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0153 - Eine Handvoll Leben

Titel: 0153 - Eine Handvoll Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Beute zu warten. Bestimmt würde es zu ernsten Streitigkeiten kommen. Für diesen Fall hatte Hefner-Seton bereits einen festen Plan. Er hatte vor, der Mannschaft einen Vorschlag zu unterbreiten, den jeder annehmen mußte, weil er für alle die günstigste Lösung war.
    Hefner-Seton würde den Aktivator an einem neutralen Platz deponieren, bis die KÖTARK wieder auf Aralon gelandet war.
    Dann hatte er genügend Zeit, seine legalen Ansprüche auf das Gerät anzumelden. Keiner seiner Männer konnte es wagen, auf Aralon mit Gewalt gegen ihn vorzugehen. Natürlich würden sie seinen Trick früher oder später durchschauen, aber da sie sich auch gegenseitig mißtrauten, würden sie heuchlerisch vorgeben, daß sie die Lösung des Kommandanten für die ideale hielten.
    Der Plan Hefner-Setons war bis ins kleinste Detail ausgeklügelt.
    Er hatte nur einen einzigen Faktor übersehen: den Terraner, der den Aktivator trug.
    Der Ara beging den gleichen Fehler wie unzählige Menschen vor ihm, die eine militärische Übermacht hinter sich wußten: er nahm den Gegner nicht ernst.
    Als sie die Kommandozentrale der KÖTARK wieder betraten, spürte der Kommandant sofort die Nervosität, die unter der Mannschaft herrschte. Keiner von ihnen hatte etwas, sagen können, da Trotin und seine Begleiter noch im Raum waren.
    Hefner-Seton beglückwünschte sich innerlich zu diesem Schachzug.
    Nur Jassi-Petan erschien dem Kommandanten auffällig ruhig.
    Früher oder später mußte Hefner-Seton sich mit den Plänen seines Stellvertreters beschäftigen. Jassi-Petan besaß keine überdurchschnittliche Intelligenz, aber seine angeborene Schlauheit machte ihn gefährlich.
    „Nun?" fragte Jassi-Petan, als Hefner-Seton in seinem Sitz Platz genommen hatte. Mit dieser knappen Frage ging er hart bis an die Grenze seiner disziplinarischen Freiheit, die ihm als Stellvertreter des Kommandanten gewährt wurde. Doch Hefner-Seton ließ sich zu keiner unbedachten Äußerung hinreißen.
    „Ich nehme an, daß es sich nur um einen einzigen Überlebenden handelt", sagte er. „Wahrscheinlich ist er geflüchtet und kehrt bald zurück."
    „Wir sollten etwas zur Milderung seiner Angst tun", schlug Trotin vor. „Es geht nicht, daß wir ihn im Stich lassen. Er kann an Bord der KÖTARK mitfliegen. Auf Aralon übergeben wir ihn dann dem Kommandanten des Stützpunktes."
    Es blieb Hefner-Seton nichts anderes übrig, als scheinbar auf den Vorschlag des Mediziners einzugehen. Er hatte jedoch keinesfalls vor, dem Terraner Hilfe zu gewähren. Der Träger des Aktivators durfte diesen Planeten nicht lebend verlassen, denn nur der legale Besitz eines Aktivators wurde vom Imperium anerkannt.
    Sobald Rhodans Agenten herausfanden, daß Hefner-Seton durch Gewalt in den Besitz des Gerätes gekommen war, gab es für den Ara keinen sicheren Platz mehr innerhalb der Galaxis.
    „Sie haben recht", sagte der Kommandant deshalb zu Trotin.
    „Terraner sind jedoch bekanntlich mißtrauisch. Es wird einige Zeit dauern, bis wir ihn gefunden haben." Er überlegte einen Augenblick. „Ich werde jedem von Ihnen einen Teil der Besatzung mitgeben. Diese Männer können Sie bei Ihrer Arbeit unterstützen und gleichzeitig nach dem Überlebenden Ausschau halten."
    „Einverstanden", erklärte Trotin bereitwillig.
    Hefner-Seton nahm die Einteilung der Gruppen vor. Auch Jassi- Petan wurde einer Mannschaft zugeteilt.
    „Zu welcher Gruppe gehören Sie, Kommandant?" fragte Trotin, als Hefner-Seton fertig war.
    „Ich bleibe an Bord der KÖTARK", eröffnete ihm Hefner-Seton.
    „Sie?" entfuhr es Jassi-Petan.
    Die Stimme des Kommandanten war voller Ironie, als er fragte: „Überrascht Sie das?"
    Jassi-Petans Gesicht wurde zu einer starren Maske. Seine Bewegungen wirkten plötzlich verkrampft.
    „Allerdings!" sagte er verbissen.
    „Ich werde die Aktion von der KÖTARK aus leiten", kündigte Hefner-Seton an. „Auf diese Weise kann ich mit jeder Gruppe in Verbindung bleiben und sofort eingreifen, wenn ich es als nötig erachten sollte."
    Jassi-Petan nickte mehrmals. „Ich verstehe", meinte er.
    „Sorgun und Fertrik werden ebenfalls an Bord bleiben", befahl der Kapitän.
    Hefner-Seton fühlte förmlich den inneren Widerstand der Männer wachsen. Jetzt mußte er sich als stark genug erweisen, um jede Meuterei im Keim zu ersticken. Die Männer mußten so sehr miteinander beschäftigt sein, daß ihnen keine Zeit mehr blieb, sich um ihren Vorgesetzten zu kümmern.
    Dort draußen im Dschungel hatten sie

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