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0153 - Eine Handvoll Leben

Titel: 0153 - Eine Handvoll Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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scheint, als hätten wir uns getäuscht."
    „Es steht Ihnen frei, die Suche mit Ihrer Gruppe abzubrechen", sagte Hefner-Seton gelassen.
    Einen Moment war es still, aber der Ara konnte Jassi-Petan schwer atmen hören.
    „Wir suchen weiter", sagte Jassi-Petan dann.
    „Der oder die Terraner können noch nicht weit gekommen sein", erinnerte Hefner-Seton. „Sie müssen sich aufmerksam nach Spuren umsehen."
    „Hatten die anderen Gruppen bisher mehr Erfolg?"
    „Nein", sagte Hefner-Seton.
    Jassi-Petan sprach nicht weiter. Der Kommandant lehnte sich in seinem Sitz zurück. Er blickte auf die Borduhr.
    „Die Zeit vergeht nur langsam", meinte Sorgun. „Die Männer sind noch nicht lange aus dem Schiff."
    Hefner-Seton sagte nervös: „Wenn wir den Zellaktivator vor einbrechender Dunkelheit nicht haben, wird es schwierig sein, ihn jemals zu bekommen."
    „Wann wird es auf dieser Welt Nacht?" fragte Fertrik.
    Hefner-Seton sagte: „Darum haben wir uns überhaupt noch nicht gekümmert. Fangen wir also mit den Messungen an, dann müssen wir nicht tatenlos herumsitzen, während die anderen suchen."
    Der Kommandant, Sorgun und Fertrik machten sich an die Arbeit. Das positronische Gehirn der KÖTARK begann leise zu summen, als es mit den ersten Daten gefüttert wurde.
    Als eine gewisse Zeit verstrichen war, meldete sich Jassi-Petan wieder über Funk.
    „Was ist passiert?" erkundigte sich Sorgun, der den Anruf entgegennahm.
    „Geben Sie mir den Kommandanten", verlangte Jassi-Petan mürrisch.
    Sorgun wandte sich zu Hefner-Seton um, der gerade über die Auswertungen des Rechengehirns gebeugt war.
    „Er will es anscheinend nur Ihnen sagen, Kommandant."
    Gemächlich trat Hefner-Seton an das Funkgerät. Er hob das Mikrophon an seine Lippen.
    „Also?" fragte er knapp.
    „Ich glaube, wir haben eine Spur", sagte Jassi-Petan. „Die Ortungsgeräte registrierten einen schwachen Energieausbruch. Er müßte bis zur KÖTARK wirksam gewesen sein."
    „Schon möglich", meinte Hefner-Seton. „Was ist damit?"
    „Vermutlich wurde ein Schuß aus einer Energiewaffe abgegeben", meinte Jassi-Petan.
    „Können Sie die ungefähre Abschußstelle ermitteln?"
    „Schon geschehen."
    In kurzen Abständen meldeten sich nun die Führer der anderen Gruppen und teilten Hefner-Seton die gleiche Beobachtung mit.
    Der Kommandant hinderte sie nicht daran, sich alle in die gleiche Richtung in Bewegung zu setzen.
    Früher oder später würden sie an einer Stelle aufeinander prallen. Einer der Männer würde dann den Aktivator bereits haben.
    Der Gedanke bereitete Hefner-Seton inneres Vergnügen. Er stellte sich vor, wie sie jetzt durch den Dschungel rannten, um vor den anderen anzukommen. Eigentlich konnte einem der jetzige Träger des Aktivators leid tun. Er würde beim ersten Angriff sein Leben lassen. Damit war der einzige Zeuge tot. Niemals würde es sich herausstellen, daß Hefner-Seton den Aktivator durch eine Verbrecherische Aktion in die Hände bekommen hatte.
    Hefner-Seton schaltete das Funkgerät vollkommen ab. Es war nicht nötig, daß man ihn über die weiteren Geschehnisse informierte. In seiner Phantasie konnte er sich genau ausmalen, was jetzt geschehen würde.
    Er wandte sich wieder seiner begonnenen Arbeit zu. Die steigende Nervosität Sorguns und Fertriks war offensichtlich.
    Hefner-Seton nickte. Er würde die beiden im Auge behalten müssen.
    „Letzte Auswertung", gab er bekannt und schob einen Programmierungsstreifen in den Schlitz der Rechenmaschine.
    Schweigend beobachtete er dann das Wechselspiel der Kontrolllämpchen.
    Etwas später hielt er die Auswertungsergebnisse in seinen Händen.
    „Nun, wann wird es dunkel?" fragte Sorgun gespannt.
    Lächelnd schob Hefner-Seton das Ergebnis in die Tasche seines weiten Umhanges. Seine Zähne blitzten.
    „Bald", sagte er. „Bald."
     
    *
     
    Als der Sumpf bis zu seinen Knien vorgedrungen war, wurde Vouner aktiv. Ob er nun wehrlos im Moor versank, oder erst nach heftiger Gegenwehr aufgab - es war eigentlich gleichgültig.
    Der Stamm war bereits so tief im Sumpf versunken, daß kaum noch die Gefahr bestand, damit umzukippen. Vouner richtete sich behutsam auf. Über sich, etwa einen Meter über seinem Kopf, hing eine Liane von einem schräg in den Sumpf ragenden Baumriesen.
    Fingerdick ringelte sie sich herab.
    Vouner wußte nicht, wie stabil sie war. Vielleicht hing sie noch nicht einmal fest und würde sich bei der geringsten Belastung vom Baum lösen.
    Vouner streckte den Karabiner nach oben

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