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0154 - Desteros Rache

0154 - Desteros Rache

Titel: 0154 - Desteros Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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riß.
    »Ich glaube, John, ich habe die Lösung«, sagte sie schlicht.
    ***
    Beide fuhren wir herum und schauten Sheila an. Zuerst waren wir sprachlos, bis Bill sagte: »Du – du hast was?«
    »Einen Lösungsversuch.«
    »Raus damit, Sheila. Bitte…«
    »Nicht so hastig«, wehrte die blondhaarige Frau ab. »Es ist nur eine Blitzidee gewesen.«
    »Besser als nichts«, sagte ich schnell.
    Sheila sah mich an. Sie war in diesen Augenblicken wirklich über sich selbst hinausgewachsen. »Die Hauptrolle in meinem Lösungsvorschlag spielst du, John. Destero will deine Leiche sehen, das kann er auch. Wir präsentieren ihm deine Leiche.«
    »Also doch töten?«
    »Nein, John, so meine ich das nicht. Er bekommt eine Leiche präsentiert, aber du bist es nicht.«
    »Moment mal«, sagte ich. »Laß mich nachdenken.«
    Und Bill meinte: »Das geht nicht.«
    Ich wanderte im Raum auf und ab. »Ich weiß genau, worauf deine Frau hinaus will, Bill. Sie möchte Destero täuschen. Sie will ihm eine Leiche präsentieren, die zwar so aussieht wie ich, es aber nicht ist. Oder?«
    »Genau, John.«
    »Ein Bluff!« keuchte Bill. Sheila und ich nickten.
    »Ob Destero darauf reinfallt?« fragte der Reporter skeptisch.
    »Weißt du eine bessere Lösung?«
    Bill schüttelte den Kopf. »Nein, Sheila, die weiß ich auch nicht. Es tut mir leid.«
    Ich dachte schon weiter und murmelte: »Wir könnten eine Wachsfigur nehmen. Sie von unseren Maskenbildnern so zurechtmachen lassen, daß dieser Tote wie ein echter wirkt.«
    »Und wir werden John Sinclair begraben«, sagte Sheila.
    »Wie?«
    Bill schaute seine Frau erstaunt an. »Wir führen ein Begräbnis durch. Wir machen den Bluff entweder ganz oder gar nicht.«
    »Dazu wird es bestimmt nicht kommen. Destero durchschaut das Spiel sofort.«
    »Das müßte man abwarten«, hielt ich entgegen.
    »Und Johnny?« fragte Bill. »Ist euch eigentlich klar, in welch eine Gefahr wir den Kleinen bringen?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein, Bill. Johnny steckt bereits in einer ungeheuren Gefahr. Es kann meines Erachtens nicht schlimmer für ihn werden. Wichtig ist, daß Destero den Bluff schluckt und du deinen Sohn zurück erhältst.«
    »Mir ist nicht wohl bei der Sache«, stöhnte der Reporter.
    Ich war auf dem Weg zum Telefon und blieb jetzt stehen. »Noch kannst du es dir überlegen, Bill. Wir können den Plan auch abblasen, dann…«
    »Nein, John. Ich stimme zu.«
    Ich nickte und wählte die Nummer meines Chefs. Es war noch keine Stunde vergangen, und ich erwischte Sir James Powell zu Hause. »Haben Sie inzwischen einen Plan?« fragte er sofort.
    Ich bejahte und berichtete. Danach war es erst einmal still. Man konnte die Gedanken des Superintendenten förmlich hören, so sehr arbeitete es in seinen Gehirnwindungen.
    »Und Sie haben es sich genau überlegt?« erkundigte er sich zum Schluß.
    »Was heißt überlegt, Sir. Selbstverständlich haben wir uns Gedanken gemacht, aber Sie wissen selbst, wie schwer es ist, eine Lösung zu finden. Unser Einfall schien mir der beste zu sein. Wir haben nicht viel Zeit, die Maßnahmen erst von einem Computer auf Erfolgsaussichten durchrechnen zu lassen. Wir müssen handeln, Sir.«
    »Das sehe ich ein. Veranlassen Sie alles, was nötig ist, John. Wie gesagt, bei mir haben Sie Rückendeckung. Ich bete darum, daß wir den Kleinen retten können.«
    »Ich auch, Sir, ich auch…«
    ***
    Der große Leichenwagen rollte sanft über die Straßen. In den Morgenstunden war es noch kälter geworden, die Temperatur sank so tief, daß fast der Atem vor den Lippen zu Eis gefror. Die Straßen waren spiegelglatte Flächen, und der Fahrer bewegte den schweren schwarzen Wagen so vorsichtig, als bestünde seine Ladung aus Nitroglyzerin.
    Mit zwei Leuten war das Fahrerhaus besetzt. Beide kannten sich in der Gegend nicht so gut aus. Der Beifahrer mußte erst ein paarmal den Stadtplan zur Hilfe nehmen, um sich zurechtzufinden.
    »Nächste links, dann wieder rechts«, sagte er.
    »Und dann?«
    »Sind wir da.«
    »Okay, Jim, du bist der Bessere.«
    Die beiden Männer waren Scotland-Yard-Beamte. Sie trugen die Kluft der Angestellten eines Beerdigungsinstitutes. Dunkle Rollkragenpullover, graue Kittel und schwarze Hosen. Alles mußte seine Richtigkeit haben. Von dem Auftrag waren sie überrascht worden. Man hatte sie vergattert und ihnen das Versprechen abgenommen, daß niemand etwas von ihrem Job erfahren dürfe. Dabei sollten sie nur einen Sarg zu einer bestimmten Adresse bringen.
    Doch etwas war

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