Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0152 - Wir gegen das »Hirn von Frisco«

0152 - Wir gegen das »Hirn von Frisco«

Titel: 0152 - Wir gegen das »Hirn von Frisco« Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir gegen das »Hirn von Frisco«
Vom Netzwerk:
geangelt hat und durch Clarkes Ausscheiden die Möglichkeit wittert, aufzusteigen.« Culver verzog angewidert die Mundwinkel. Dann meinte er noch: »Ist eine verdammte Welt, was?«
    »Wir werden sie nicht ändern.«
    »Weit können die Burschen mit dem Geld nicht kommen«, fuhr Culver ohne jeden Übergang in seinen Überlegungen fort. »Sechshunderttausend sind in Schecks dabei. Mit denen können sie nichts anfangen. Nun, eine Million sollte eigentlich doch langen, wie? Und verrückt daran ist, dass kein Mensch die Noten wiedererkennen wird. Es sind durchweg kleinere und mittlere Scheine, wie ein Kaufhaus sie in den Kassen hat. Man kann sie ohne jedes Risiko in Umlauf bringen. Ich schätze das Gewicht auf sechzig bis siebzig Kilo.«
    »Könnte etwa hinkommen. Mit dem Hartgeld.«
    »Jedenfalls mehr, als man in einer Aktentasche herumschleppen kann. Haben Sie was für Decker auszurichten?«
    »Nein. Im Moment nicht. Ich weiß, wie ich ihn notfalls erreichen kann.«
    »Er hängt sich an Stella Fox. Das Mädchen hat es ihm angetan. In Bezug auf ihr Äußeres kann ich’s verstehen. Aber ihr Charakter ist so übel wie eine Mülltonne, Cotton. Halten Sie die Ohren steif.«
    »Danke. Wird schon schiefgehen.«
    Ich zahlte und schlenderte auf die Straße hinaus. Die ersten nächtlichen Lichtreklamen an den Hauserwänden flammten auf. Über mir zog eine viermotorige Maschine ihre Spur in den Himmel.
    Soweit ich den Stadtplan im Kopf hatte, musste ich ein Taxi nehmen und durch den Tunnel auf Yerba Buena Island fahren. Es war ein ganz hübsches Stück Weg, und ich verzichtete also darauf, erst mein Zimmer heimzusuchen.
    Ich war in Zivil, hatte meine Uniform in den Stahlschrank der MacNeel-Company gehängt. Ich fand, Zivilkleidung stand mir besser als die schönste Uniform. Das überprüfte ich in einer spiegelnden Schaufensterscheibe, hinter der allerlei Autozubehör ausgestellt war.
    Dabei erblickte ich das Gesicht eines jungen, modisch gekleideten Mannes, sah, wie er rasch den Kopf abwandte und sein Tempo beschleunigte. In einer Entfernung von knapp zwei Yards kam er an mir vorüber.
    Vorsicht, Jerry, die Sache ist doch irgendwie faul, sagte mir etwas in meinem Inneren. Hast du etwa einen Schatten bekommen? Glaubt Rosato etwa, deine Verfolgung könnte ihm eine Beförderung einbringen?
    Man bekommt mit der Zeit einen Blick für Polizisten. Ich kann sie mitunter aus einer Menschenmenge förmlich herausriechen. Aber das dort - das war kein Cop.
    Jetzt bog er in die Palmerstone Street ein. Ich ging hinter ihm her, aber er war dort, als ich die Straßenecke erreicht hatte.
    Ich überlegte.
    Einmal käme Rosato in Frage, aber das war unwahrscheinlich. Dann konnte Cowan mich beschatten lassen, doch er würde mir vorher einen Wink gegeben haben. Blieb als dritte Möglichkeit nur das »Hirn von Frisco«, unser geheimnisvoller Widersacher.
    Klar, wenn er einen Vertrauensmann in MacNeels Gesellschaft sitzen hatte, dann wusste er auch, dass ein Neuer eingestellt worden war. Zum augenblicklichen Zeitpunkt war mein Auf tauchen in der MacNeel-Company alles andere als normal. Aber war das ein Grund, einen Mann hinter mir herzuschicken?
    Aber ich durfte mich nicht nervös machen lassen. Ich konnte mich auch getäuscht haben. Tausend Menschen starren einen täglich an, aber kaum einer von ihnen weiß zwei Minuten später noch, wie der andere wirklich aussah. Er ist eine Gewohnheit, wie der Blick auf die Armbanduhr.
    Das nächste freie Taxi winkte ich heran.
    »Silver Street 1013…«
    »Silver Road«, verbesserte der Fahrer. »Liegt drüben auf der anderen Seite der Bucht. Wird ungefähr drei Dollar machen, Mister. Und die Rückfahrt. Ich bekomm da nicht so leicht einen Kunden.«
    »Geht in Ordnung«, sagte ich und warf mich in die Polster.
    Geschickt fädelte der Fahrer den Wagen in den abendlichen Verkehr ein. Zweimal sah ich durch die Rückscheibe, aber die Luft hinter uns war rein. Niemand folgte mir.
    Das Radio dudelte leise. Es kamen Nachrichten. Der Fahrer drehte den Lautsprecher auf. Sein Gesicht wurde gespannt und interessiert.
    »Wie Captain Rosato vom Headquarter mitteilt, wurde um achtzehn Uhr zwanzig der Panzerwagen der Firma MacNeel auf einem Baugelände unweit der Staatsstraße 101 gefunden. Von den beiden Angestellten der Firma fehlt noch jede Spur. Senator Spellwom erklärte auf einer Pressekonferenz, dass das neue Verbrechen zweifellos einmalig in der Geschichte unserer Stadt sei. Man müsse nun überlegen, ob die Stadtpolizei

Weitere Kostenlose Bücher