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0151 - Die Gruft der Leichenräuber

0151 - Die Gruft der Leichenräuber

Titel: 0151 - Die Gruft der Leichenräuber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schnell, auch jetzt ließ er noch die notwendige Vorsicht walten.
    Die Hälfte hatte er gerade hinter sich, als er den gellenden Schrei hörte.
    Er schien nicht enden zu wollen, dabei war es nur das Echo, das den Schrei verstärkte.
    Werner wurde bleich!
    Plötzlich vergaß er die Vorsicht, nahm die restlichen drei Stufen mit einem Satz und blieb abrupt stehen, als er den Rand des eingestürzten Fußbodens erreicht hatte.
    »Hermann!« brüllte er und schaute in die Tiefe.
    .mann…mann. So antwortete ihm das Echo.
    Werner Tonagel ließ sich auf die Knie fallen, rutschte bis zum Rand der gewaltigen Öffnung vor und schaute in den Keller hinab.
    Dort lag sein Freund.
    Leblos… Ein heißer Schreck durchzuckte Werner. Hatte sich Hermann bei dem Fall das Genick gebrochen? Das war leicht möglich. Leider war es zu dunkel, um Genaueres erkennen zu können, aber die Vorstellung allein machte Werner bald rasend.
    »Hermann!« brüllte er wieder.
    Und Hermann rührte sich.
    Als das Echo seines eigenen Schreis verhallt war, vernahm Werner Tonagel das Stöhnen. Dann hörte er ein, Schimpfwort, und im nächsten Augenblick richtete sich Hermann auf.
    Werner fiel ein zentnerschwerer Stein vom Herzen.
    »Bist du okay?« rief er.
    Hermann Deubzer drehte den Kopf, und Werner sah das blasse Oval seines Gesichts.
    »Ich glaube.«
    »Warte, ich hole Hilfe.«
    »Nein, nein. Bleib mal.« Hermann versuchte, sich aufzurichten. Es klappte sogar. Schließlich stand er, schwankte zwar leicht, konnte aber gehen. Der Junge hatte wirklich ein sagenhaftes Glück im Unglück gehabt.
    Er ging ein paar Schritte – und knickte zusammen, wobei ein Schrei über seine Lippen drang.
    »Was ist?« rief Werner.
    Hermann ließ sich niedersinken. »Mein Fuß, verdammt. Scheint verstaucht zu sein«, keuchte er.
    »Und sonst?«
    Hermann lachte. »Mann, du hast gut reden. Hab du mal einen verstauchten Fuß.«
    »Okay, war nicht so gemeint. Aber wie kommst du hier wieder raus?«
    »Weiß ich auch nicht.«
    »Ein Seil habe ich nicht. Ich hätte dich sonst hochziehen können.«
    »Du kannst ja zurück in die Stadt fahren und dort Hilfe holen«, schlug Hermann vor.
    »Nein, das mache ich nicht.«
    »Was dann, Mensch?«
    »Ich schaue mich hier mal um und werde zusehen, daß ich noch einen anderen Eingang finde. Da ist bestimmt noch was.«
    »Falls er nicht verschüttet ist«, sagte Hermann.
    »Du bist doch sonst immer Optimist.«
    »Geh schon, Mensch.«
    »Und halte du dich tapfer!« rief Werner Tonagel. Er warf seinem Freund noch einen Blick zu und konnte nicht ahnen, daß es das letzte Mal sein würde, daß er Hermann so sah…
    ***
    Der BMW nahm die Steigungen mit Bravour. Er wurde ziemlich schnell gefahren. Es schien, als käme es Lady X auf jede Sekunde an.
    Zum Glück waren die Straßen nicht verschneit, aber auf den freien Flächen lag noch die weiße Pracht.
    »Es wird viel zu früh dunkel«, schimpfte die ehemalige Terroristin und bremste ab, weil sie fast die schmale Abfahrt übersehen hatte, die von der Straße her in den Wald führte.
    »Ist das der Weg?« fragte Viola Mandini.
    »Was denkst du denn?«
    »Entschuldigung.«
    Wie schon Will Mallmann, nahm auch Lady X die Holperstrecke in Angriff. Sie fluchte über jedes Schlagloch. Verbissen hielt sie das Lenkrad fest und bremste dann so heftig, daß die neben ihr sitzende Viola Mandini in den Gurt geworfen wurde.
    »Was ist denn jetzt?« fragte Viola.
    »Sieh nach links.«
    »Da steht ein Wagen auf der Lichtung. Und?«
    »Und, und? Bist du denn blind? Denkst du, das ist normal, hier oben ein Fahrzeug zu finden? Mensch, wir sind am Arsch der Welt. In diese Gegend verläuft sich niemand. Schon gar nicht bei solch einem Wetter. Das hat was zu bedeuten. Los, steig aus.«
    Viola Mandini öffnete die Tür und holte ihre Jacke vom Rücksitz.
    Als sie das Kleidungsstück wegzog, wurde etwas anderes sichtbar.
    Eine Maschinenpistole der Marke UZI und ein schwerer Colt Ruger, der frisch eingefettet war und leicht glänzte.
    Lady X nahm beide Waffen an sich. Den Colt warf sie dann Viola Mandini zu. »Damit kannst du ja hoffentlich umgehen?«
    Viola nickte.
    Sie schaute auf die schwere Waffe. Ja, so etwas war ihr vertraut.
    Wie auch eine MPi. Aber darauf verließ sich die Scott. Die Maschinenpistole war gewissermaßen ihr Markenzeichen. Manchmal kam es ihr vor, als wäre ihr diese Waffe mit in die Wiege gelegt worden.
    Dumpf schnappten die Türen des Wagens ins Schloß. Die Mandini deutete auf den Manta. »Mich

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