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0154 - Desteros Rache

0154 - Desteros Rache

Titel: 0154 - Desteros Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sagt mir, daß…«
    »Bedanke dich bei Sheila. Sie hat deinen Arm zur Seite geschlagen, sonst läge ich hier wirklich mit einem Loch im Kopf auf dem Teppich.«
    »Wie kann man nur so reagieren. Ich – ich muß einen völligen Blackout gehabt haben.«
    »Irgendwie verstehe ich dich sogar. Es ging um Johnny.«
    »Ja.«
    Mehr sagte Bill nicht. Aber in diesem einen Wort lag alles, was er an Gefühlen auszudrücken vermochte. Depression, Angst und auch Aufgabe.
    Sein Blick war leer, die Hände zitterten. Bill Conolly war ein gebrochener Mann.
    Und das konnten wir nicht brauchen. Denn im Gegensatz zu Bill Conolly hatte ich den kleinen Johnny keinesfalls aufgegeben. Ich suchte nach einer Möglichkeit, wie wir ihn befreien konnten. Die Bedingungen waren klar. Destero gab Johnny erst frei, wenn ich tot war. »Hat Destero irgend etwas gesagt, wie er sich die Sache weiter vorstellt?« fragte ich.
    Bill schüttelte den Kopf. »Nein, er will dich nur tot sehen. Ich nehme an, daß er sich dann meldet.«
    Ja, das glaubte ich auch. Und ich dachte verzweifelt über eine Lösung nach, aber mir fiel keine ein. Bill brauchte ja nicht nur zu sagen, daß er mich umgebracht hatte, nein, er brauchte Beweise, einen toten John Sinclair.
    Andererseits konnte ich es nicht zulassen, daß Johnny weiterhin in den Klauen der Dämonen blieb. Ich mußte eine Lösung finden.
    »Ich darf mal anrufen?«
    Sheila und Bill nickten. Sheila hatte sich neben ihren Mann gesetzt. Ich wählte Sukos Telefonnummer. Seine Stimme klang nicht gerade frisch, doch als er hörte, wer ihn sprechen wollte, war er sofort voll da. »Was ist geschehen, John?«
    »Ich bin bei den Conollys. Destero hat wieder zugeschlagen. Diesmal schlimmer als zuvor.« Danach berichtete ich, was geschehen war. Nur daß Bill mich hatte umbringen wollen, verschwieg ich. Ich würde es keinem sagen, das war eine Sache, die nur Sheila, Bill und mich etwas anging.
    Der Chinese wußte auch keinen Rat. Er war so geschockt, daß er kaum einen normalen Satz hervorbrachte. Es wäre zuviel verlangt gewesen, von ihm die Lösung zu erwarten. »Soll ich vorbeikommen?« fragte er.
    »Nein. Ich wollte dir nur Bescheid sagen, damit du dich darauf einstellen kannst.«
    »Was hast du vor?«
    »Ich suche nach einer Lösung und werde auch Sir James einschalten. Ich rufe ihn sofort an.« Das tat ich auch. Bei Sir James Powell hatte ich keine Gewissensbisse, ihn aus dem Bett zu holen. Nicht ein Wort des Vorwurfs hörte ich. Sir James war sofort ganz Ohr. Auch er zeigte sich geschockt, als er von der furchtbaren Tat vernahm.
    Natürlich sicherte er mir jede Unterstützung zu, und auch er fragte nach meinen Plänen.
    »Tut mir leid, Sir, aber ich weiß nicht, wie ich reagieren soll.«
    »Dann lassen Sie sich auf jeden Fall etwas einfallen. Ich bin in einer Stunde in meinem Büro zu erreichen.«
    »Danke.«
    Ich legte auf, und die Ratlosigkeit stand auf meinem Gesicht geschrieben. Selten in meinem Leben hatte ich mich so schlecht gefühlt. Und auch so hilflos. Wir kannten unsere Gegner, aber wir durften nicht eingreifen, weil uns die Hände gebunden waren. Von Bill konnte ich keine Lösung des Problems erwarten. Seine Gedanken drehten sich um etwas ganz anderes. Er zitterte um seinen Jungen, war nervlich fertig, am Ende. Zudem drückte ihn noch die Belastung, daß er mich, seinen besten Freund, hatte umbringen wollen. Ich gab ihm die Luger wieder.
    Bill sah mich aus großen Augen an. »Du vertraust mir, John?«
    »Warum nicht?«
    »Aber ich könnte doch jetzt die Waffe nehmen und dich damit erschießen.«
    Ich nickte. »Sicher, das könntest du. Aber würdest du es auch wirklich tun?«
    Da senkte Bill den Kopf und schwieg. Er blickte auf die Luger, gab sich einen Ruck und steckte die Pistole weg. »Nein, John, ich würde es nie mehr tun.«
    Ich lächelte. »Das war mir klar.«
    Bill stand auf und reichte mir die Hand. Wir schauten uns in die Augen. Worte waren in diesem Fall überflüssig. Ich verstand den Reporter auch so.
    Unser Händedruck war kräftig. Er besiegelte eine Freundschaft.
    Wir wußten, daß wir uns wieder aufeinander verlassen konnten.
    Sheila erschien. Beide sahen wir das Lächeln auf ihrem Gesicht.
    Das erste, nach all den schrecklichen Minuten der Qual.
    Ein paar Minuten verstrichen, in denen jeder seinen Gedanken nachhing.
    Auch ich zermarterte mir den Kopf, doch es wollte mir einfach keine Lösung des Problems einfallen.
    Dann war es Sheila Conolly, die Bill und mich aus unseren Gedanken

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