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0155 - Gefangen im Horror-Haus

0155 - Gefangen im Horror-Haus

Titel: 0155 - Gefangen im Horror-Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilfried Antonius Hary
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Gewiß wurde schon die Polizei benachrichtigt.
    Lee Horvath wußte nicht, was fast gleichzeitig Zamorra und Gor widerfuhr. Die Londoner Bobbys hatten an diesem Abend eine Menge zu tun, und sie würden noch lange über die Hintergründe nachgrübeln.
    Horvath hatte kein Interesse daran, zur Aufklärung beizutragen. Er floh mit dem einen Gangsterfahrzeug. Niemand hielt ihn auf. Die Menschen sahen ihm nach, und in ihren Gesichtern stand die nackte Angst. Was sie der Polizei erzählen würden, mußte wie der Bericht von Wahnsinnigen anmuten.
    Lee Horvath kannte den Weg. Er war gebürtiger Londoner, und in den letzten zehn Jahren hatte sich London nicht so fundamental verändert, daß er sich hätte verfahren können.
    Er wollte nach wie vor zur Villa von Doug Langton, zur Höhle des Löwen, wie er annahm.
    »Du hast versucht, mich mit allen Mitteln aufzuhalten, Belial!« murmelte er vor sich hin, »aber es ist dir nicht geglückt!«
    Es wäre besser für Lee Horvath gewesen, erst einmal einen Ort aufzusuchen, an dem er sich von den Strapazen erholen konnte, aber diese Zeit nahm er sich nicht. Die Ereignisse hatten ihm bewiesen, daß der Gegner immer genau wußte, wo er sich gerade aufhielt. Lee Horvath mußte einem weiteren Anschlag auf sein Leben zuvorkommen.
    Ohne Umwege erreichte er sein Ziel. Den gestohlenen Wagen stellte er in einer Entfernung von zweihundert Yards ab. Irgendwann Würde ihn die Polizei finden, denn gewiß war mindestens einer der Zeugen so geistesgegewärtig gewesen und hatte sich die Nummer gemerkt. Die Polizei durfte nicht einmal ahnen, wo sich Lee Horvath aufhielt. Sie mußten glauben, er sei hier nur auf einen anderen Wagen umgestiegen.
    Das Fahrzeug, das die letzten Ereignisse nur noch als Wrack überstanden hatte, war gemietet. Horvath hatte allerdings einen falschen Namen angegeben. Er besaß keinerlei Papiere, aber die hatte er auch nicht benötigt.
    Mit seinen magischen Mitteln hatte er nachgeholfen!
    »Doug Langton!« Diesmal klang der Name nicht mehr wie ein Fluch. Zerstörerischer, tödlicher Haß schwang mit. Lee Horvath ging auf das Villengrundstück zu.
    Eine relativ einsame Gegend. Die Straßenlampen brannten bereits. Das glutige Rot am Horizont verwandelte sich bereits in Grau.
    Es wäre Lee Horvath lieber gewesen, er hätte sein Ziel noch am Tag erreicht. Es war jetzt nicht mehr zu ändern.
    Er erreichte das Tor, blickte sich sichernd um.
    Ein Passant. Lee Horvath sah nur einen wallenden Mantel und einen Hut, dessen Krempe das Gesicht beschattete. Ein eigenartiges Gefühl, als er den einsamen Mann betrachtete, der auf ihn zukam.
    Das nächste Haus befand sich in einer Entfernung von etwa hundert Yards. Ebenfalls eine Villa, die einen leicht verfallenen Eindruck machte. Das Grundstück hinter dem Begrenzungszaun war verwildert.
    Horvath blickte durch das Tor von Langtons Villa.
    Im Vergleich zum Nachbargrundstück war das hier eine absolute Ruine. Die hohe Umgrenzungsmauer war blatternarbig. An vielen Stellen kamen nackte Bruchsteine zum Vorschein, vom Salpeter zerfressen. Am Haus waren sämtliche Blendläden geschlossen. Einige hingen recht windschief.
    Das eigenartige Gefühl in Horvaths Innerem verstärkte sich. Er griff nach den gewundenen Gitterstäben. Dabei spürte er ein Kribbeln in den Handflächen, als würde in den Stäben Strom fließen, der allerdings zu schwach war, ihm etwas anzuhaben.
    Das Tor war von allem noch am stabilsten.
    Horvath blickte an der Hausfassade empor. Sie hatte sich erschreckend verändert seit seinem letzten Hiersein.
    »Zehn Jahre!« murmelte Horvath. »Was ist hier passiert? Aus der herr schaftlichen Villa wurde ein Haus, das einem Furcht einflößt.«
    Sein Blick erreichte die verschnörkelte Zinne. Wolken zogen darüber hinweg, von der untergehenden Sonne seltsam angeleuchtet. Viel zu schnell segelten sie dahin und vermittelten den Eindruck, als würde das Gebäude im nächsten Moment umkippen.
    Horvath schwindelte es. Er löste den Blick und suchte die Klingel. Sie befand sich links. Horvath zögerte. Dann drückte er mit dem Daumen auf den Knopf. Das Schildchen darüber war kaum noch leserlich. Mit viel Phantasie konnte man einen Namen erkennen: »Doug Langton«. Darunter: »HL-LONDON-TRUST-COMPANY«.
    Horvath lauschte. Nichts war zu hören außer dem Säuseln des Windes, der sich in knorpeligen Bäumen im Innern des Grundstückes verfing, dem Rascheln von gedörrtem Laub und den Schritten, die überlaut herüberhallten.
    Der fremde

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