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0151 - Signale der Ewigkeit

Titel: 0151 - Signale der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Er reagierte jetzt auf jede Richtungsänderung. Der Aktivator mußte ganz in der Nähe sein. Auch Gol konsultierte sein Gerät öfter als bisher.
    Und dann kamen die Impulse vom See her.
    Gol schwenkte herum und ging zum Ufer. Becker und Pollard folgten ihm gespannt. Jetzt würde es sich erweisen, ob alle Opfer und alle ihre Ängste nicht umsonst gewesen waren.
    Das Ufer war flach. Auf sandigem Grund wuchs schilfartiges Gras in saftigen Büscheln. Gol steuerte auf ein solches Büschel zu. Dabei hielt er sein Universalgerät vor sich und schaute darauf.
    Plötzlich blieb er stehen und deutete nach unten. „Hier ist er!"
    Becker sah nach unten. Pollard war neben ihn getreten.
    Keine zwei Meter vom Wasser entfernt war ein Grasbüschel. In der Mitte schien es etwas auseinandergedrückt worden zu sein.
    Wie ein Osterei ruhte in der Vertiefung ein metallisch blitzender Gegenstand - nicht ganz faustgroß und wie ein Ei geformt. Eine silbern schimmernde Kette lag wie eine zusammengerollte Schlange daneben. Das ewige Leben!
    Man brauchte sich nur zu bücken, um es aufzuheben.
    Gol Kamers Tränen tropften auf den Aktivator, als er sagte: „Das also ist er! Gestattet, daß ich ihn aufhebe?"
    Seine Höflichkeit verblüffte Becker derart, daß er nur nicken konnte. Pollards Meinung spielte keine Rolle, denn er besaß keine Waffe mehr.
    Außerdem war er der traurigste von ihnen und konnte kaum einen klaren Gedanken fassen.
    Gol bückte sich.
    Er tat es außerordentlich langsam. Seine Finger streckten sich nach dem heißumkämpften Gegenstand aus, aber sie kamen noch nicht dazu, ihn zu umfassen.
    „Deine Leute, Springer! Sie sind nur wenige hundert Meter entfernt. Wie sollen wir sie aufhalten?"
    Gol richtete sich wieder auf. Er folgte Beckers Blicken und erkannte an der Spitze der Heranstürmenden seinen Sohn Fella, der von Weinkrämpfen geschüttelt wurde und dauernd stolperte.
    Gol konnte nicht einmal darüber lachen, weil er viel zu traurig darüber war. Aber seinen Verstand hatte er nicht verloren.
    Im Gegenteil.
    „Ich werde den Aktivator zerstören, wenn sie näher kommen - sage ihnen das, Terraner. Damit halten wir sie auf."
    Er zog den Strahler und richtete seine Mündung auf den tickenden Zellaktivator.
    Becker begriff zwar nicht, wie sich die Springer damit auf die Dauer zurückhalten lassen sollten, aber er schaltete schnell. Er lief der Horde einige Schritte entgegen und wartete dann, bis der rothaarige Fella nahe genug heran war.
    „Stehen bleiben!" brüllte er ihm entgegen. „Gol Kamer wird den Aktivator vernichten, wenn ihr näher kommt!"
    Das genügte.
    Fella hielt mit einem Ruck an. Hilflos sah er zu seinem Vater, der mit schußbereitem Strahler am Seeufer stand und auf etwas zielte, das am Boden lag. Den Funkimpulsen nach zu urteilen, mußte dort tatsächlich der Aktivator liegen.
    Die anderen Springer waren in größerer Entfernung stehengeblieben. Die Angst um den Aktivator hatte ihnen für Augenblicke die Vernunft zurückgegeben. Das verhinderte jedoch nicht, daß sie alle in sämtlich erdenkbaren Tonarten ihre Trauer äußerten, Tränen vergossen und sich erschüttert die Haare rauften. Es war ein Bild, das Becker in seinem ganzen Leben nicht mehr vergessen würde.
    Gol bückte sich erneut, ohne den Strahler aus der Richtung zu nehmen. Seine linke Hand umschloß, den Aktivator, dann hob er ihn auf.
    In derselben Sekunde verstummte der Impulssender.
    In derselben Sekunde erlosch das Psychofeld.
    Gol fühlte, wie sein Lebenswille zurückkehrte. Die Traurigkeit war geschwunden. Neue Kraft durchströmte ihn, und es war, als ströme alle diese Kraft aus dem unscheinbaren Metall auf ihn über.
    In diesem Augenblick erst begriff der Patriarch den ungeheuren Wert des Zellaktivators, der nicht nur ewiges Leben, sondern auch ständige Energie und eine unerschöpfliche Kraftquelle für den Körper darstellte.
    Er sah Fella, der zögerte und nicht wußte, was er tun sollte.
    Weinkrämpfe schüttelten ihn jetzt nicht mehr. Es konnte nicht mehr lange dauern, bis er einen Entschluß faßte. Und Gol wußte, daß er den Aktivator niemals würde vernichten können, auch dann nicht, wenn man ihn ihm abnahm.
    Der Terraner stand zwischen ihnen. Er wußte nicht, was er tun sollte. Seine Waffe schwankte zwischen Fella und Gol hin und her.
    Da stieß Gol ein homerisches Gelächter aus, fluchte wie besessen, schleuderte seinen Strahler weit in den See hinaus und begann zu rennen. Er schlug die Richtung nach Norden ein, wo die

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