Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0154 - Der Gehetzte von Aralon

Titel: 0154 - Der Gehetzte von Aralon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
sein. Einmal stießen sie auf Soldaten, die sich jedoch nicht um sie kümmerten. Allmählich wurde Vouner etwas ruhiger.
    „Wollen wir keine Pause einlegen?" fragte er Darfaß in versöhnlichem Ton.
    Sie setzten sich auf eine Bank. Darfaß beobachtete die Vögel, die in einem nahen Brunnen badeten, während Vouner aß. Ein Tier, nicht größer als ein terranisches Eichhörnchen, kam heran und suchte bei Vouner nach Abfällen. Vouner trat nach ihm, und es entfloh mit entsetztem Pfeifen.
    „Warum tun Sie das?" fragte Darfaß.
    „Ich mag keine Tiere", erklärte Vouner.
    Das war auf der Erde anders gewesen, aber damals hatte er auch noch keinen Zellaktivator besessen. Das verscheuchte Tier hockte jetzt in wenigen Metern Entfernung und sah ängstlich zu ihnen herüber. In seinem kleinen Gehirn lagen Furcht und Hunger im Widerstreit. Darfaß warf einige Krümel zu ihm hinüber.
    Vouner schlug ihm auf die Hand. „Lassen Sie das!"
    Darfaß schaute ihn von der Seite her an. „Sie leben nur für sich selbst, Terraner", sagte er. „Sie haben sich gegen alles abgeschlossen, was um Sie herum lebt."
    Haßerfüllt schaute Vouner zu dem fressenden Tier. Er konnte den Anblick nicht länger ertragen.
    „Wir gehen weiter", entschied er. Seine Augen brannten. Seine Backenmuskeln traten hervor.
    Ungeduldig wartete er, bis Darfaß aufstand.
    Am späten Nachmittag erreichten sie das Ende des riesigen Parks. Dichter Wald schloß sich an, durch den schmale, aber gepflegte Pfade führten.
    Darfaß blieb stehen. Er zog eine Uhr aus seinem Umhang und stellte fest: „Wir werden zum vorgesehenen Zeitpunkt in Pasch ankommen!"
     
    *
     
    Eng gegen die Hauswand gepreßt, wartete Hefner-Seton auf sein Opfer. Die großen Deckenleuchten waren ausgeschaltet, nur einzelne Sicherheitslampen brannten noch. Der Ara hatte sich die Kanalstraße ausgesucht. Die Einwohner Paschs schliefen um diese Zeit zum größten Teil. Nur wenige gingen durch die verlassenen Straßen. Hefner-Seton war es gelungen, bis zum Küstengebiet zu gelangen, obwohl er ständig Streifen und Kontrollen ausweichen mußte. Er benötigte dringend andere Kleider, da die beiden Roboter sicher eine gute Beschreibung von ihm abgegeben hatten.
    Der Mann, der ihm die Kleider liefern sollte, kam nur langsam näher. Hefner-Seton spürte den kalten Beton in seinem Rücken. Er war hungrig und müde. Seit er am frühen Morgen in Pasch angekommen war, hatte er weder geschlafen noch gegessen.
    Der Ara ging vorüber, ohne den Schatten zu sehen, der sich eng an das Haus drückte. Hefner-Seton sprang aus seinem Versteck und streckte den Mann mit einem Schlag nieder. Er durchsuchte ihn, fand etwas Geld und zwei Eintrittskarten für ein Sphärenkonzert. In der Seitentasche des Umhanges entdeckte er einen Ausweis, zwei Vitaminkonzentrate und einen Wahlschein.
    Rasch entkleidete er den Bewußtlosen und legte sich dessen Kleider an. Seine eigenen streifte er seinem Opfer über. Der Ara unterdrückte seine aufkommenden Skrupel. Er konnte jetzt nicht mehr zurück. Wenn man ihn verhaftete, würde ihn ein Gericht zum Tode verurteilen - oder, was noch schlimmer war, man wurde ihn auf einen Strafplaneten schicken.
    Niemand störte Hefner-Seton bei seinem verbrecherischen Tun.
    Als der Ara fertig war, zerrte er den Bewußtlosen bis zum Kanal und stieß ihn hinein. Ein dumpfes Aufplatschen drang zu dem Mörder herauf. Hefner-Seton verzog angewidert sein Gesicht.
    Rechtfertigte der Zellaktivator eine solche Handlung?
    Der Ara wandte sich abrupt ab und ging weiter. Er verließ die Kanalstraße und kehrte in die Innenstadt zurück. Mit dieser Kleidung war er weniger verdächtig. Er suchte ein billiges Hotel und trat durch das Portal.
    Er mußte viermal die Klingel betätigen, bis ein Robotdiener erschien. Er war beschädigt, und sein Sprachsektor hatte einen Fehler. Der Roboter konnte kein Raussprechen. Er gab Hefner- Seton einen Magnetschlüssel.
    „Benutzen Sie bitte den Lift", sagte er. „Im dritten Stock ist das Zimmer, für das der Schlüssel paßt."
    Er hatte den Ara weder nach Ausweis noch Herkunft befragt.
    Ungestört erreichte Hefner-Seton das Zimmer. Es erwies sich als kleiner, schmutziger Raum. Der Ara trat an die Sprechanlage.
    „Ich möchte etwas zum Essen", sagte er.
    „Sofort", erwiderte der Roboter unerwartet schnell.
    Bevor Hefner-Seton sich entkleidet hatte, kam die Maschine bereits mit einem Teller trockenen Gebäcks herein.
    „Wollen Sie auch etwas zum Trinken?"
    „Nein", sägte der

Weitere Kostenlose Bücher