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0155 - Die Teufelsuhr

0155 - Die Teufelsuhr

Titel: 0155 - Die Teufelsuhr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Messerklinge wahr.
    Wahllos stieß sie ein paarmal zu.
    Sie spürte Widerstand, sah das verzerrte Gesicht dicht vor sich, die Faust mit dem Messer, zuckte zurück, spürte den brennenden Schmerz an der Schulter, gleich darauf auch an der Hüfte und wußte, daß sie getroffen war.
    Diese Erkenntnis lähmte ihre Reaktionen. Nadine lief zurück, stolperte und fiel.
    Gräßlich lachte das Geschöpf auf.
    Nadine lag am Boden, sah das kleine Monster über sich, das ihr plötzlich sehr groß vorkam.
    Auf der teuflischen Fratze spiegelte sich Triumph wider, die Augen schimmerten rötlich und rollten in den Höhlen.
    Nadines Blick irrte ab, streifte das Fenster, sie sah dort den Bürgermeister, dessen Gestalt sich vor der Helligkeit abhob. Sie wollte schreien, doch kein Laut drang aus ihrem Mund.
    Das teuflische Geschöpf vor ihr lebte, obwohl sie es ein paarmal getroffen hatte.
    So war es nicht zu töten.
    Da warf sich das Monster nach vorn, stieß wuchtig zu.
    Im selben Moment krachte ein Schuß.
    Das helle, peitschende Geräusch rollte über das Plateau. Die Bewegung des teuflischen Kindes wurde gestoppt, der Einschlag des Geschosses trieb es zur Seite, und das kleine Monster prallte neben Nadine Berger zu Boden.
    Schreiend blieb es liegen.
    Eine Gestalt hetzte heran.
    Das war ich!
    Ich hatte den Schrei des Bürgermeisters gehört und war schon auf dem Weg zum Eingang gewesken, als es mich herumgerissen hatte.
    Ich hatte die Szene nur schattenhaft erkannt, aber sofort meine richtigen Schlüsse daraus gezogen.
    Der Schuß hatte Nadine Berger das Leben gerettet.
    Ich lief zu ihr.
    Sie lag am Boden, hatte sich zusammengerollt und schluchzte.
    Ihre Schultern bebten, wie im Kampf hielt sie das Messer mit der langen Klinge fest, das ich ihr vorsichtig aus der Hand wand.
    Ich schleuderte es weg.
    Erst dann sah ich nach dem Teufelskind.
    Meine Silberkugel hatte es in den Kopf getroffen. Nichts war davon übriggeblieben, nur noch den Rumpf sah ich, der jetzt aber in das Stadium der Verwesung überging und langsam verfaulte.
    »Nadine!« flüsterte ich. »Alles okay?«
    Sie öffnete die Augen und richtete sich auf. »John!« hauchte sie und blickte mich an, als könnte sie es gar nicht begreifen, daß ich es war, und dann rief sie wieder, aber diesmal stärker:
    »John!«
    Es war ein Schrei, ein Ruf der Verzweiflung und der Erleichterung. Sie warf ihre Arme hoch, umklammerte meinen Nacken und preßte sich eng an mich.
    »Mr. Sinclair!«
    Der nächste Ruf riß mich aus meiner momentanen Lethargie.
    Ich stieß Nadine von mir, drehte mich und sah den Mann am Fenster. Bürgermeister Kiboran winkte, dann verschwand er mit einem grotesk wirkenden Sprung, und ich sah einen anderen Schatten, einen wesentlich kleineren.
    Das Teufelskind…
    Ich rannte los.
    Die Zeit, erst den normalen Weg zu nehmen und durch den Eingang das Haus zu betreten, nahm ich mir nicht. Ich hätte wertvolle Sekunden verloren. Mein Ziel war das Fenster!
    Ich prallte fast gegen die Mauern, so viel Mühe bereitete es mir, den eigenen Schwung zu bremsen. Die Beretta steckte ich in den Hosenbund, meine Arme flogen hoch, und es gelang mir, den Rand der Fensterbank zu umklammern. Hastig zog ich mich hoch.
    Ein Klimmzug reichte. Ich hockte gekrümmt auf der Bank und blickte ins Zimmer. Dort war die Hölle los.
    Den teuflischen Wesen mußte es gelungen sein, die Tür einzutreten. Sie lag auf dem Boden, beide Monster befanden sich im Raum und attackierten Marion Mitchell und den Bürgermeister. Von Don Mitchell sah ich nichts.
    Das Mädchen befand sich in größerer Gefahr, während sich Kiboran zurückgezogen und den langen Tisch zwischen sich und eines der Geschöpfe gebracht hatte. Mit Schwung sprang ich in den Raum. Genau in dem Augenblick drehte sich das Geschöpf um, das Marion angreifen wollte.
    Ein fauchender Laut wehte mir entgegen. Ich sah das Messer und die nach oben zeigende Klinge. Voll würde ich hineinspringen…
    Da fegte, als ich mich noch in der Luft befand, mein linkes Bein vor. Die Fußspitze rammte gegen den Messerarm des kleinen Monsters und schleuderte das Wesen zurück. Ich kam gut auf, knickte allerdings zur linken Seite weg, fing mich aber sofort wieder und nahm meine Beretta in die rechte Hand.
    Das zweite Wesen griff an. Es hatte von dem Bürgermeister gelassen und stürmte auf mich los.
    Ich packte den Tisch unter dem Rand und hievte ihn hoch. Es war eine wilde, kraftvolle Bewegung, und ich erzielte damit auch den nötigen Erfolg. Die Schüsseln

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