Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0152 - Größer als die Sonne

Titel: 0152 - Größer als die Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
telepathischer Basis erneut. Entsetzt stürmten der Polturmoffizier und der andere die Metallstiege hinunter.
    Hallo, unzufriedener terranischer Raumerkommandant! meldete Es sich. Ich möchte dich für die Aufgabe, die ich dir und deinen Männern gestellt habe, begeistern. Ihr müßt mit den Mitteln der Zeit, in die ich euch versetzt habe, den Zellaktivator finden. Im Augenblick haltet ihr euch, gemessen an eurer Zeit, in achtunddreißigtausendjähriger Vergangenheit auf. Glaubt ihr, mein Freund Rhodan könnte euch jemals finden? Setze auch keine Hoffnungen auf deinen Hyperkomspruch nach Terrania, Kommandant! Natürlich wird Rhodan hier erscheinen, wenn das Schiff nicht zurückkommt! Er wird auch den Raumer finden. Euch aber nicht mehr. Denn ihr alle seid ja schon vor achtunddreißigtausend Jahren gestorben. Nun, Terraner, seid ihr denn nicht begierig, den Aktivator zu finden? Findet ihr ihn nicht, dann wird die EXPLORER-2115 erst nach achtunddreißigtausend Jahren Impos verlassen ... abgeschleppt als Wrack ...
    Hahahaha ...
    Und dann war es still, bis auf den kriegerischen Lärm draußen, still.
     
    *
     
    Keiner der tausend Mann im Explorer hatte sich vorstellen können, daß auch ein reibungsloses Arbeiten unter diesen Voraussetzungen möglich sei.
    Vierundzwanzig Stunden waren erforderlich gewesen, bis man sich den veränderten Bedingungen angepaßt hatte, über achthundert Mann klagten über Muskelkater. Jeder Gang mußte zu Fuß zurückgelegt werden. Auf den schwach beleuchteten Treppen war ein ununterbrochenes Kommen und Gehen. Auf jedem Deck waren allein zwanzig Mann damit beauftragt, die wie Wachskerzen brennenden Patylsteine rechtzeitig zu erneuern. Der Vorrat davon war größer als erwartet. Trotzdem mußte gespart werden.
    Im Erkunder gab es keinen Menschen mehr, der das geringste Verlangen verspürte, noch einmal Bekanntschaft mit ihm zu machen.
    „Eine Unverschämtheit, uns die Auffindung dieses verflixten Wunderdings zur Pflicht zu machen, andernfalls wir nie mehr starten können!" Leydens Kollege, der mittels eines Schwengels und einer provisorisch zusammengebastelten Zahnradübersetzung die primitive Drehbank auf Touren halten sollte, tobte.
    Tyll Leyden, der Metallbüchsen ausdrehen sollte, blickte kurz auf. Ruhig hielt er seinem Kollegen vor: „Wenn Sie wieder so ruckartig drehen, dann kann ich auch die fünfte Hülse zum Schrott werfen!"
    „Hundert Büchsen sollen mit diesem unmöglichen Apparat ausgedreht werden?" rief Leydens Kollege wütend.
    „Hundertvier", verbesserte dieser gelassen. „Die ersten vier sind ja in den Schrott gewandert. Warum drehen Sie nicht gleichmäßiger? Die Arbeit muß getan werden. Was hilft da Fluchen und Schimpfen?"
    Leyden dachte an die Schlafgasbombe, die handwerklich hergestellt werden sollte. Die Hülsen, die er auszudrehen hatte, sollten den Zünder beherbergen.
    Nebenan befanden sich die Bohrmaschinen. Auch sie wurden durch Muskelkräfte in Tätigkeit gesetzt. Auch diese Geräte gehörten zur allerletzten Notausrüstung eines jeden Explorers.
    Daß es überhaupt solche Apparate an Bord gab, hatte man erst nach stundenlangem Suchen in den großen Depots entdeckt. Es war nicht mehr möglich, das positronische Register zu Rate zu ziehen. Es schwieg sich darüber aus, wo das Gesuchte zu finden war. Wie alles andere im Schiff, so lag es ebenfalls still.
    Im Deck G, Abteilung 34, war die Konstruktionsabteilung untergebracht worden. Die Männer, die primitive Waffen entwickeln sollten, kamen sich vor, als hätte man sie ins Mittelalter der Menschheitsgeschichte versetzt. Sie konnten im Schlaf erklären, wie Strahlwaffen arbeiteten und wie diese konstruiert waren, aber keiner konnte sagen, wie das beste Mischungsverhältnis des Schwarzpulvers lautete. Von Dynamit und seiner Herstellung hatte man nie etwas gehört.
    Nachschlagewerke gab es nicht. Das Wissen war auf Bändern gespeichert. Um sie ablaufen zu lassen, benötigte man elektrische Energie. Diese im Schiff zu erzeugen, war unmöglich. Man hatte versucht, einen Dynamo gebaut, ihn auf Touren gebracht und die beiden blanken Pole kurzgeschlossen. Als dann nicht einmal der geringste Funken zu sehen war, hatte man geflucht.
    Warmes Essen gab es nicht mehr, Offenes Feuer durfte nur in der Schmiede gemacht werden. Die Konzentratnahrung wurde widerwillig geschluckt.
    Was niemand für möglich gehalten hatte, wurde Tatsache. In Handarbeit stellten die Männer Waffen her. Langsam, aber sicher lief die Produktion an,

Weitere Kostenlose Bücher