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0152 - Wir gegen das »Hirn von Frisco«

0152 - Wir gegen das »Hirn von Frisco«

Titel: 0152 - Wir gegen das »Hirn von Frisco« Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir gegen das »Hirn von Frisco«
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Geld zu haben waren. Licht brannte in sämtlichen Räumen im Erdgeschoss. Der erste Stock war dunkel. Das ganze Gebäude bestand aus Holz und hätte dringend einen frischen Anstrich nötig gehabt. Von der Straße lief ein schmaler Weg zum Eingang hin. Der Rasen rechts und links war völlig vertrocknet. Leere Zigarettenpackungen und zwei rostige Konservenbüchsen ersetzten die Blumen und Büsche.
    Ich entdeckte einen funkelnagelneuen Pontiac auf dem verwahrlosten Kiesweg an der Hausseite. Er stand vor der offenen Wellblechgarage. Ein Kabriolett mit Friscoer Zulassung. Automatisch prägte ich mir die Nummer ein.
    Während ich noch die vier knarrenden Stufen emporstieg, bewegte sich jemand auf der überdachten Veranda. Unwillkürlich flog meine Rechte zum Revolver.
    »Hallo«, hörte ich eine fragende Frauenstimme rufen. »Zu wem wollen Sie denn?«
    Aus der Dunkelheit schob sich ein Mädchen ins Licht des Hauseingangs, lehnte sich gegen das Geländer, saugte an ihrer Zigarette und fixierte mich mit einem abschätzenden Blick.
    Keine zwanzig, die typische Vorstadtpflanze. Frühreif und immer auf der Hut. Sie trug einen geringelten, knapp sitzenden Pullover und eng anliegende Jeans. Ihre nackten Füße steckten in ausgetretenen Fellpantoffeln.
    »Ist Edgar im Haus?«
    »Was haben Sie denn mit ihm vor? Wer sind Sie eigentlich, Mister?«
    »MacNeel-Company«, sagte ich kurz angebunden. »Und wer sind Sie? Seine Schwester?«
    »Sehe ich so aus?« Sie wiegte sich in den Hüften und hauchte mir den Zigarettenqualm ins Gesicht. Außerdem roch sie penetrant nach irgendeinem exotischen Parfüm. Und nach echtem Whisky.
    »Hörte, Edgar wohnt mit seiner Schwester zusammen. Ich bin Jack Emmerson, ein Neuer in MacNeels Laden. Konnte mich heute Nachmittag nicht mehr um ihn kümmern. Die Ambulanz schaffte ihn fort, und dann hielt die Polizei mich auf. Dachte, ich müsste mal nach ihm sehen, nicht? Ich habe die Karre gefahren, Miss…«
    »Ich bin Lena, Lena Buck. Edgars Verlobte, damit Sie's gleich wissen. Lucinda ist nicht da. Ist ins Kino gefahren. Irgend so ein dämlicher Film mit dem blöden Hope. Mögen Sie vielleicht Bob Hope?«
    »Nicht mal geschenkte«, sagte ich grinsend.
    »Sie dürfen einen mit mir trinken, Jack. Wollen Sie…?«
    Lena Buck stieß die Haustür auf. Ich sah, dass sie nur angelehnt gewesen war. Licht brannte im Vorraum. Eine steile Treppe führte ins Obergeschoss empor. Rechts verschwand ein schmaler Gang im Hausinneren.
    »Was wird Edgar dazu sagen, Lena?«
    »Ach der…« Sie schnippte die Zigarette über das Verandageländer. »Eddy ist mal fort gegangen. Weiß nicht, wie lange er wegbleibt. Sie sollen doch nicht etwa im Garten stehen bleiben, bis er zurückkommt? Sie sehen nicht wie ein Gartenzwerg aus, Jack.«
    »Danke«, grinste ich. »Ich meine, ich könnte einen scharfen Schluck ganz gut vertragen. Hat mich doch ordentlich mitgenommen. Um ein Haar wär die Sache schiefgegangen. Hat Edgar es erzählt?«
    »Klar, haargenau, Jack. Und das andere hab ich aus dem Radio und der Zeitung. Heiliger Himmel, 1,7 Millionen…! Was würden Sie mit dem Kies anfangen, Jack?«
    »Türmen«, sagte ich. »Was sonst?«
    »Meinen Sie, die Boys kommen durch?« Lena zuckte die schmalen Schultern. »Die Cops sind vermutlich ordentlich aufgebracht, wie? Zweimal schon ist ’ne Streife mit Sirene und Rotlicht durch die Straße gekommen. Was versprechen sie sich eigentlich davon?«
    »Weiß nicht, vielleicht ’ne Belohnung.«
    »Ach, gibt’s denn so was?«, staunte das Mädchen, ließ jetzt die Tür zum Wohnzimmer auf springen und mich Vorgehen. Ich sah mich schnell um.
    Verdammt noch mal, Edgar Clarke verstand zu leben! Das Haus machte einen ganz anderen Eindruck. Ordentliche-Teppiche, teure, etwas zu moderne Polstermöbel und ein riesenhafter Fernsehschrank, der eine hübsche Stange Geld gekostet haben musste. Auf einer kleinen Konsole stand ein cremegelbes Telefon.
    »Mischen Sie mir einen Drink, Jack«, bat das Mädchen, kuschelte sich in die weiche Ecke der Riesencouch und zog die schlanken Beine an. »Whisky und Soda finden Sie im Schrank da drüben. Ich denke, es ist auch noch Eis da, Jack. Oh, Edgar hat mir gar nicht erzählt, dass Sie so… so toll aussehen.«
    »Sehe ich wirklich toll aus, Lena?«
    Ich betrachtete sie im Spiegel. Hinter der Spiegelscheibe war eine matte Lampe montiert, dass das Glas wie Feuer glühte. Das Girl wusste, wie man Männer närrisch macht. Ihre Position war sorgfältig gewählt, nicht zu

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