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0155 - Gegen G-men und Gangster

0155 - Gegen G-men und Gangster

Titel: 0155 - Gegen G-men und Gangster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gegen G-men und Gangster
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Smally.
    Ich ging schnurstracks hinter einem der parkenden Wagen in Deckung. Der Packard rollte ein Stück weiter. Ich kehrte um und ging in entgegengesetzter Richtung Weiter, genauer gesagt, ich schlug eine Gangart ein, die vom Laufen wenig entfernt war. Es war eine ziemliche sichere Art, die Gangster loszuwerden. Sie konnten den Packard auf der Straße nicht wenden, ohne sehr viel Zeit zu verlieren.
    Zwei Minuten später hörte ich eine rauhe Stimme:
    »Heh! Bleib stehen!«
    Ich tat es. Es ist besser, man sieht, was auf einen zukommt.
    Auf mich kam Hank Smally zu. Er war ein wenig außer Atem.
    »Warum läufst du vor uns Weg?« keuchte er.
    Ich öffnete wortlos die Jacke. Die Stelle, an der sonst die Null-Acht, im Halfter saß, war leer.
    »Deshalb«, antwortete ich.
    Der ›Seemann‹ schob seinen Kaugummi in die andere Wange.
    »Da sind wir augenblicklich Leidensgefährten.« Und auch er öffnete die Jacke und zeigte, daß er waffenlos war.
    »Ich denke, wir sollten miteinander reden«, schlug er vor. »Sie haben didi aus dem FBI gefeuert?«
    »Woher weißt du das?«
    »Ich bekam mit, daß der Mann im Büro dich durch die Mangel drehte, und als wir entlassen wurden und der ganze Formularkram ausgefüllt wurde, redeten ein paar von euren Leuten darüber, daß dir der Stuhl weggezogen worden sei.«
    »Ja«, knurrte ich. »Ungefähr stimmt's, wenn auch noch nichts entschieden ist. , Dein verdammter Chef hat mich mächtig in die Patsche geritten.«
    »Mit fünfzigtausend Dollar läßt es sich auch in der Patsche aushalten.«
    »Hollet wird sich wundern, was er noch zahlen muß, damit ich es in seiner Patsche einigermaßen gemütlich finde.«
    »Du willst Guy erpressen?«
    Unwillig bewegte ich die Schultern. »Ich brauche im schlimmsten Fall ‘nen neuen Job, nicht wahr?«
    Der ›Seemann‹ bearbeitete angestrengt den Kaugummi. Wahrscheinlich förderte das seine Gehirntätigkeit.
    »Vielleicht kannst du wirklich mit ihm ins Geschäft kommen.«
    »Warum seid ihr überhaupt in der Stadt?«
    Er grinste. »Wir wollten mal ausprobieren, wie eure Sperren funktionierten. Sie funktionierten prima, aber wir hatten uns darauf eingerichtet. Nicht einmal ein Taschenmesser hatten wir bei uns, und so mußten sie uns laufen lassen.«
    »Haben sie euch nicht gefragt, was ihr ausgerechnet in dieser Gegend getrieben habt?«
    »Selbstverständlich, aber warum sollten wir nicht dort Spazierengehen, wenn uns gerade danach zu Mute war?«
    »Befindet sich Hollet noch in dem Sägewerk?«
    Er beantwortete die Frage nicht.
    »Können wir uns nicht irgendwo in Ruhe unterhalten?«
    Ich sah ihn scharf an. »Zu riskant, Hank!«
    Er zog die buschigen Augenbrauen hoch.
    »Wieso? Wir sind doch genau so nackt wie du.« Und als er sah, daß ich noch zögerte, setzte er hinzu: »Wir können in irgendeine Kneipe gehen. Ich weiß ganz in der Nähe einen ruhigen Laden.«
    Ich überlegte, daß ich es riskieren könnte. Sie waren ohne Waffen nach New York gekommen, und die Zeit seit ihrer Entlassung war zu kurz, als daß sie sich neue Kanonen hätten beschaffen können. Auch ihr Wagen war mit Sicherheit vom FBI durchsucht worden.
    »Gehen wir!« sagte ich.
    »Sehr vernünftig«, lobte er.
    Wir gingen den Weg zurück. Ein Stück weiter oben parkte der Packard, aber auf der gegenüberliegenden Seite. Der ›Seemann‹ pfiff gellend auf zwei Fingern. Aguzzo steckte den Kopf durchs Fenster. Smally winkte ihm, herüberzukommen.
    »Dort ist die Kneipe«, sagte er und zeigte auf ein verwaschenes Schild über einer schmalen Tür.
    Die Chambers-Street gehört mit einem gewissen Teil zur Bowery. Nachts ist es nicht sehr ratsam, dort herumzulaufen, aber am Tage passiert nicht viel Gesetzwidriges, außer irgendwelchen Rüpeleien von Halbstarken.
    Die Kneipe war ein dunkles Loch, zu dem eine Anzahl Stufen hinunterführten. An der Theke standen ein paar Bowery-Pennbrüder. Dahinter watschelte ein massiver fetter Wirt hin und her. Er nickte, als Smally ihn mit einem Handzeichen begrüßte.
    Der ›Seemann‹ wählte einen runden Tisch, der in einer Art Nische stand.
    »Willst du etwas trinken?«
    »So früh am Morgen nehme ich Orangen-Juice.«
    »Ohne einen Tropfen Würze?«
    »Ein Schuß Gin kann meinetwegen darin sein.«
    Smally rief dem‘Wirt die Bestellung zu. Er wackelte zustimmend mit dem Doppelkinn. Als er die Gläser — für Smally einen doppelten Whisky — brachte, kamen auch Rag Aguzzo und Cris Raggers an den Tisch. Jim Raggers fehlte.
    »Prost«, knurrte

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