielsicher, und Hermann gelang es nicht mehr, sich zur Seite zu drehen.
    Der Ghoul drückte ihn zu Boden.
    Hermann schrie.
    Er schlug mit beiden Fäusten nach dem Wesen, traf es auch, und er sah, wie seine Hände in der schleimigen Masse versanken. Er hatte Mühe, sie herauszuziehen.
    Der Gestank wurde unerträglich. Hermann wehrte sich verzweifelt, als er merkte, wie der Ghoul ihn wegziehen wollte. Irgendwie gelang es ihm, das Stück eines Balkens zwischen die Finger zu kriegen. Damit schlug er zu.
    Es waren wilde Schläge, die er gegen den Körper des Ghouls wuchtete. Er hörte das Klatschen und stellte mit Entsetzen fest, daß auch das Holz im Schleim versank.
    Nein, so hatte er keine Chance. Gegen die Kräfte dieses Monsters kam er nicht an.
    Der Ghoul packte jetzt richtig zu und zog Hermann über den Boden auf die Öffnung zu.
    Der Junge sah es mit Entsetzen. Er konnte sich aber nicht dagegen wehren.
    Er hatte die Leichengruft finden wollen, nun bekam er sie zu sehen. Und aus der Öffnung sah er plötzlich eine zweite Gestalt steigen, die der ersten aufs Haar glich.
    Jetzt rettete ihn nichts mehr.
    Hermann Deubzer begann zu schreien…
    ***
    Ich hatte mich, wie man so schön sagt, in die Büsche geschlagen. Wo ich den Wald durchqueren wollte, wuchs das Unterholz ziemlich dicht, war sperrig und zerrte an meinen Beinen. Ich mußte mir den Weg regelrecht freibahnen- und stampfen.
    Im Wald ging es besser. Zwischen den Bäumen fand ich oft genügend Platz, um mich vorbeischlängeln zu können. Will Mallmann hatte mir die Richtung genannt, die ich gehen mußte. Den Weg wollte ich auf jeden Fall einhalten.
    Mir war es jetzt schon zu dunkel. Viel würde ich in der alten Ruine nicht erkennen können. Zum Glück trug ich eine Lampe bei mir, die wertvolle Dienste bei meiner Suche erweisen konnte.
    Manchmal mußte ich auch geduckt gehen. Dabei hielt ich meine angewinkelten Arme vor den Kopf, um mich gegen die sperrigen Zweige zu schützen.
    Ich hoffte natürlich sehr, daß ich den Ghoul packen konnte. Von einem zweiten hatte ich ja zu dem Zeitpunkt gar keine Ahnung.
    Ghouls waren für mich die schlimmsten Dämonen. Ich wäre um den halben Erdball geflogen, um einen von ihnen zu kriegen.
    Der Wald lichtete sich.
    Praktisch im letzten Licht des schwindenden Tages sah ich die Ruinen der Burg.
    Da war nicht mehr viel zu machen.
    Ich blieb stehen und schaute mir die eingestürzte Außenmauer an.
    Irgendwann würde der Wald so weit vorgewachsen sein, daß er die Mauer überwucherte.
    Ich flankte über ein kniehohes Stück Mauerwerk und stand im Innenhof der ehemaligen Burg.
    Auch hier sah es nicht besser aus.
    Überall lagen die Trümmer herum, große Steine, mit Moos bewachsen, grünlich schimmernd. Das Gras wuchs kniehoch und streichelte meine Hosenbeine.
    Langsam ging ich weiter.
    Oft drehte ich mich um, schaute nach rechts, links, nach vorn und hinten.
    Von einem Ghoul keine Spur.
    Ich roch auch nichts, denn der Gestank dieser Wesen war ja immer eine gute Spur.
    Langsam ging ich weiter. Meine Füße knickten das hohe Gras.
    Dann sah ich eine Treppe, die zu meiner großen Überraschung noch heil geblieben war. Sie führte geradewegs auf den Haupteingang des Schlosses zu. Eine Tür war natürlich nicht vorhanden, statt dessen gähnte dort ein großes Loch.
    Ich schaute an dem Eingang vorbei und sah noch einige Nebenbauten, die ebenfalls die Zerstörung überstanden hatten. Wo sollte ich anfangen und suchen?
    Der Eingang zur Gruft konnte sich sowohl außen, als auch innen befinden. Da gab es keine bestimmten Regeln. Ich knipste die Lampe an und leuchtete vor mir den Boden ab, wobei ich langsam im Kreis ging. Je mehr Zeit verging, um so größer wurden meine Kreise. Der gebündelte Lampenstrahl stach wie ein Speer dem Boden entgegen. Käfer krabbelten aus dem Lichtkreis, dann huschten zwei Waldmäuse davon, aber einen Einstieg in die Gruft entdeckte ich auf dem Schloßhof nicht.
    Pech.
    Ich blieb stehen und lauschte dem Raunen des langsam aufkommenden Abendwinds. Er fuhr durch die entlaubten Kronen der Bäume und regte zahlreiche Zweige und kleinere Äste zu Verneigungen an. Natürlich konnte ich um das Schloß herumgehen und mir

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