0154 - Der Gehetzte von Aralon
erfolgreich zum Abschluß bringen wollte. Er ließ sich daher vom ehemaligen Kommandanten der KÖTARK Vouners Geschichte genau schildern.
„Das andere erfahren Sie von ihm", sagte Hefner-Seton abschließend und zeigte auf Darfaß. „Der Händler hat Vouner bis nach Pasch gebracht."
Uwasar wandte seine Aufmerksamkeit dem Schmuggler zu.
„Sie sind unserer Organisation kein Unbekannter", sagte er zu Darfaß. „Ihr Laden wird in unseren Akten geführt. Ich erinnere mich, daß Sie uns schon oft wertvolle Informationen zukommen ließen. Dafür wurde Ihr illegaler Handel mit den Pouners stillschweigend geduldet."
Nach diesen Worten schöpfte Darfaß Hoffnung, und sein Gesichtsausdruck belebte sich etwas. „Das stimmt", sagte er. „Ich habe mich stets bemüht, mit den offiziellen Stellen ein gutes Verhältnis zu haben."
„Natürlich geschah dies aus reinem Egoismus." Der Agent öffnete die Schnur, mit der sein Umhang zusammengehalten wurde. „Diesmal haben Sie etwas zuviel riskiert. Zu gegebener Zeit werden Sie sich dafür zu verantworten haben. Ihr Geschäft wird geschlossen."
Darfaß sank in sich zusammen. Der Terraner hatte ihm nur Unglück gebracht. Nun mußte er damit rechnen, in seinem hohen Alter noch einmal auf einen Strafplaneten deportiert zu werden. Er konnte nur hoffen, daß viele seiner Freunde, die hohe Ämter bekleideten, ihm helfen würden. Der Geheimdienst jedoch war eine mächtige Organisation, die direkt dem Medizinischen Rat und dem Obersten Sprecher unterstand. Wenn die Agenten ihn belasteten, konnte ihm niemand helfen.
Uwasar ging in der Kabine auf und ab. Seine Begleiter hatten sich neben der Tür versammelt. Ihre Zurückhaltung gehörte zu Uwasars Auftritten. Sie untermalte die Macht dieses Mannes.
„Niemand von den Anwesenden weiß also, wo der Terraner in diesem Augenblick steckt", sagte Uwasar. „Nun gut, es ist durchaus möglich, daß dies stimmt. Keiner hat besondere Gründe, diesen Vouner zu unterstützen. Weit kann er nicht von hier entfernt sein. Es ist möglich, daß er unseren Gleiter gesehen hat. Es wird ihm nicht schwer fallen, unsere Ankunft richtig zu deuten.
Wahrscheinlich ist er bereits wieder auf der Flucht."
Der Agent blieb stehen.
„Darfaß, berichten Sie mir, wie Sie mit Vouner nach Pasch gekommen sind. Jede Kleinigkeit ist wichtig. Wir finden dann sicher Anhaltspunkte, wo wir den Mann suchen müssen."
Darfaß blieb nichts anderes übrig, als die geheimen Wege seiner Organisation zu verraten. Uwasar zeigte sich jedoch nicht sonderlich überrascht. Er schien von der Existenz des Schmugglerringes zu wissen. Ruhig wartete er, bis Darfaß geendet hatte.
„Bis auf weiteres sind Sie alle verhaftet", sagte er dann. „Gesan wird Sie von hier wegbringen."
Einer von Uwasars Männern trat vor.
„Ich habe nichts verbrochen", sagte Kler-Basaan. „Warum lassen Sie mich festnehmen?"
Uwasar gab keine Antwort. Er wollte sichergehen, daß keine weiteren Personen vom Zellaktivator erfuhren. Das konnte er nur dadurch erreichen, daß er jeden verhaften ließ, der bereits mit Vouner zu tun gehabt hatte.
Die wichtigste Person konnte er jedoch nicht gefangen nehmen.
Hendrik Vouner befand sich noch auf freiem Fuß.
Doch dieser Mann war fremd auf Aralon. Er konnte keine Wunder vollbringen. Früher oder später würde ihn das Glück verlassen. Bisher hatten nur Amateure Jagd auf ihn gemacht.
Uwasar schnippte mit den Fingern. Ab sofort würde sich in der Verfolgung Methode zeigen.
Als Uwasar die BURAST verließ, hatte sich sein sehniger Körper gestrafft. Seit langer Zeit wartete er auf das geeignete Mittel, mit dem er seine Position verbessern konnte. Es mußte ihm gelingen, den Medizinischen Rat, vor allem Tabes, gehörig unter Druck zu setzen.
Der Zellaktivator war dazu sehr gut geeignet. Uwasar strebte nach Macht. Er war ehrgeizig und unternehmungslustig.
Wenn er jemals größeren Einfluß gewinnen wollte, dann war Hendrik Vouner der Schlüssel zum Erfolg.
Vouner mußte geopfert werden, damit Uwasar stärker wurde.
Der Agent stand am Strand, während die Männer das Boot festmachten. Gesan ging mit den Verhafteten davon.
Wahrscheinlich würde Kler-Basaan straffrei ausgehen. Auch Darfaß, der gerissene Händler, würde seine Haut noch einmal retten können. Anders Hefner-Seton. Seine Laufbahn hatte ein unrühmliches Ende gefunden.
Das Schicksal des Raumfahrers bedeutete für Uwasar keine Warnung.
Macht gehörte nur in die Hände von Männern, die damit umzugehen
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