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0155 - Die Teufelsuhr

0155 - Die Teufelsuhr

Titel: 0155 - Die Teufelsuhr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nur.
    »Vielleicht weiß ich etwas«, sagte der Bürgermeister, denn wie auch die anderen hatte er gesehen, daß sich die drei kleinen Monster langsam in Bewegung setzten.
    »Und was?«
    »Wartet es ab.«
    Kiboran raffte all seinen Mut zusammen und trat einen Schritt vor.
    Er hob die Hand und rief mit lauter Stimme: »Halt!«
    Was niemand erwartet hatte, geschah.
    Die drei Teufelskinder stoppten!
    Kiboran atmete aus, die erste Hürde hatte er genommen. Er sprach die teuflischen kleinen Gestalten weiterhin direkt an. »Ich weiß, wer ihr seid«, sagte er, »aber auch ihr müßt meinen Namen kennen, wenn ihr genau überlegt. Ich heiße Kiboran. Erinnert ihr euch?«
    Die kleinen Monster zeigten keine Reaktion.
    Der Bürgermeister beugte sich vor. Beschwörend glitt sein Blick in die Runde. »Kiboran.« Jeden Buchstaben betonte er. »Erinnert ihr euch nicht? Denkt zurück an euren Tod. Holloway hat euch ermordet. Euch drei. Zwei Mädchen und einen Jungen. Aber es gab Männer im Dorf, die sich zusammenschlossen, um euren Tod zu rächen. Der Pfarrer, der Bürgermeister, der Polizist, der Apotheker und der Lehrer. Sie schlossen ein Bündnis, um den geheimnisvollen Mörder zu finden. Und sie haben ihn auch gefunden. Holloway konnte nicht mehr flüchten. Wir stellten ihn, und wir kämpften gegen ihn.« Der Bürgermeister war so in Fahrt, daß er seinen Großvater mit sich selbst verwechselte, dann aber schwenkte er wieder um. »Mein Großvater hat Holloway erschossen, nachdem er den Pfarrer getötet hatte. Wißt ihr das?« Keine Antwort.
    Kiboran sprach weiter. »Sie haben euch hier oben begraben, neben dem Kindermörder. Ihr seid ja nicht mehr normal gewesen, unsere Vorfahren mußten es tun, wirklich…«
    »Wir waren dem Teufel geweiht.« Zum erstenmal sprach eines der kleinen Monster. Die Stimme drang dumpf unter dieser Teufelsfratze hervor, von der man nicht wußte, ob sie eine Maske war oder nicht. »Es hatte keinen Zweck mehr gehabt. Die Arbeit deiner Vorfahren war völlig umsonst gewesen«, erklärte man dem Bürgermeister.
    »Das könnt ihr nicht so sehen.« Kiboran versuchte alles, um die drei Geschöpfe aufzuhalten. »Sie dachten damals noch, daß sie euch finden könnten, und sie hofften, daß ihr weiterhin am Leben wäret.«
    »Wir leben ja auch.«
    »Was ist das für ein Leben? Schlimm, sehr schlimm!« rief der Bürgermeister den drei Monstern entgegen. »Ihr seid nicht eingegangen in das Paradies, ihr kennt nur den Teufel, an den euch Rick Holloway verkauft hat. Nie werdet ihr euren Frieden finden, ihr werdet immer als ruhelose Geister herumirren, aber der Seelenfrieden bleibt euch verwehrt. Und warum wollt ihr täten? Was haben die Leute euch hier getan? Nichts, gar nichts.«
    »Es ist unser Gebiet!«
    »Wieso?«
    »Deine Vorfahren haben uns in der unheiligen Erde verscharrt, das mußt du doch wissen. Ja, diese Erde war unheilig, denn die Magie eines alten Druiden wirkte noch nach. Wir verfaulten nicht, wir starben nicht, wir blieben in unseren feuchten Gräbern und warteten ab, bis die Zeit günstig war.«
    »Wer führte euch?« fragte Kiboran. »Der Teufel?«
    »Nein. Rick Holloway. Er ist unser Führer!«
    »Und warum habt ihr ihn nicht mitgebracht?«
    Da lachten die drei kleinen Monster gleichzeitig, aber es war kein freundliches, helles Lachen, sondern ein böses, grausames. »Holloway läuft draußen herum und sichert dort das Haus ab. Er kann genau sehen, wer es verlassen will…«
    Diese durch die Blume gesprochene Bemerkung verstand Kiboran sehr wohl. Er spürte, wie es kalt seinen Rücken hinablief, und er dachte dabei nicht so sehr an sich, sondern an den Oberinspektor aus London, der das Haus verlassen hatte.
    »Wir wissen, daß einer fehlt«, erhielt er sogleich die Bestätigung. »Einer von euch hat das Haus verlassen, wir haben ihn gesehen. Und er hat uns auch gesehen. Wir lockten ihn in die Falle, damit sich Rick Holloway mit ihm beschäftigen kann. Denn Rick will auch nicht, daß hier jemand herumläuft. Alles gehört ihm, auch die Uhr.«
    »Die Uhr?«
    »Ja, die besonders.«
    Kiboran begriff, daß es zwischen der Uhr, den Teufelskindern und diesem Rick Holloway eine ursächliche Verbindung gab. Doch das war im Moment nicht so wichtig. Viel wichtiger und akuter erschien ihm der Fall des Oberinspektors zu sein. »Wo befindet sich der Mann jetzt, der vorhin das Haus verlassen hat?«
    Diese Frage putschte die Spannung in den Menschen noch höher als zuvor.
    Jeder starrte die drei kleinen Monster

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