0154 - Der Gehetzte von Aralon
wußten.
Uwasar träumte einen bösen Traum, aber er war sich dessen nicht bewußt. Die Geschichte aller bevölkerten Planeten lehrte, daß kaum ein Mann, der die Macht gewaltsam an sich gerissen hatte, lange in seiner führenden Stellung blieb.
„Er wird versuchen, sich in eine Passagierrakete nach Doun einzuschmuggeln", meinte Uwasar. Seine Männer standen am Ufer um ihn versammelt. „Man wird ihn dabei entdecken. Wir müssen nur rechtzeitig zur Stelle sein, damit der Aktivator nicht irgendwo verschwindet. Auf jeden Fall werden wir den Terraner in Pasch suchen."
Die Jagd nach Vouner und seinem Zellaktivator war in die entscheidende Phase getreten.
*
Als Hendrik Vouner das Küstengebiet durch einen der unzähligen Tunnels verließ, hatte er noch keine bestimmten Vorstellungen davon, wie er den Transmitter erreichen konnte. Er glaubte, daß die halbe Stadt von ihm wußte und ihn jagen würde, sobald man ihn erkannte.
Jedes Mal, wenn ihm jemand entgegenkam, glitt er schnell in eine der Nischen hinein, die zu beiden Seiten des Bandes eingebaut waren. Als Terraner mußte er auf jeden Fall die Aufmerksamkeit der Einwohner Paschs auf sich lenken, obwohl es sicher noch weitere Erdmenschen in der Küstenstadt gab.
Dieser Gedanke brachte Vouner auf eine Idee. Er mußte mit einem anderen Terraner Verbindung aufnehmen. Nur bei einem Rassegenossen durfte er mit Unterstützung rechnen. Dort konnte er erfahren, wo der Transmitter errichtet war.
Vouner erreichte die Innenstadt während der Hauptgeschäftszeit. Die Straßen waren von hektischem Leben erfüllt. Die Leuchtreklamen der Firmen wetteiferten um die Gunst der Käufer, die in Gruppen durch die Stadt strömten.
Vouner ging zu einem Taxistand. In der Innenstadt gab es keine Gleitbahnen, da der Verkehr praktisch nach jeder Richtung möglich war.
Die Gebäude waren in kreisförmigen Haufen erbaut, um die herum die Straßen führten.
Zu seiner Erleichterung blieb Vouner völlig unbeachtet. Neben dem Taxistand pries ein planetarisches Reisebüro Flüge nach der Erde an, Vouner schaute sich die Bilder an.
Südamerika, Florida, Spanien, blaues Meer, wolkenloser Himmel und die Gesichter von heiteren Menschen lockten die Kunden an.
Ein schlanker Ara sah zu Vouner heraus und lächelte freundlich.
Vouner wandte sich ab. Er suchte sein letztes Geld zusammen und bestieg eines der wartenden Taxis. Nachdem er den Automaten bezahlt hatte, fragte die mechanische Stimme des Robotfahrers: „Wohin möchten Sie?"
„Fahren Sie mich in die Nähe des Großtransmitters und halten Sie an einer ruhigen Stelle." Er ärgerte sich darüber, daß er den Roboter mit Sie angesprochen hatte, aber in seinem gereizten Zustand konnten solche Fehler passieren. Das Fahrzeug glitt geräuschlos aus der Reihe und schloß sich dem Verkehrsstrom an.
Aufatmend lehnte Vouner sich in das Polster zurück. Geschäfte, Gesichter, Leuchtreklamen, Bilder, Fahrzeuge, alles huschte an ihm vorüber. Einmal kamen sie an zwei Polizisten vorüber, aber diese beobachteten das Taxi nicht.
Am Strand würde in diesem Augenblick die Jagd nach ihm beginnen.
Der Verkehr ließ etwas nach. Das Taxi bahnte sich seinen Weg.
Unweit von einem gewaltigen Bauwerk kam es zum Stehen.
Der Roboter sagte: „Wir sind am Ziel."
Die Tür glitt auf, und Vouner stieg aus. Das Taxi fuhr davon, nachdem der Münzautomat Vouner das Wechselgeld gezahlt hatte. Der Terraner ließ die Münzen in seiner Hand klingen und beobachtete das Gebäude, in dem offensichtlich der Transmitter untergebracht war.
Er sah sofort, daß er nie auf legalem Wege dort hineinkommen würde. Der Eingang verfügte über doppelte Sperren. Eine war mit Robotern, die zweite mit Aras besetzt.
Vouner ging auf die andere Seite der Straße. Hier gab es verschiedene Frachtgeschäfte, die mit der Verwaltung des Transmitters zusammenarbeiteten. Auf einem der Schilder las Vouner einen terranischen Namen.
Spencer Legarth, verkündete eine steile Leuchtschrift. Spedition.
Vouner trat durch die altmodisch wirkende Tür und hörte ein sanftes Glockenzeichen. Es gab keine Theke, lediglich drei einfache Stühle und einen geschwungenen Tisch. Auf dem Tisch lagen die letzten Ausgaben einer lokalen Zeitschrift in Interkosmo.
Vouner fühlte sich versucht, danach zu greifen, um festzustellen, ob etwas über ihn darin stand.
Doch da öffnete sich die hintere Tür, und ein Mädchen kam heraus. Sie war Terranerin, mit eckigem Gesicht und hochgesteckten Haaren. Die
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