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0151 - Signale der Ewigkeit

Titel: 0151 - Signale der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wußte, daß Major Felhak es ehrlich meinte.
    Beide hatten sie die Krise überwunden, aber vorher waren fast zweihundert Männer der Imperiumsflotte gestorben.
     
    *
     
    Leutnant Becker hörte Smith's Todesschrei.
    Trotz seiner ungeheuerlichen Depression hatte er seine klare Überlegung nicht verloren. Er riß Pollard am Arm mit sich und rannte auf die nächsten Kakteenbüsche zu, in denen er Deckung zu finden hoffte.
    Dann erst sah er sich um und erkannte die Ursache seiner instinktiven Reaktion. Ein kleiner Gleiter jagte dicht über die fünf zu Boden gestürzten Männer dahin und bestrich sie mit dem Feuer der Bordgeschütze. Dann zog der unbekannte Pilot die Maschine hoch und setzte zur Verfolgung der beiden Überlebenden an.
    Aber er kam nicht weit.
    Seine Flugbahn wurde unsicher. Der Gleiter schwankte hin und her, als sei er getroffen worden. Becker ahnte sofort, was geschehen war. Mit einem Stoß warf er Pollard zu Boden und duckte sich neben ihn in eine Senke. Er zog den Strahler, richtete ihn auf den näher kommenden Gleiter und eröffnete ein gezieltes Dauerfeuer.
    Gol Kamer wurde von der abrupt einsetzenden Traurigkeit derart überrascht, daß er für einen Augenblick die Kontrolle über den Gleiter verlor. In Bruchteilen von Sekunden jagte sein bisheriges Leben in abgerissenen Bildern vor seinen Augen vorüber und er begann zu brüllen und alle seine bösen Taten zu verfluchen.
    Beckers Energiestrahlen trafen den Bug des Gleiters, der sofort abstürzte und sich tief in den losen Sand bohrte. Obwohl auch Becker kaum Herr seines Bedauerns über den Abschuß werden konnte und in Tränen ausbrach, hielt er an seinem Entschluß fest, den Piloten zu töten.
    Dann aber sah er das tränenüberströmte Gesicht des vollbärtigen Gol und zögerte.
    Gol heulte wie ein Schloßhund, aber tief in seinen Augen hockte grimmige Wut über das unerklärliche Geschehen. Er raufte sich die roten Haare und winkte Becker dabei zu. Er öffnete den Ausstieg und rief: „Warte noch, ehe du mich umbringst, Terraner. Du suchst den Aktivator, genau wie ich. Aber er wird uns beiden nichts nützen, fürchte ich."
    Becker behielt die Waffe im Anschlag. Das glänzende Metall war ganz feucht, als habe es im Regen gelegen. Becker hätte nie gedacht, daß ein Mensch soviel Tränen produzieren konnte.
    „Komm näher, aber laß die Finger vom Strahler."
    Gol kam näher.
    „In meinem Schiff sind Terraner. Sie werden es nur dem geben, der ihnen den Aktivator ausliefert. Begreifst du, Terraner? Auch dich werden sie nicht ins Schiff lassen, wenn du ihnen das Ding nicht ablieferst. Das haben sie ausdrücklich betont."
    Becker begriff sehr schnell. Plötzlich wußte er, warum sich Faucette und Felhak regelrecht danach gedrängt hatten, das Schiff der Fremden zu suchen. Sie wollten den Haupttrumpf in der Hand haben. Sollten doch die anderen den Aktivator holen - sie mußten ihn abliefern, wenn sie nicht auf diesem Höllenplaneten umkommen wollten.
    Er ließ die Waffe sinken, dann schob er sie in den Gürtel.
    „Also gut, Springer. Holen wir den Aktivator. Dann sehen wir weiter. Wir müssen mit den Leuten im Schiff fertig werden. Gehen wir."
    Gol begann erneut zu jammern.
    „Warum hast du nur den schönen Gleiter kaputtgeschossen?
    Jetzt müssen wir laufen, und vielleicht sind die anderen schneller."
    „Welche anderen?" fragte Pollard, der sich erhoben hatte.
    „Meine Gefährten", sagte Gol mit einer Spur von Genugtuung in seiner rauen und traurigen Stimme. „Zweihundert Mann."
    Sie verloren keine Zeit mehr. Becker ging voran, Gol in der Mitte, und Pollard bildete den Abschluß.
    Sie erreichten die Ufer des Sees und bogen nach Osten ab. Der Aktivator konnte nicht mehr weit sein. Das Ticken der Armbandempfänger war überlaut geworden.
    Gol deutete nach Nordosten in Richtung der großen Wälder.
    „Dort - meine Leute! Sie haben uns gesehen und beginnen zu laufen. Wir müssen uns beeilen, wenn wir vor ihnen da sein wollen."
    Becker hatte plötzlich Bedenken. Was wollten er und Pollard gegen zweihundert Springer ausrichten? Welchen Sinn hatte es überhaupt noch, den Aktivator aufzuheben, wenn er auch jetzt fast vor ihren Füßen lag?
    Gol taumelte und wäre fast gestürzt.
    „Verdammt, ich spüre meine Beine. War doch anstrengend. Los, weiter!" Sie stolperten jetzt wieder nach Süden. Der Vorsprung blieb gleich, denn jetzt hatten sie annähernd die gleiche Richtung wie die heraneilende Meute.
    Becker achtete auf seinen Empfänger und Peiler.

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