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0152 - Größer als die Sonne

Titel: 0152 - Größer als die Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ausbreitete, wirkte schlagartig.
    Ausfallbereit standen über dreihundert Mann in den Gängen zu den Schleusen. Vom Polturm kam nach vier Minuten die Nachricht durch, daß über viertausend Gasbälle abgeworfen worden wären und das Schlaf gas sich bald verflüchtigt hätte. Das war das Einsatzzeichen für jene Teams, die mittels Handbetätigung die riesigen Schleusentore öffnen mußten.
    Zentimeter um Zentimeter öffneten sich die gewaltigen Schleusentore. Unendlich langsam fuhren zwischen den Teleskopstützen die Rampen aus. Wer von den Angreifern sich in den Weg stellte, wurde zur Seite geschoben.
    Vor dem Schiff, zwischen dem Ring von Stützen, brüllte der Gegner immer noch. Weitere Gasbälle flogen vom höchsten Punkt des Explorers herunter. Jetzt schleuderte man zum erstenmal Gasbomben durch die Schleusenschlitze. Immerhin besaß der Explorer einen Durchmesser von fünfhundert Metern, und dieser Innenkreis konnte vom Polturm aus nicht vergast werden.
    Unter dem Ausfallkommando traten die ersten Verluste auf. Die meisten Schleusen hatten schon meterbreite Schlitze. Von außen feuerte der Angreifer hinein. Das hatte man nicht erwartet.
    Oberstleutnant Herzog änderte sofort den Schlachtplan.
    „Tränengasraketen verschießen!"
    Die einzelnen Kommandos, die nur die Aufgabe hatten, die Schleusen zu öffnen, stellten ihre Arbeit ein. Auf primitiven Lafetten zu sechsen nebeneinandergelegt, rollten die plumpen Pulverraketen mit ihrer Tränengasladung heran. Mit offenem Feuer mußten sie gezündet werden, Sekunden dauerte es, bis die glimmende Zündschnur die Pulverladung erreichte. Nach rechts und links stoben die Männer in Deckung, Sie waren vor dem Feuerstrahl gewarnt worden.
    Unter infernalischem Zischen flogen die Treibsätze davon, zwischen die mächtigen Ausleger der Teleskopstützen und platzten beim Aufschlag auseinander.
    „Hoffentlich können diese Kugelbauchwesen auch weinen!" hatte Herzog zu bedenken gegeben, als man ihm den Vorschlag unterbreitete, Tränengas mit Pulverraketen zu verschießen.
    Sie konnten es!
    Im Raumer drängten sich die ersten Männer an die Schleusenschlitze.
    Sie konnten es nicht fassen, was sie sahen.
    Das Tränengas war hundertmal wirksamer als das Schlafgas.
    Sie hörten schrille Schreie. Sie sahen, wie die Angreifer ihre Arme verzweifelt in die Höhe rissen, sich dabei vom Schiff abwandten und versuchten zu entkommen.
    „Raketen her! Schnell!" Ein Mann hatte begriffen, was dort draußen geschah. Für diese Rasse schien Weinen wohl das Furchtbarste zu sein. Man schob ihm die nächste Lafette zu. Er richtete sie mittels der primitiven Zieleinrichtung genau aus. Man reichte ihm Feuer. Er setzte die Lunten in Brand und machte dann, daß er in Deckung kam.
    Genau hinter den verzweifelt Fliehenden und schrill Schreienden schlugen die Pulverraketen auf dem Boden ein und zerplatzten.
    Das Tränengas wurde frei.
    Neue Raketen folgten den Fliehenden, schlugen zwischen den einzelnen Gruppen ein und schufen ein Chaos.
    „Schleusen zu!" wurde überall in dem EXPLORER-2115 befohlen. Läufer hetzten davon, jagten über stillstehende Rolltreppen von Deck zu Deck und erreichten fast völlig erschöpft die Labors, in denen das Tränengas hergestellt wurde.
    Als sie den Wissenschaftlern von der unerwarteten Wirkung des Defensivkampfstoffes berichteten, wollten diese zunächst die Nachricht nicht glauben. Als der dritte Läufer eintraf und den Befehl des Kommandanten überbrachte, nur noch Tränengas zu produzieren, standen die Experten plötzlich vor einem großen Problem. Wie sollten sie in kurzer Zeit derartige Mengen herstellen können?
    In der Raketenwerkstatt herrschte die gleiche Sorge; nebenan, wo man die primitiven Lafetten gebaut hatte, war es nicht anders.
    Das Schlagwort hieß: Großfabrikation!
    Eine Stunde später kontrollierte Thomas Herzog selbst, wie weit man damit war. Der Ausfall aus dem Explorer war verschoben worden.
    „Meine Herren", erklärte Herzog den Gasfabrikanten, „unser Tränengas ist für die Zeit, in die Es uns versetzt hat, die ultimative Waffe! Ich bin erleichtert, daß wir kein Blutbad unter den Kugelbauchmenschen anrichten müssen. Ich denke aber auch nicht daran, das Leben eines einzigen meiner Männer aufs Spiel zu setzen. Die erstaunlich genau schießende Artillerie unserer Gegner bedeutet eine große Gefahr für uns. Mit Pulverraketen, die einige Kilometer weit fliegen, könnte diese Gefahr völlig ausgeschaltet werden. Wir brauchen weitreichende

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