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0151 - Die Gruft der Leichenräuber

0151 - Die Gruft der Leichenräuber

Titel: 0151 - Die Gruft der Leichenräuber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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starrten sie sich an.
    Es war noch hell genug, um zu erkennen, wer da vor dem Kommissar mit schußbereiter UZI stand.
    Pamela Scott, alias Lady X!
    Persönlich war Mallmann der Frau noch nie begegnet, aber er hatte Fahndungsfotos von ihr gesehen. Deshalb wußte er genau, wen er da vor sich hatte.
    Hatte er vorhin nur ein wenig Furcht verspürt, so steigerte sich diese jetzt. Will kannte die Gnadenlosigkeit und Brutalität dieser Frau nur zu gut. Er wußte, daß es ihr nichts ausmachte, einen Menschen eiskalt zu töten. Sie war ebenso schlimm wie ein Dämon, weil sie keine Gefühle mehr besaß.
    Nur – wie kam sie hierher und vor allen Dingen, was hatte sie hier zu suchen? Das Kommen dieser beiden Frauen mußte einen Grund gehabt haben, freiwillig hatten sie die Reise von der Insel sicherlich nicht auf sich genommen.
    Wenn jetzt John hier wäre, dachte Mallmann aber mit einer schnellen Rückkehr konnte er nicht rechnen.
    Lady X schaute Mallmann an. Scharf und lauernd glitt ihr Blick von seinem Kopf bis hinunter zu den Fußspitzen, sie prägte sich jedes Detail ein, wobei sie ihre Augen zu Sicheln verengt hatte. Sie schien unsicher zu sein, was ihre erste Frage auch bewies.
    »Kennen wir uns eigentlich?«
    »Ich hatte noch nicht das zweifelhafte Vergnügen«, erwiderte Will Mallmann spöttisch.
    Lady X zuckte kurz zusammen. Sie fühlte sich auf den Arm genommen.
    »Glauben Sie nur nicht, daß wir hier Räuber und Gendarm spielen, Meister. Wenn Sie noch einmal solch eine dumme Antwort geben, schieße ich Ihnen das Gehirn aus dem Schädel. Klar?«
    »Sicher!«
    »Okay. Dann auf die Knie!«
    »Was soll ich?«
    »Auf die Knie mit dir, verdammt. Ich will dich da unten sehen, du Bastard.«
    »Aber ich…«
    »Viola!«
    Die Rothaarige hörte den Ruf und wußte genau, was sie zu tun hatte. Sie kam vor, und im nächsten Augenblick spürte Will den Druck der kalten Mündung im Nacken.
    »Willst du jetzt?«
    Dem Kommissar blieb nichts anderes übrig, als dem Befehl der ehemaligen Terroristin Folge zu leisten.
    Er kniete sich hin und spürte unter seinen Handflächen das kalte, nasse Gras. Wenigstens war der Druck der verdammten Revolvermündung verschwunden.
    Sekundenlang geschah nichts. Dann hörte Will wieder die Stimme der Scott.
    »Irgendwie, Freund, kommst du mir bekannt vor. Ich weiß nur noch nicht, wo ich dich hinstecken soll.«
    »Bestimmt trägt er Papiere bei sich«, sagte die Rothaarige. »Soll ich mal nachschauen?«
    »Ja, mach das. Und du rühr dich nicht!«
    Das lag auch nicht in Wills Absicht. Wenn er hochschielte, sah er das dunkle Mündungsloch dicht über seiner Stirn. Ein verdammt eisiges Gefühl für ihn.
    Dann spürte er die Frauenhände an seinem Körper. Sie tasteten sich vor und fanden auch, was sie suchten.
    Zuerst die Beretta.
    »Ha«, lachte die Rothaarige, »der hat eine Kanone.«
    »Mach weiter!« forderte Lady X.
    Natürlich fand Viola Mandini auch die Brieftasche des Kommissars. Sie klappte sie auf, und dabei fiel ihr Blick direkt auf den Führerschein und den Ausweis.
    »Ein Bulle!« stöhnte sie.
    Lady X lachte kalt. »Habe ich mir fast gedacht. Und wie heißt unser Freund?«
    »Will Mallmann!«
    Jetzt kam es darauf an. Kannte die Frau Wills Namen, oder kannte sie ihn nicht?
    Sekundenlang geschah nichts. Dann hörte der Kommissar ein leises, triumphierendes, aber auch gefährliches Lachen. »Will Mallmann vom deutschen BKA. Spezialist für Terroristenbekämpfung, der schon lange auf der Abschußliste einiger Gruppen steht. Außerdem ist er ein Freund von John Sinclair, diesem Hund!«
    Plötzlich klirrte ihre Stimme vor Haß, und in einem Anfall von Wut trat sie zu.
    Der Schmerz wühlte in Wills Gesicht. Lady X hatte mit ihrem Schuh seine Nase getroffen. Will flog zurück und blieb neben einem Grab im feuchten Gras liegen.
    Er spürte, wie das warme Blut aus seiner Nase lief und die Lippen benetzte.
    Instinktiv hatte er seinen Körper zusammengekrümmt, doch ein zweiter Tritt erfolgte nicht. Lady X hatte es sich anders überlegt. Sie ging nur auf ihn zu und blieb neben ihm stehen. »Komm hoch, Mallmann«, sagte sie hart.
    Will stützte sich auf und stemmte sich in die Höhe. Blut tropfte aus der Nase. Mit dem Ärmel wischte Will über sein Gesicht, während Lady X wartete, bis er wieder vor ihr kniete. Höher ließ sie ihn nicht kommen.
    »Du hast gemerkt, was passiert, wenn du noch einmal zu dumm reagierst«, sagte sie kalt.
    »Okay«, quetschte Will hervor.
    Die nächste Frage erreichte seine

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