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0155 - Gefangen im Horror-Haus

0155 - Gefangen im Horror-Haus

Titel: 0155 - Gefangen im Horror-Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilfried Antonius Hary
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höhergestiegen. Wieviel Zeit war inzwischen vergangen?
    Lee Horvath schritt zum Tor zurück und wurde von nichts und niemand aufgehalten.
    Der fremde Wagen parkte nicht weit vom Tor entfernt. Zwei Männer stiegen aus.
    »Ich warte auf dich!« flüsterte eine Stimme neben seinem Ohr.
    Lee Horvath reagierte nicht. Er konzentrierte seine ganze Aufmerksamkeit auf die beiden Männer. Dann riß er die Arme hoch und brüllte so laut er konnte: »Professor Zamorra! Ich bin hier: Lee Horvath!«
    »Na, na!« tadelte die Stimme des Unheimlichen. »Weißt du nicht, daß sie dich nicht hören können? Du bist ein Bestandteil des Fluches geworden. Es gibt keine Rettung für dich.«
    »Professor Zamorra!« Horvath brüllte diesen Namen, bis er heiser war und nur noch ein Krächzen produzieren konnte.
    »Ich warte noch immer!« erinnerte ihn der Unheimliche. »Komm endlich!«
    Lee Horvath kam. Er sträubte sich nicht mehr.
    ***
    »Da ist es!« sagte Professor Zamorra. Gor an seiner Seite nickte.
    »Sieht nicht gut aus«, kommentierte er. »Erinnert mich an die Falle von Melia.«
    »An was?«
    »Oh, das ist eine Geschichte für sich. Ich erlebte sie vor Jahrzehntausenden, vor eurer Zeitrechung. Was wißt ihr eigentlich über die Zeit von damals?«
    Zamorra zuckte die Achseln.
    »Sie liegt im Dunkeln verborgen«, bekannte er. »Es gibt nicht einmal Zeugen davon. Alles erscheint ausgelöscht. Einige verirrte Geister wollen in den wenigen Überbleibseln aus späteren Epochen Beweise sehen für Besuch aus dem Weltall.«
    »Vielleicht haben sie nicht ganz unrecht? Doch sahen siese Besuche gewiß anders aus als sie sich denken. Es gab eine Zeit, da waren die Erde und die Dimensionen des Grauens einander näher. Ich kann dir nur von meiner Zeit berichten. Was später geschah, ahne ich nur. Es sind Dinge geschehen, die alle Erinnerungen zugeschüttet haben. Oder hast du schon einmal etwas von den Goriten gehört?«
    Zamorra betrachtete ihn nachdenklich.
    »Natürlich, habe ich! Nur weiß ich nicht, was ich davon halten soll. Die Geschichte von phantasiebegabten Autoren, die nur noch fragmentarisch übrigblieb - oder mehr?«
    Gor stieß den Wagenschlag auf.
    »Es hat keinen Sinn, jetzt darüber zu philosophieren. Unsere Aufgabe ist eine andere. Außerdem: du bist der Wissenschaftler, nicht ich. Ich bin nur ein einfacher Krieger aus grauer Vorzeit. Möglicherweise kenne ich mich nicht einmal so gut aus wie du.«
    Auch Zamorra verließ den Wagen. Er gab nicht auf: »Mag sein, Gor, aber wie soll ein Wissenschaftler Wissen erlangen, wenn er nicht forscht? Erzähle mir mehr von der Falle von Melia!«
    »Es ist eine Sage, in die ich verstrickt wurde. Für mich wurde sie grausige Wahrheit. Es erinnert mich an das Haus da.«
    »Könnte Melia dahinterstecken?«
    Gor lachte.
    »Selbstverständlich nicht! Die gibt es nicht mehr! Vergiß nicht: ich bin unbesiegbar!« Abermals lachte er. Das nahm seinen Worten die Ernsthaftigkeit.
    Professor Zamorra winkte ab.
    »Also gut, lassen wir die Sagen der Vorzeit und beschäftigen wir uns mit der Gegenwart.« Er sah zum Haus hinüber. »Das Anwesen von Doug Langton. Es gibt keinen Beweis dafür, aber ich bin dennoch überzeugt davon. Die erbeuteten Waffen lassen wir im Wagen zurück. Schätze, sie werden uns dort drüben wenig nutzen.«
    Gor hob lauschend den Kopf.
    »War da nicht ein Ruf?«
    Zamorra runzelte die Stirn.
    »Ich habe auch etwas gehört. Wahrscheinlich nur der Wind. Wer soll schon nach uns gerufen haben?«
    Gemeinsam überquerten sie die Straße. Sie näherten sich dem Grundstück.
    Obwohl Zamorra geplaudert hatte, als gäbe es keine Gefahr, waren seine Sinne die ganze Zeit über wachsam gewesen. Ohne die Silberscheibe fühlte er sich nackt und schutzlos. Was waren seine magischen Kenntnisse und Fertigkeiten gegenüber der Macht des Gegners? Würden sie einen Angriff überhaupt rechtzeitig erkennen können?
    Je näher sie dem Gelände kamen, desto stärker wurde die Unruhe in seinem Inneren. Er wußte die Zeichen zu deuten: Hier herrschte das Böse! Es war deutlich spürbar. Jeder Mensch konnte es fühlen, wenn er hier vorbeikam. Vielleicht war deshalb kein Verkehr auf der Straße? Bei den meisten Menschen äußerte es sich in Angst. Bei Zamorra und Gor wurde nur noch mehr der Ehrgeiz angestachelt. Sie mußten der Gefahr ins Auge sehen. Dazu waren sie da.
    Wenige Schritte vor dem Tor blieben sie stehen.
    »Wie die Narren benehmen wir uns«, murmelte Professor Zamorra. »Wir spüren die Gefahr und

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