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0154 - Desteros Rache

0154 - Desteros Rache

Titel: 0154 - Desteros Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Maskenbildner?«
    Sheila stellte das Tablett ab. »Ich habe ihn in eines der Gästezimmer geschickt, dort ist er am besten aufgehoben«, erwiderte sie.
    »Er hat sich hingelegt.«
    Bill nickte. »Das ist gut. Destero braucht ihn nicht zu sehen, wenn er kommt.«
    »Glaubst du denn daran?«
    »Sicher.«
    »Ich nicht.«
    Bill stand auf und nahm seine Frau in die Arme. »Du mußt den Mut nicht sinken lassen. Wir schaffen es, Sheila. Wir kommen hier raus, das verspreche ich dir.«
    »Ich weiß nicht so recht«, flüsterte die blondhaarige Frau und preßte sich enger an ihren Mann. Sheila hatte sich umgezogen und trug einen dicken Pullover und eine Cordhose. Beides farblich aufeinander abgestimmt. Sie löste sich aus Bills Griff und deutete auf das Tablett. »Du mußt was essen, Bill.«
    »Ich werde es versuchen.«
    Während Bill den Orangensaft trank, schob Sheila das große Fenster auf. Frische Luft strömte in den Raum und vertrieb die dicken Rauchschwaden. Auch Bill atmete tief die frische Luft ein. Er stand sogar auf und schaute auf die große Terrasse. Eine glitzernde Eisschicht lag auf den Fliesen.
    »Es wird Zeit, daß es wärmer wird«, murmelte Sheila. »Sollte alles gut ausgehen, werde ich den Frühling doppelt genießen. Aber wahrscheinlich haben wir…«
    »Sprich jetzt nicht weiter.«
    »Du setzt viel Hoffnung in den Bluff, oder?«
    »Alles, Darling.«
    »Dann wünsche ich uns nur, daß alles klappt. Manchmal habe ich eine furchtbare Angst.«
    »Destero muß sich melden.«
    »Ja, sicher.« Sheila ging wieder und begann ebenfalls zu essen.
    Die beiden Menschen sahen übernächtigt aus. Bill hatte sich nicht rasiert, die Erschöpfung war in seinem Gesicht zu lesen. Dunkle Bartschatten bedeckten seine Wangen, die Ringe unter den Augen hatten sich noch tiefer in die Haut gegraben. Er aß und trank, aber er hatte keinen Genuß. Er tat alles automatisch. Immer wieder blickte er zum Fenster. Bill nahm an, daß Destero durch den Garten kommen würde. Alles blieb ruhig. Nur der Tag schritt immer weiter fort. Er hatte nicht nur Helligkeit mitgebracht, sondern auch leichten Nebel, der durch den Garten kroch und wie ein Gespenst die Büsche und Bäume umklammerte.
    Sheila hatte sich etwas frisch gemacht und auf die blassen Wangen ein wenig Rouge gelegt. »Willst du nicht duschen?« fragte sie Bill.
    Der schüttelte den Kopf. »Ich kann es nicht riskieren. Schließlich erscheint Destero, wenn ich unter der Brause stehe.«
    »Möglich.«
    Bill schob den Teller zur Seite und griff wieder zur Zigarette. Es war seltsam still im Haus. Es fehlte das helle Kinderlachen, das Rufen nach Daddy und Mummy und das kleine Chaos, das Johnny immer veranstaltete, wenn er mit seinen Problemen nicht weiterwußte.
    Sheila und Bill saßen sich schweigend gegenüber. Jeder dachte wohl das gleiche, aber niemand wagte es, seine Gedanken auszusprechen. »Ich räume dann ab«, sagte Sheila.
    Bill stellte Teller und Tassen auf das Tablett, und Sheila trug es in die Küche.
    Allein blieb der Reporter zurück.
    Minuten vergingen, in denen er seinen schweren Gedanken nachhing. Und plötzlich war es ihm, als wäre er nicht mehr allein.
    Eine Gänsehaut kroch von seinem Nacken herüber den Rücken und ließ ihn frösteln. Langsam drehte sich Bill Conolly um.
    Da stand er – Destero, der Dämonenhenker!
    ***
    Er war allein.
    Keine Spur von Johnny. Bill gab es einen schmerzhaften Stich in der Brust, als er dies feststellte. Für zwei Sekunden schloß er die Augen. Sein Herzschlag hatte sich beschleunigt. Die Enttäuschung war ihm deutlich anzumerken. Der Dämonenhenker sah aus wie immer. Dunkelrote Kapuze, nackter Oberkörper, Stiefel, das Schwert in der Scheide. Hinter der Maske glitzerten seine Augen.
    Sie füllten die Schlitze völlig aus. Bill kam dieser Blick metallen vor, nicht echt, so kalt, grausam und brutal.
    Der Reporter mußte sich beherrschen, um nicht aufzuspringen und ihm das Tuch vom Schädel zu reißen. Um Desteros Körper herum flimmerte die Luft. Langsam erlosch das Flimmern, und Bill Conolly sah die Gestalt des Henkers klar und deutlich vor sich.
    Viele Fragen quälten ihn plötzlich, aber er brachte es nicht fertig, auch nur eine zu stellen. Wie zugeschnürt war auf einmal seine Kehle. Bill mußte sich erst freiräuspern. Er blickte an Destero vorbei und sah Sheila im Türausschnitt auftauchen. Bill warf ihr einen warnenden Blick zu, den Sheila verstand. Sie zog sich zurück. »Hast du es getan?« fragte Destero.
    »Wo ist mein

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