Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0154 - Desteros Rache

0154 - Desteros Rache

Titel: 0154 - Desteros Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Sohn?« Bill wunderte sich plötzlich, daß er doch reden konnte.
    »Ich habe dich zuerst etwas gefragt!«
    »Ja, ich habe es getan!«
    Ein grollendes Lachen drang unter der Kapuze hervor. »Wo ist die Leiche? Ich will sie sehen.«
    »Erst möchte ich meinen Sohn haben.«
    »Hier stelle ich die Bedingungen!«
    »Dann hast du dich nicht an die Abmachungen gehalten, Destero!« schrie der Reporter. »Ich aber habe meinen besten Freund umgebracht, habe dir vertraut, aber du spielst falsch.«
    »Zeige mir die Leiche!«
    Der Dämonenhenker ließ sich auf keine Diskussion ein. Bill stellte fest, daß er am kürzeren Hebel saß und sich leider fügen mußte. Destero wollte es so. Der Reporter stand auf.
    »Aber keine Tricks!« warnte Destero und ließ seine behandschuhte Hand auf den Schwertgriff klatschen. Der Ring mit dem Abbild der Teufelstochter leuchtete wie ein Panal.
    »Nein, es ist alles in Ordnung.« Bill Conolly ging an Destero vorbei, und er spürte körperlich die Aura des Bösen, die dieser verfluchte Dämon ausstrahlte.
    Bill schüttelte sich.
    Er verließ den Wohnraum, während der Dämonenhenker immer hinter ihm blieb und auch seine Hand nicht vom Griff der Waffe nahm.
    Er achtete auf Bills Bewegungen und war bereit, sofort zu töten, solle ihm irgend etwas nicht passen. Sie betraten die Diele. Bill zählte die Türen.
    Links lagen Johnnys Zimmer und die Gästeräume. Hoffentlich ließ sich jetzt dieser Garret nicht blicken. Der Reporter wandte sich nach rechts, wo sein Arbeitszimmer lag und der »Tote« aufgebahrt worden war.
    Bill betete und zitterte. Seine Lippen bewegten sich, kein Laut drang jedoch hervor. Niemand konnte ihm jetzt helfen. Diesen Weg mußte er allein gehen.
    Vor der Tür blieb er stehen. Er hatte plötzlich Angst, sie zu öffnen. Dann spürte er die Berührung des Dämons in seinem Rücken, und sofort zog ein kaltes Gefühl seinen Rücken hinauf, das sich im Nacken verdichtete. »Öffne!«
    Bill schluckte. Er winkelte den rechten Arm an, hob die Hand und legte sie auf die Klinke.
    Jetzt kam es darauf an. Würde Destero den Bluff schlucken? Er mußte es.
    »Mach schon!« zischte Destero. »Oder willst du deinen eigenen Sohn umbringen?«
    Bill Conolly ritt der Teufel. Er drehte sich halb um und sagte:
    »Auch für mich ist es schwer, die Leiche meines Freundes zu sehen und dabei zu wissen, daß ich der Mörder bin.«
    »Deine Sache!«
    »Und was soll ich der Polizei sagen?«
    Auf diese Frage gab Destero keine Antwort. Dafür hörte Bill ein schleifendes Geräusch. Er konnte sich denken, was das war, und erhielt im nächsten Augenblick die Bestätigung, als er das kalte Metall der Schwertklinge in seinem Nacken spürte.
    »Okay, okay, ich drücke die Tür auf!« keuchte der Reporter. Er wollte nicht sterben.
    Bill betrat das Zimmer. Er hatte das Licht brennen lassen, und es fiel auf den dunklen Sarg, der mitten im Raum stand.
    Ein Mann lag in der offenen Totenkiste.
    John Sinclair!
    Destero befand sich noch immer einen Schritt hinter Bill Conolly.
    Er schaute über dessen Kopf hinweg, und er sah den Toten im Sarg liegen.
    Bills Herz schien sich vergrößert zu haben, so hart klopfte es, und in seinen Ohren dröhnte es wie Hammerschläge. Er hatte Angst, große Angst sogar und wußte nicht, was er tun sollte.
    »Da – das ist er…«
    »Ich sehe ihn!« Destero trat interessiert näher und schaute in den offenen Sarg.
    Sie hatten die Wachsfigur so hingelegt, daß genau noch das Einschußloch zu sehen war, aus dem das Blut rann.
    Bill hatte die Hände ineinandergekrampft. Sein Atem ging stoßweise. Nervös huschte seine Zunge über die Lippen. Würde Destero den Bluff schlucken?
    Es kam darauf an. Vielleicht gab er sich mit einer Sichtkontrolle zufrieden.
    Wenn nicht, dann…
    Destero hob den Kopf, er drehte ihn so, daß er Bill Conolly anschauen konnte.
    Sekunden vergingen. Niemand sprach ein Wort. Bill gelang es sogar, dem Blick des anderen standzuhalten, und er bewunderte sich selbst in diesem Augenblick. »Hast du ihn erschossen?«
    Der Reporter nickte. Sprechen konnte er auf einmal nicht mehr.
    Destero schien den Bluff zu schlucken. »Das hätte ich nicht gedacht.« Der Henker lachte und schaute dann auf das Kreuz und die Pistole, die Bill auf einen kleinen Nebentisch gelegt hatte.
    »Nun ja«, sagte Destero und hielt sein Schwert so, daß es über dem Toten schwebte. »Ich könnte sichergehen, und noch einmal zustoßen…«
    Bills Herz klopfte wieder schneller, aber er hatte sich

Weitere Kostenlose Bücher