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0155 - Gegen G-men und Gangster

0155 - Gegen G-men und Gangster

Titel: 0155 - Gegen G-men und Gangster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gegen G-men und Gangster
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mußte in den Fond einsteigen und wurde in die Mitte genommen.
    Ganz in der Nähe schrie ein Zeitungsjunge die Morgenblätter aus.
    »Guy Hollet beim Transport nach New York entsprungen. Suche bisher ergebnislos. Riesige Wagenschlangen im Norden auf Grund der Polizeikontrollen.«
    »Kann ich mir ein Blatt kaufen?« fragte ich Highland. Er winkte selbst den Jungen heran, kaufte eine Zeitung und gab sie mir.
    Ich überflog die Meldungen.
    Einzelheiten über die Flucht Hollets waren nicht geschildert. Es wurde auch kein Schuldiger genannt, sondern nur dem FBI allgemein Leichtsinn vorgeworfen.
    »Ihr habt ihn also noch nicht?« fragte ich Jess, während der Wagen zum Hauptquartier fuhr.
    Er schüttelte den Kopf.
    »Auch keinen anderen von der Hollet-Bande?«
    Diese Frage beantwortete er nicht.
    Im Hauptquartier führten sie mich direkt in das Büro von Mr. High, aber nicht der Chef saß auf dem Stuhl hinter dem Schreibtisch, sondern ein großer, scharfgesichtiger Mann mit eisgrauen Haaren und einem schmalen Mund.
    Er stand auf, als ich hereinkam.
    »Ich bin Frederic Lorrain aus Washington«, sagte er kühl. »Setzen Sie sich, Cotton.«
    Er wandte sich an Highland und die Leute, die mich begleitet hatten.
    »Ich danke Ihnen, Jess. Ich lasse Sie rufen, wenn ich Sie noch brauche.«
    Ich hatte Lorrain nie gesehen, aber ich wußte, welche Funktion er in der Washingtoner Zentrale des FBI ausübte. Er war der Leiter des Personaldezernates, zuständig für die Gehaltserhöhungen der G-men, aber ebenso auch für den Herauswurf eines Burschen, der nicht spurte.
    Er setzte sich nieder. Sein Gesicht war ohne jede Freundlichkeit. Erst jetzt sah ich, daß Mr. High, der Chef unseres Distriktes, in einem Sessel am Fenster saß. Er blickte mich an, aber er lächelte nicht.
    »Ich bin hier, um zu untersuchen, wie es zu der Flucht von Guy Hollet kommen konnte«, sagte Lorrain. »Ich kam heute nacht per Flugzeug an. — Geben Sie mir eine Schilderung des Vorganges, aber ich warne Sie, Cotton. Ich habe in dieser Angelegenheit bereits eine Menge Leute gehört. Bleiben Sie bei der Wahrheit!«
    Na ja, ich verkaufte ihm also meine Story. Was ich erzählte, hatte mit der Wahrheit wenig zu tun.
    Lorrain hörte schweigend zu. »Ich glaube Ihnen nicht, Cotton. Ich halte es für unwahrscheinlich, daß ein mit Handschellen gefesselter Mann aus einem fahrenden Wagen springen und sich so schnell im Unterholz verkrümeln kann, daß er nicht einzuholen war.«
    »Hollet war ein geschmeidiger Bursche«, wandte ich ein. »Er…«
    Lorrain unterbrach mich:
    »Das war er, aber er war es vor zehn oder noch mehr Jahren. Jetzt war er dicklich und wahrhaftig nicht sportlich durchtrainiert.«
    Ich hatte darauf nichts zu erwidern.
    Er begann, mit Fragen auf mich einzuhämmern. Er wollte wissen, wie schnell ich gefahren war, als Hollet heraussprang. Er wollte die genaue Uhrzeit wissen. Er fragte, warum ich nicht sofort Alarm gegeben hätte, sondern erst selbst gesucht hätte.
    Ich bekam die andere Seite eines scharfen Verhörs zu spüren. Ich tat, was ich konnte, um Lorrains Verdacht zu zerstreuen, aber ich hatte wenig Glück damit, und er sagte es mir selbst:
    »Ich glaube Ihnen nicht, Cotton. Ihre Unterlagen, die Sie Ihrem Chef vorlegten, um ein neues Verhör Hollets zu erreichen, sind in Ordnung… Soweit wäre die Sache okay, aber warum holten Sie Hollet ins Hauptquartier? Sie hätten ihn auch im State-Jail vernehmen können. Warum nahmen Sie nicht Refood oder einen der anderen G-men in Ihrem Wagen mit? Warum bestanden Sie darauf, allein zu fahren? Kannten Sie die Vorschriften nicht? Doch? Warum haben Sie dagegen verstoßen?«
    Ich hielt es für richtig, den Wütenden zu spielen.
    »Sir, ich konnte nicht ahnen, daß der zweite Wagen ausfiel. Ich nabe vielleicht leichtsinnig gehandelt, aber die Panne des zweiten Wagens konnte ich nicht voraussehen.«
    »Nein?« fragte er ironisch. »Nun, Sie konnten sie herbeiführen. Sie haben die Erlaubnis, Ihren Jaguar als Dienstwagen zu benutzen, ihn in der FBI-Garage unterzustellen und ihn dort reparieren zu lassen. Es wäre für Sie nicht schwierig gewesen, den zweiten Wagen so zu präparieren, daß er auf der Strecke bleiben mußte.«
    »Ist das bewiesen?« fragte ich.
    Lorrain beantwortete die Frage nicht, und daran erkannte ich, daß Phil zu sorgfältig gefeilt hatte und die Leute vom Labor ihm nicht auf die Schliche gekommen waren.
    Frederic Lorrain stieß trotzdem zu.
    »Wieviel hat man Ihnen dafür gezahlt, daß Sie

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