0154 - Der Gehetzte von Aralon
weiß nicht, daß ich hier bin, und er soll es nur durch mich erfahren."
„Wollen Sie gemeinsam mit einem Boot hinaus?"
„Ja", bestätigte der Kommandant, der nie mehr ein Raumschiff befehligen würde. „Wo kann ich inzwischen wohnen?"
Der Alte stand auf und schüttelte Hefner-Seton die Hand. „Ich heiße Kler-Basaan", sagte er. „Sie können bei mir wohnen." Er deutete auf den Nebenraum.
„Abgemacht", sagte Hefner-Seton erleichtert.
Kler-Basaan lächelte. „Immer weniger Leute interessieren sich für Fischfang und Seefahrerei", klagte er. „Ich freue mich, daß Sie gekommen sind."
Hefner-Seton nickte. Er konnte zufrieden sein. Vor seinen Häschern war er vorläufig in Sicherheit. Die Falle für Vouner war gestellt. Bis der Terraner eintraf, mußte er, Hefner-Seton, sich noch eine Waffe besorgen.
Die Chance, daß der Träger des Aktivators jemals in Pasch ankam, war nicht besonders groß, aber der Terraner hatte sich als zäh und mutig erwiesen. Hefner-Seton traute ihm viel zu. Für Vouner gab es nur einen Weg nach Doun: über das Meer!
Doch zuvor würde er den Zellaktivator und sein Leben durch Hefner-Seton verlieren. Das Brausen des Windes und das Geräusch der Wellen ließen den Ara erschauern.
Irgendwie schien ihm dieser Anblick etwas von der Unsterblichkeit zu vermitteln, die er suchte.
Verwundert schaute Kler-Basaan seinen Gast an. Er hatte noch nie einen Mann gesehen, den die Wildheit des Meeres so in ihren Bann gezogen hatte.
*
„Die Sperren!" schrie Vouner außer sich. „Die Sperren sind besetzt."
Darfaß packte ihn und zog ihn in eine Nische neben der Gleitbahn.
„Sind Sie übergeschnappt?" flüsterte er. „Ihr Gebrüll wird uns diese Burschen auf den Hals hetzen."
Schwer atmend lehnte sich Vouner zurück. Der Anblick des von Robotern besetzten Stadteingangs hatte ihn rasend gemacht.
Glücklicherweise hatten sie es rechtzeitig festgestellt und waren von der Gleitbahn gesprungen.
„Wie sollen wir jetzt nach Pasch hinein?" fragte Vouner verzweifelt.
„Jedenfalls nicht auf diesem Weg", sagte Darfaß. „Strengen Sie Ihren Verstand etwas an, anstatt den Verrückten zu spielen."
Der Eingang zu der unterirdischen Stadt, den sie gewählt hatten, unterschied sich nicht von vielen anderen dieser Art. Es gab zwei Gleitbahnen - eine nach oben, die andere nach unten. Die beiden Bahnen waren durch ein drei Meter hohes Geländer voneinander getrennt, damit es nicht zu Unfällen kam. Wer von der Oberfläche kam, konnte nur dann zurück, wenn er bis nach unten fuhr und das Band ordnungsgemäß an seinem Ende wechselte.
Direkt vor ihren Füßen bewegte sich das Band mit beachtlicher Geschwindigkeit. Eine Nische bot gerade Platz für zwei Personen.
Sie beobachteten, daß die Roboter an den Sperren jeden kontrollierten, der in die Stadt wollte oder sie verließ.
„Für mich ist es nicht schwierig, nach Pasch zu gelangen", meinte Darfaß. „Ich besitze einen einwandfreien Ausweis. Aber Sie bringen wir nicht durch die Sperre."
„Wir müssen zurück und einen anderen Weg suchen", sagte Vouner.
Darfaß zeigte spöttisch auf die Gleitbahn. „Wie?" erkundigte er sich.
„Wir müssen auf die andere Bahn", sagte Vouner entschlossen.
„Es bleibt uns keine andere Wahl."
„Ich bin doch kein Selbstmörder!" Darfuß weigerte sich.
Vouner gab keine Antwort. Er sprang aus der Nische auf das vorbeisausende Band. Mühevoll hielt er sein Gleichgewicht. Mit einigen Schritten, immer der Gefahr des Sturzes ausgesetzt, arbeitete er sich zum Rand des Gleitbandes. Es war ihm vollkommen gleichgültig, ob Darfaß ihm folgte. Er war vor Pasch angekommen und würde auch allein in das Innere der Stadt vordringen.
Mit großer Geschwindigkeit trug ihn die Bahn der Sperre entgegen. Bevor er die Aufmerksamkeit der Robotkontrolle erweckte, mußte er handeln. Vouner stieß sich mit beiden Beinen ab. Für einen Moment schwebte er in der Luft, der Schwung der Bahn wirbelte ihn fast herum, aber dann griffen seine Hände um die Verstrebungen des Geländers zwischen beiden Bahnen. Seine Füße fanden Halt. Sofort begann er nach oben zu klettern. Das Geländer war fest. Ein Seitenblick zeigte ihm Darfaß, der mit der Behändigkeit eines Affen einige Meter weiter unten an dem Geländer hochstieg.
Sie gelangten auf die andere Seite. Vouner sprang den letzten Meter einfach auf die Bahn hinab. Er stürzte und wurde mitgerissen. Mühsam wälzte er sich herum und sah den Händler vom Geländer springen. Darfaß
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