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0151 - Signale der Ewigkeit

Titel: 0151 - Signale der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einen Augenblick dachte er daran, den Kommandanten zu warnen, aber dann grinste er höhnisch. Nein, warum Felhak warnen? Der Major würde nur daran denken, den Aktivator der nächsten Dienststelle abzuliefern, womit noch lange nicht gesagt war, daß er dann in die richtigen Hände geriet. Was hieß das schon - die richtigen Hände? Die richtige Hand war jene, die ihn auf Honur fand.
    Unter diesen Umständen war es vielleicht auch besser, sich nicht in Haft zu begeben, wie es seine Pflicht gewesen wäre. Wer weiß, vielleicht war Felhak in fünf Minuten schon nicht mehr Kommandant der NUSIS...
    Leutnant Becker schlenderte weiter und begab sich in die Außenregionen der Raumkugel, dorthin, wo die Hangars lagen. In der Nähe waren auch die Mannschaftsquartiere. Hier würde niemand auf den Gedanken kommen, ihn anzuhalten und zu fragen, was er zu tun habe. Vorerst war er hier sicher und konnte die Entwicklung der Dinge in Ruhe abwarten.
    Er hatte allerdings weniger Zeit, als er annahm.
     
    *
     
    Als Honur sich bereits deutlich auf dem Frontschirm abzeichnete und die Oberfläche in allen Einzelheiten zu erkennen war, jagten sich hinter Major Felhaks Stirn die widersprechendsten Gedanken und Spekulationen.
    Seine ursprüngliche Absicht, den Aktivator - immer noch vorausgesetzt, man fand ihn - Perry Rhodan abzuliefern, verstärkte sich immer mehr. Allerdings veränderten sich auch die Motive zu dieser Handlungsweise.
    Würde er versuchen, den Aktivator für sich zu behalten, hätte er nicht nur Captain Faucette, sondern auch die gesamte Mannschaft gegen sich. Etwas anderes wäre es gewesen, wenn dieser verdammte Becker den Schnabel gehalten hätte. Mit Faucette wäre er zur Not fertig geworden. Aber jetzt wußte die ganze Mannschaft von dem Aktivator. Sie würde nicht tatenlos zusehen, wie er das Ding für sich behielt. Einmal würde einer von ihnen den Mund aufmachen und reden.
    Felhak ahnte noch nicht, wie sehr sich die Situation inzwischen verändert hatte. Daher war es nicht weiter verwunderlich, daß er zu Captain Faucette sagte: „Sorgen Sie dafür, daß eine Landekreisbahn eingeschlagen wird. Ich werde mich um die Peilung kümmern. Vielleicht gelingt es uns, den Standort des Aktivators vom Schiff aus zu bestimmen."
    „Und dann?" fragte der Erste Offizier lauernd. „Werden wir landen?"
    Felhak zögerte, dann überwand er sein Mißtrauen.
    „Ich will Ihnen mal was sagen, Faucette. Honur ist ein verbotener Planet, richtig. Aber die Ursache für diese Maßnahme liegt fast dreihundertfünfzig Jahre zurück. Es war eine Pest, durch Bärchen übertragen. Man hat die Tierchen ausgerottet und damit die Seuche an der Quelle beseitigt. Man hat sich lediglich noch nicht dazu entschließen können, das Verbot aufzuheben. Wir gehen also keinerlei Risiko ein, wenn wir landen. Aber ich bleibe bei meiner Forderung: Der Zellaktivator muß abgeliefert werden."
    „Ach, muß er?" Captain Faucette sprach laut genug. Alle Offiziere in der Zentrale konnten ihn gut hören. Jeder wußte ohnehin Bescheid. Die Durchsage Beckers war deutlich genug gewesen. „Und das ist wirklich Ihre Überzeugung? Seien Sie doch ehrlich, Major. Wenn niemand von dem Aktivator wüßte, und Sie fänden ihn dort unten - würden Sie ihn dann abliefern? Tun Sie es jetzt nicht vielmehr, weil Sie keine Möglichkeit mehr sehen, ihn für sich selbst zu retten? Wählen Sie nicht nur das kleinere Übel - nämlich eine Belohnung durch das Flottenkommando?"
    Felhak fühlte Haß in sich aufsteigen, weil Faucette die Wahrheit erkannt hatte. Aber tief im Innern des Majors war noch ein kleiner Funke Hoffnung, den Aktivator vielleicht doch noch unterschlagen zu können.
    „Landebahn erreicht, Sir", sagte der Navigator nüchtern, als ginge ihn das alles nichts mehr an. „Ihre Anordnungen?"
    Felhak lauschte dem Tonfall nach. Nein, keine Besonderheiten.
    Der Mann schien sich nichts aus dem Aktivator zu machen - oder er war kaltblütig genug, die weiteren Ereignisse in aller Ruhe abzuwarten.
    Aus der Funkkabine kamen Morsezeichen.
    kurz-kurz-lang-kurz-kurz...
    „Wir reden später darüber", sagte Felhak zu Faucette und nickte ihm zu. „Kümmern Sie sich um die Peilmessungen und teilen Sie mir das Ergebnis mit. Wir werden nicht eher landen, bis ich das Ergebnis überprüft habe." Er lächelte kalt. „Könnte Ihnen so passen, mich an der falschen Stelle, abzusetzen und dann gemütlich loszuspazieren und den Aktivator selbst zu holen.
    Daraus wird nichts."
    In geringer Höhe

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