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0151 - Signale der Ewigkeit

Titel: 0151 - Signale der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dichten Wälder standen, die ihm Deckung boten. Er spürte die unbegreifliche Kraft und Zuversicht, die von dem Aktivator ausging, den er sich schon nach wenigen Schritten um den Hals gehängt hatte. Der eiförmige Körper schmiegte sich gegen seine Haut, als passe er dorthin.
    Becker überwand erst nach langen Sekunden seine Erstarrung.
    Dann setzte er in großen Sprüngen dem Fliehenden nach.
    Die Springer, Fella allen voran, rasten los und stießen wütende Schreie aus. Es mußte einfach sein, einen einzelnen Mann einzukreisen und unschädlich zu machen. Außerdem hatte Gol seine Waffe weggeworfen. Er mußte verrückt geworden sein. Der plötzliche Besitz des Aktivators hatte anscheinend seinen Verstand verwirrt.
    Bereits nach wenigen Minuten wurde klar, daß Gol keineswegs verrückt geworden war.
    Der Abstand zwischen ihm und seinen Verfolgern vergrößerte sich mit jeder Sekunde. Die Springer, erschöpft vom langen Marsch, torkelten nur so dahin, von Fella abgesehen, den die Wut und der Ehrgeiz anstachelten. Becker rannte dicht hinter Fella her.
    Pollard war in der Masse der nachfolgenden Springer untergetaucht. Niemand achtete auf ihn. Der gemeinsame Feind hieß Gol Kamer. Sonst gab es keine Feinde mehr.
    Vorerst jedenfalls nicht.
    Der Patriarch lief so schnell wie eine Antilope. Die geringe Schwerkraft von Honur und der ständige Energiestrom des Aktivators ließen ihn nicht mehr ermüden. Seine Sätze waren fünf, sechs Meter weit. Bald waren die Verfolger nur noch als winzige Punkte in der Wüste zu erkennen. Sie würden ihn nicht mehr einholen.
    Er drang in den Kakteenwald ein und schlug bald die Richtung nach Osten ein. Die KAM Vwar von hier aus etwa noch fünf Kilometer entfernt. Wenn er die Geschwindigkeit halten konnte, war er in zwanzig Minuten dort. Seine Verfolger würden es erst in einer guten Stunde schaffen.
    Sein Plan war ganz einfach.
    Er würde die Terraner, die in der KAM Vwaren, mit dem Aktivator aus dem Schiff locken. Es konnte sich höchstens um drei oder vier Männer handeln, mit denen er irgendwie fertig zu werden hatte. Vielleicht konnte er sie überlisten und vor ihnen die Luke erreichen. Einmal im Schiff, zumal noch in Besitz des Aktivators, beherrschte er die Lage. Bald darauf kamen seine Leute, die mit den Terranern kurzen Prozeß machen würden.
    Ja, und dann blieb eigentlich nur noch Fella, sein Sohn.
    Der Aktivator war ihm mehr wert als der Sohn.
    Er lief weiter, ohne Anstrengung, ohne Atemnot, ohne müde zu werden. Er fühlte sich wie in seiner besten Jugendzeit - kräftig und ausdauernd. Die geheimnisvollen Energien des Zellaktivators begannen seinen Körper schon zu regenerieren. Die Angst vor dem Tod war gebannt. Er war unsterblich geworden.
    Und doch hatte er Fellas Klugheit außer acht gelassen.
     
    *
     
    Als Fella seinen Vater nach Norden rennen sah, ahnte er dessen Absicht.
    Die KAM Vlag in nordöstlicher Richtung, etwa vier Kilometer zurück. Sein Vater würde zum Schiff wollen, rannte aber jetzt noch nach Norden, bis er den Schutz des Waldes erreichte. Dort würde er nach Osten abschwenken. Er verlor dadurch glatt zwei oder drei Kilometer, aber die holte er durch den ständigen Energienachschub des Aktivators ja wieder auf.
    Ohne weiter zu überlegen, änderte Fella seine Richtung und lief genau dorthin zurück, wo er zuvor mit der ganzen Meute hergekommen war.
    Pollard und die Springer achteten nicht darauf. Sie sahen nur weit vorn im Norden die einsame Gestalt Gols. Er war ihr Ziel. Ihn mußten sie haben, wenn sie den Aktivator haben wollten. Sie rannten weiter, ohne sich um Fella zu kümmern.
    Lediglich Becker vermochte noch klar zu denken.
    Er folgte dem jungen Springer, der in Richtung des Schiffes zurücklief. Denn ohne Schiff, wußte er, war man auf diesem Planeten verloren.
    Fella legte ein ordentliches Tempo vor. Er nahm seine letzten Kraftreserven zusammen und spurtete, als gelte es sein Leben. In gewissem Sinn stimmte das auch, denn wenn es seinem Vater tatsächlich gelang, eher beim Schiff zu sein, gab es keine Rettung mehr. Ein Rätsel war nur gewesen, wie Gol so schnell beim See hatte sein können. Fella wußte nicht, daß sein listiger Vater einen Gleiter benutzt hatte.
    Der Krater, den die NUSIS geschlagen hatte, glühte noch immer.
    Er strahlte eine große Hitze aus, so daß Fella einen leichten Bogen machen mußte. Noch drei Kilometer bis zum Schiff. Weiter links drang sein Vater gerade in den Wald ein.
    Vielleicht war es noch zu schaffen.
    Becker,

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