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0155 - Gegen G-men und Gangster

0155 - Gegen G-men und Gangster

Titel: 0155 - Gegen G-men und Gangster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gegen G-men und Gangster
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Jerry«, meinte Ranks und steuerte den Jaguar an, hinter dessen Steuer ich bereits saß. Ich gab einfach Gas und rollte durch die Einfahrt.
    Der arme Ranks starrte mir verblüfft nach.
    »Los, steig schon ein!« rief Phil. Ranks schüttelte den Kopf und kletterte in das Dienstauto.
    Hinter Cordtland Park in der Bronx verließen wir die Stadtgrenze. Ich gab Gas. Die Bundesstraße nach Yonkers führt durch eine ganz hübsche Landschaft. Einige reiche Leute haben angefangen, die Gegend für sich zu entdecken, nachdem an den Ufern des Atlantiks nicht mehr viel Platz für dicke Villen geblieben ist. Rechts und links stehen ihre Landhäuser in tiefen Gärten verborgen, aber dazwischen liegt auch noch viel Ödland mit Büschen, Unterholz und Gras bewachsen. Der Rest ist Ackerland.
    Ungefähr auf der Mitte des Weges zwischen der Stadtgrenze und Yonkers hörte ich hinter mir anhaltendes Hupen. Im Rückspiegel sah ich, daß Phils Wagen an den Straßenrand gerollt war. Ich drehte und fuhr zurück.
    Phil war schon ausgestiegen und hatte die Motorhaube geöffnet.
    »Die Mühle streikt«, rief er.
    Ich gab einen Fluch von mir.
    »Was hat sie denn?«
    »Habe ich noch nicht gefunden.« Er steckte den Kopf unter die Haube des Wagens.
    »Verdammt. Mach schnell! Ich will nicht zuviel Zeit verlieren. Ich habe Hollet ‘ne Menge zu fragen, und es ist Vorschrift, daß er vor Einbruch der Dunkelheit wieder in seiner Zelle sitzen muß.«
    Ich gab ihnen fünf Minuten, in denen sie an dem Wagen herumprobierten. Dann rief ich:
    »Ich hole mir den Burschen. Bis ich zurück bin, werdet ihr die Karre hoffentlich in Gang gebracht haben.«
    »Du kannst doch einen Mann wie Hollet nicht allein holen!« rief Stenton.
    »Natürlich kann ich. Schließlich trägt der Junge Handschellen.«
    »Nimm wenigstens einen von uns mit!« sagte Ranks, aber ich tat, als hätte ich seine Worte im aufheulenden Motorenlärm nicht mehr gehört. Ich kurbelte über die Straße und zischte ab in Richtung Y'onkers.
    Das State-Jail ist ein großer, düsterer Gebäudekomplex, der etwas außerhalb der Stadt liegt. Die Mauern sind mit elektrisch geladenem Stacheldraht gekrönt, und das einzige Tor ist eine massive Stahlblechangelegenheit. Am unteren Rand war es mit neuer Rostschutzfarbe getrichen. Das war die einzige Spur, die man von der Bombe, die vor Wochen hier explodierte, noch sah.
    Der Torwächter kontrollierte meinen Ausweis und meine Abholbescheinigung. Dann gab er das Signal, das Tor zu öffnen. Ich fuhr in den Innenhof.
    Ich ging ins Direktionsgebäude und ließ mich bei Mr. Mywenn melden. Der Zuchthausdirektor war ein freundlicher älterer Herr mit weißen Haaren, der seinen Beruf vor vielen Jahren in der Meinung ergriffen hatte, es wäre eine schöne Aufgabe, Entgleiste wieder auf den rechten Weg zu führen.
    Auch er studierte den Ausweis und Highs Anforderungsfomular.
    Er drückte einen Knopf. Ein Wächter betrat das Zimmer.
    »Holen Sie Guy Hollet für einen Transport. Legen Sie ihm Handschellen an.«
    Während wir warteten, sagte er mißbilligend:
    »Es gefällt mir nicht, daß das FBI den Mann noch einmal zu einer Vernehmung zerrt. Mag er immerhin ein mehrfacher Mörder sein, so ist er schließlich doch zum Tode verurteilt. Ich halte es nicht für richtig, solche Unglücklichen in ihren letzten Tagen mit Dingen zu belästigen, die für sie unwichtig geworden sind.«
    »Tut mir leid, Sir«, antwortete ich knapp.
    Zwei Beamte mit Gewehren in den Händen brachten Guy Hollet herein. Er trug die Jacke des zum Tode verurteilten mit der aufgenähten Nummer 3460. Seine Hände waren mit Handschellen gefesselt.
    Der Gangsterboß war seit dem Urteil verfallen. Sein Gesicht war grau und faltig. Das dünne Haar lag glanzlos und unordentlich auf seinem Schädel.
    »Das FBI holt Sie zu einem Verhör, Hollet«, sagte Direktor Myween.
    Guy Hollet antwortete nicht. Ich verabschiedete mich von dem Direktor. Die Wächter nahmen Hollet in die Mitte und führten ihn in den Hof.
    Ich öffnete den Schlag zum Beifahrersitz. »Setzt ihn dorthin!«
    »Sie sind allein, G-man?« stellte einer der Wächter erstaunt fest.
    »Ja, der andere Wagen hatte eine Panne. Sie liegen ein paar Meilen vor Yonkers. Bis dorthin werde ich ihn wohl gesund hinbekommen.«
    Der Wächter schüttelte den Kopf, gab aber das Zeichen, das Tor zu öffnen.
    Ich trat aufs Gaspedal und zischte aus dem Tor, und ich war heilfroh, als ich draußen war. Ein einziger mißtrauischer Wächter hätte alles zum Scheitern

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