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0155 - Gefangen im Horror-Haus

0155 - Gefangen im Horror-Haus

Titel: 0155 - Gefangen im Horror-Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilfried Antonius Hary
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miteinander.
    Professor Zamorra war Parapsychologe. Er kannte sich aus mit Magie, und es war nicht das erste Abenteuer, das er bestehen mußte, trotzdem hatte er keine Ahnung, wie ihre weiteren Schritte aussehen sollten.
    Doug Langton, dieser Name war oft genug gefallen. Es sah wirklich so aus, als würde sich dahinter ihr eigentlicher Gegner verbergen. Zamorra hatte leise Zweifel, die er allerdings nicht logisch begründen konnte.
    Sie fuhren ins Ungewisse, und das gefiel dem Meister des Übersinnlichen ganz und gar nicht.
    Andererseits konnte er nichts daran ändern.
    ***
    Lee Horvath schöpfte tief Atem. Er rüttelte an dem Tor. Es war abgeschlossen und stabil genug, seinen Bemühungen standzuhalten. Schon schickte er sich an, hinaufzuklettern. In diesem Augenblick ertönte der Summer!
    Das Tor schnappte auf!
    Horvath traute seinen Augen nicht. Er sah zu, wie die schweren Flügel aufschwangen und wollte es nicht glauben.
    Es war doch jemand im Haus!
    Horvath sah hinüber. Noch immer rührte sich nichts. Oder doch? War da nicht ein Licht, oberhalb der Haustür?
    Die Dunkelheit hatte sich vertieft, und die nächste Straßenlampe war zu weit entfernt. Nein, das konnte kein Reflex sein. Jemand hatte im Innern des Gebäudes Licht eingeschaltet.
    Horvath maß die Entfernung zum Eingang. Schätzungsweise hundert Schritte. Das Gelände war riesig, und die knorrigen, abgestorben und bizarr wirkenden Bäume verbargen kaum die Sicht. In den Büschen raschelte es, als würde es heimliche Beobachter geben. Horvath achtete nicht darauf. Zaudernd setzte er seinen Fuß auf das Grundstück.
    Im gleichen Augenblick hatte er das Gefühl, jemand würde kaltes Wasser über seinen Kopf gießen. Er blieb zwar trocken, aber das Gefühl war da. Horvath fror. Die Angst, die in ihm pochte, wollte ihn zur Umkehr zwingen, aber Horvath trat auf den breiten Zufahrtsweg. Er wußte, daß sich der Weg vor dem Haus zu einem Hof erweiterte und rechts und links am Gebäude vorbeiführte denn dahinter befanden sich die Garagen, von hier aus nicht zu sehen.
    Seit Jahren war der Park nicht gepflegt worden. Es roch nach Moder und Zerfall.
    Und es war im Innern des Geländes wesentlich kälter als draußen. Deshalb der Eindruck, ihn würde man ständig mit kaltem Wasser begießen.
    Lee Horvath rieb die klammen Hände aneinander, entfernte sich vom Tor, wandte nicht den Blick vom Haus.
    Ein Geräusch hinter ihm. Horvath fuhr erschrocken herum. Er hatte den Eindruck, jemand folgte ihm.
    Das Tor! Es glitt knirschend zu. Die Flügel krachten ineinander.
    Lee Horvath konnte sich nicht beherrschen. Er warf sich herum, floh zum Tor, wollte es aufreißen, wollte hinaus, dem Schrecken entrinnen, der im Innern der Umgrenzungsmauer hauste.
    Das Tor gab nicht nach. Er merkte es erst nach einer Minute. Seine eiskalten Hände glitten von den Gitterstäben. Kraftlos baumelten die Arme an seinem Körper.
    Ganz langsam drehte sich Horvath um sieh selbst.
    »Belial, ich bin da, aber ich bin ein ganz besonderer Gefangener. Laß dich nicht von meiner Angst täuschen, denn trotz meiner magischen Künste bin ich doch ein Mensch geblieben. Die Furcht beweist es, und ich bin stolz darauf!«
    Er ging den selben Weg, diesmal ruhiger. Immer wieder ließ er seine Blicke kreisen. Er sah, daß auch an anderen Stellen im Innern des Hauses die Lichter angegangen waren. Obwohl man von ihnen nur schmale Lichtstreifen in den rissigen Blendläden erkennen konnte.
    »Belial!« murmelte Lee Horvath.
    Er betrachtete die Freitreppe, die zum Eingang führte. Breit und ausladend begann sie, um sich nach oben hin zu verengen. Rechts und links je eine niedrige Mauer. Die Figuren darauf verkörperten halbnackte Frauenkörper, die sich seltsam verrenkten. Ihre Gesichter schienen Grauen auszudrücken. Horvath hatte dies alles anders im Gedächtnis. Als wäre das Grauen so stark, daß es auch auf tote Steinfiguren wirkte!
    Lee Horvath erreichte die Treppe und blieb kurz stehen. Die Stufen waren weiß. Aber auch sie waren vom Zahn der Zeit angenagt. Risse überzogen den Marmor wie Spinnennetze.
    Horvath betrat die unterste Stufe. Der Wind wurde stärker. Sturmartige Böen umfauchten ihn, zerrten an seinen Haaren, wehten ihm ins Gesicht wie der stoßweise Atem eines lebenden Toten. Bis ins Mark drang ihm die unnatürliche Kälte, die alles Leben aufsaugen wollte.
    Schatten flogen über die Statuen und schienen sie zu beleben. Ja, Horvath glaubte, eine der Frauengestalten wendete den Kopf in seine

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