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0155 - Die Teufelsuhr

0155 - Die Teufelsuhr

Titel: 0155 - Die Teufelsuhr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Mund war grausam verzogen, die Ohren wurden durch das Haar verdeckt, auf dem Nasenrücken war die Haut aufgeplatzt, und über die Brust habe ich ja schon berichtet. Wir waren in sein Gebiet eingedrungen. Es lag auf der Hand, daß er das nicht zulassen wollte. Man hatte ihn in unheiliger Erde begraben, ein Druide hatte hier vor vielen, vielen Jahren seinen Zauber wirksam werden lassen, und der war jetzt intensiviert worden.
    »Ja, ich bin Rick Holloway«, sagte er plötzlich. »Ich bin der, den sie vor vielen Jahren getötet und verscharrt haben wie einen Hund. Aber sie haben nicht mit dem Zauber des alten Druiden gerechnet. Seine Magie war noch vorhanden. Sie lauerte in den Tiefen der Erde und wurde an mir wirksam. Ich konnte die feuchte Erde verlassen und sorgte auch dafür, daß die drei Kinder wieder auferstanden.«
    »Warum hast du sie getötet?«
    »Weil der Teufel es so wollte. Er hat mich angesprochen, und ich bin zu seinem Diener geworden.«
    »Ist er dir erschienen?« fragte ich.
    »Ja.«
    »Wie?«
    »Hast du die alte Uhr gesehen? Darin steckt der Satan. Sie ist ihm geweiht worden, und die Mutet die Todesstunde seiner Feinde ein. Wenn jemand stirbt, schlägt sie. Und sie wird auch schlagen, wenn ich dich töte, Mann.«
    »Was ist mit den Kindern?«
    »Sie finden keine Ruhe. Ich habe sie damals entführt und dem Satan geopfert. Sie sind ein Teil von ihm geworden und stehen mir zur Seite, wenn Gefahr droht.«
    »Sind sie im Haus?«
    »Ja, da kannst du sie finden. Bei den anderen. Alle vier, die zurückgeblieben sind, werden sterben. Die Hölle wird ihre Freude haben, der Satan kann lachen. Niemand hält den Tod auf, auch du nicht. Einer mußte schon sein Leben lassen. Durch Zufall hat er ein Kind gesehen. Es hat sofort sein Messer geworfen…«
    Ich hörte die Worte und dachte fieberhaft nach. Dieser Zombie hatte mich in eine Falle gelockt. Ich war förmlich hineingestolpert und hatte meine Freunde allein gelassen. Sie waren den kleinen, teuflischen Geschöpfen hilflos ausgeliefert, würden sich gegen die mit Magie aufgeladenen Monster nicht wehren können.
    Aber ich konnte es, obwohl ich erst den Untoten aus dem Weg schaffen mußte.
    Noch hockte ich auf dem Boden und ließ den Zombie in die Waffenmündung schauen. Er rührte sich nicht, stierte mich nur an und tat auch nichts, als ich langsam aufstand.
    Es war nicht leicht, sich zu erheben und dabei die Waffe so zu halten wie zuvor. Deshalb forderte ich Holloway auf: »Dreh dich um!«
    Er zögerte einen Moment, stieß ein unwilliges Knurren aus, gehorchte aber.
    Und er überraschte mich.
    Er hieb, noch während er sich drehte, mit einem Fuß in den Boden und schleuderte mir Dreck und Sand ins Gesicht.
    Instinktiv drückte ich ab, aber ich wußte gleich, daß ich nicht getroffen hatte. Dafür traf Holloway.
    Ein wuchtiger Tritt traf mein rechtes Handgelenk und fegte mir die Waffe aus den Fingern.
    Sie landete irgendwo hinter mir, und ich drehte mich um die eigene Achse, so daß mich der nächste Tritt, der meinem Kopf gegolten hatte, verfehlte.
    Ich prallte gegen zwei große Steine, etwas klirrte, und als ich mich in die Höhe wuchtete, spürte ich im Nacken einen kurzen Ruck.
    Im nächsten Augenblick fiel das Kreuz von meiner Brust, weil die Kette gerissen war. Den Grund konnte ich sehen.
    Das Kreuz war mit seiner Schmalseite unglücklich zwischen die beiden Steine gerutscht. Der Zufall hatte es die einzige Lücke finden lassen. Beim Hochkommen war dann die Kette zerrissen. Das konnte ein tödliches Pech für mich werden, denn waffenlos stand ich nun dem gefährlichen Zombie gegenüber. Ich schnellte aus meiner Hockstellung hoch und konnte mich gerade noch zur Seite drehen, um einem Hammerschlag zu entgehen. Die Faust krachte dafür auf den Felsen. Beiden machte es nichts aus. Dem Stein nicht und auch nicht der Hand, denn sie war ohne Leben, ohne Gefühl. Dann griff ich an.
    Ich zog den Kopf zwischen die Schultern, duckte mich und rannte vor.
    Der Zombie war etwas unbeweglich, kam nicht schnell genug weg, und ich rammte meinen Schädel in seinen Leib. Gemeinsam taumelten wir zurück. Während sich der Untote auf den Beinen hielt, stolperte ich über seine Füße, fiel hin, rollte mich sofort herum und federte wieder hoch. Der Zombie griff nicht an. Dafür bückte er sich und wuchtete einen gewaltigen Stein hoch.
    Der war so schwer, daß selbst dieses untote Monster Mühe hatte, ihn in die Höhe zu stemmen. Was er mit diesem Stein wollte, lag auf der Hand.

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