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0152 - Wir gegen das »Hirn von Frisco«

0152 - Wir gegen das »Hirn von Frisco«

Titel: 0152 - Wir gegen das »Hirn von Frisco« Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir gegen das »Hirn von Frisco«
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mit den erforderlichen fähigen Köpfen besetzt Sei, oder ob es nicht höchste Zeit sei, Umgruppierungen vorzunehmen. Auf einer Tagung der American Legion in Lawndale sagte Donald P. Gladby, dass die…«
    »Quatsch!«, sagte der Fahrer und schaltete das Radio aus. Er sah mich im Rückspiegel an und grinste. »Interessiert Sie das vielleicht, Mister?«
    »Ich bin kein Mitglied der Legion.«
    »Eben. Dachte ich mir schon… Was sagen Sie zu dem Raubüberfall bei Bruster und Glave? Hübscher Batzen Geld, was? Junge, Junge, fast zwei Millionen. Hab so ’ne Menge noch nie auf einem Haufen gesehen. Sie vielleicht?«
    »Nein, auch nicht«, sagte ich entgegenkommend.
    Staatsstraße 101… Gott, das war doch die Richtung nach Los Angeles runter. Sie beginnt gleich hinter Daly City. Daly City gehört schon zum San Mateo County. Jetzt würde Rosato die Staatspolizei mobilisieren, und kein Mensch fand sich durch die Fahndungen mehr durch. Wie hatten die Burschen in der kurzen Zeit die ganze Strecke durch das Zentrum von Frisco bis Daly City zurücklegen können? Vier Minuten nach dem Überfall hatten doch sämtliche Streifenwagen bereits gewusst, was geschehen war.
    Wir rollten auf die Golden Gate Bridge. Tief unter uns funkelten die Lichter eines mächtigen Frachters.
    »Das hat das ›Hirn‹ ausgekocht, Mister«, verkündete der Fahrer. »Der macht der Polizei was vor, verdammt noch mal. - He, was soll das?«
    Hart stieg er in die Bremse. Vor uns tauchte eine Straßensperre auf, mitten auf der sechsspurigen Brücke, unmittelbar vor der Abfahrt zum Tunnel. Ich zählte vier Streifenwagen, ein knappes Dutzend Polizisten, die die Papiere der Fahrer und Insassen nebst Ladung kontrollierten. Eine ziemliche Schlange hatte sich auf gestaut. Schrittweise nur kamen wir voran.
    Ich stieg aus, vertrat mir die Beine und folgte dem Taxi zu Fuß bis zur Absperrung.
    Zwei stämmige Cops sahen gerade in den Kofferraum eines dunkelblauen Cadillacs. Der Mann hinter dem Lenkrad schimpfte ungehalten, während er mit der behandschuhten Rechten eine lange Zigarre qualmte.
    Präsident Williams von der MacNeel-Company.
    Gleich darauf gab der eine Beamte Williams einen Wink. Der Cadillac schnurrte in die Tunnelöffnung. Drei, vier andere Wagen rückten auf.
    Ich trat zur Seite und reichte dem Lieutenant meinen Ausweis. Er verzog keine Miene.
    »Gehen Sie durch«, murmelte er, ohne die Lippen groß zu bewegen. »Wo ist Ihr Taxi?«
    »Das Taxi dort.«
    Mit dem weißlackierten Stock winkte er den Wagen heran, sah kurz ins Innere und ließ uns durchfahren.
    »Hui…!«, pfiff der Fahrer und kniff ein Augen zu. »Sie haben wohl ’nen Vetter im Stadthaus sitzen was? Spart uns wenigstens zehn Minuten.«
    »Und mir einen Dollar.«
    »Auf die Masche werden sie den Raub nicht herbeischaffen«, meinte er. »Ist immer der gleiche Trick, Mister. Straßen absperren, Papiere durchschnüffeln und groß angeben. Nein, das ›Hirn‹ pfeift auf so was, sag ich Ihnen. Wenn Sie mal 'ne Meile zu schnell sind, dann ist todsicher gleich einer hinter Ihnen her, aber mit zwei Millionen zu verduften, das ist einfach 'ne Kleinigkeit.«
    Ich ließ ihn reden, nickte nur gelegentlich, wenn ich merkte, dass er fragend in den Rückspiegel sah, um meine Meinung zu erfahren.
    Zehn Minuten später setzte er mich an einer schlecht beleuchteten Straßenkreuzung ab. Ich zahlte ihm vier Dollar achtzig und einen weiteren halben Dollar für sein Programm. Dann wartete ich, bis er den Wagen gewendet und mit hellroten Schlusslichtern in der hereinbrechenden Nacht verschwand.
    Die Gegend war nicht sehr vornehm. Eine Anhäufung von schlecht erhaltenen Mietskasernen, von flachen Holzhäusern mit verkommenen Anbauten, Ställen und Schuppen. Alle hundert Schritte brannte schwach eine Lampe. Schwarze schlichen über den Gehsteig, lümmelten sich in den Hauseingängen.
    Clarke war nicht mehr zur MacNeel-Company zurückgekehrt. Er musste demnach unmittelbar nach seiner Entlassung aus dem Hospital nach Hause gefahren sein. Eigentlich sollte ich ihn antreffen.
    Ich suchte nach Hausnummern, stiefelte gut eine halbe Meile die Silver Road entlang, kam an einer Budenreihe mit violetter Reklamebeleuchtung vorüber, vor denen eine Horde Lederjackenboys beisammen stand. In einem hölzernen Riesenschuppen hatte jemand ein Kino eröffnet. Das Gesicht Garry Grants starrte von der Hauswand herab. Mit breitem Hut und Coltmündung in Nasenhöhe.
    1013 war ein Einzelhaus, wie sie vor dreißig Jahren für wenig

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