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0155 - Gegen G-men und Gangster

0155 - Gegen G-men und Gangster

Titel: 0155 - Gegen G-men und Gangster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gegen G-men und Gangster
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Hause, sondern stoppte vor einer Bankfiliale in Brooklyn. Ich verlangte ein Schließfach, ließ die dollarschwere Tasche einschließen und vereinbarte ein Stichwort, auf das die Tasche wieder ausgeliefert werden sollte.
    In meiner Wohnung legte ich mich auf die Couch, nahm ein Buch und harrte der Dinge, die da kommen würden. Das Verdammte war, daß nichts kam. Das Telefon rührte sich nicht. Niemand klopfte an meine Tür. Ich begann, wie ein eingesperrtes Tier auf- und abzugehen. Endlich, ungefähr gegen Mitternacht, kam Phil, schmutzig und hundemüde.
    Er ließ sich in einen Sessel fallen.
    »Wo ist die Whiskyflasche?«
    Ich holte sie aus dem Schrank und stellte Glas und Eis dazu. Ich wußte, daß ich kein Wort aus ihm herausbekommen würde, wenn ich seine Sehnsucht nicht stillte.
    Phil tat einen mächtigen Schluck.
    »Wie steht's?« drängte ich.
    Er wischte sich den Mund.
    »Es ist gut gegangen«, antwortete er. »Highland tat genau das Richtige. Er jagte Streifenwagen los, die die Umgebung absuchten. Die Leute mußten an jedes Haus klopfen, das in der Gegend steht, um sich zu erkundigen, ob Hollet gesehen worden ist?«'
    »Waren sie auch bei dem Sägewerk?« fragte ich erregt.
    Phil nickte. »Hm, da war ein Streifenwagen der Cops. Ich sprach mit dem Sergeant. Nach seiner Beschreibung kann es keiner der Hollet-Leute gewesen sein, der ihm die Tür geöffnet hat. Es war eine alte Dame, die ziemlich dämliches Zeug faselte.«
    Ich atmete auf. Phil sah es.
    »Klar«, sagte er. »Es ist gut, daß die Cops nicht auf Hollet oder auch nur jemanden von seiner Bande gestoßen sind. Aber für dich wird die Situation nur schlimmer.«
    Ich winkte ab. »Ich werde mich schon rauswinden. In zwei oder drei Tagen habe ich die Null-acht wieder im Halfter und den Ausweis in der Tasche.«
    »Hoffentlich«, knurrte Phil. »Jedenfalls hat Highland meinen Wagen abschleppen lassen. Er stand im Hof, und ein paar Leute vom Labor steckten den Kopf unter die Haube.«
    »Täte mir leid, wenn du mit ‘reinschlittertest.«
    Er winkte ab.
    »Du sitzt dicker in der Tinte. Ein paar von unseren Leuten sind nach Yonkers gefahren. Refood, Ranks und Stenton erhielten von Mr. High die Anweisung, sich die ganze Nacht über zur Verfügung zu halten.«
    »Zu welchem Zweck?«
    »Keine Ahnung, aber der Chef kann nicht anders, als das zu tun, was in solchen Fällen die Dienstvorschrift vorsieht.«
    Phil stand auf. »Ich sehne mich nach meinem Bett, und vielleicht ist es besser, wenn das FBI nicht erfährt, daß ich bei dir war.«
    »Heh, bin ich aussätzig?«
    Er warf mir einen vielsagenden Blick zu.
    »Wenn du noch einmal so etwas Ähnliches sagst, werde ich mir gestatten, dir eine zu knallen. — So long, Jerry. Ruh' dich aus! Ich habe das Gefühl, daß du morgen einen klaren Kopf und gute Nerven brauchst.«
    Phil hatte leicht reden. Ich verbrachte eine hundsmiserable Nacht. Erst in diesen schlaflosen Stunden wurde mir richtig klar, auf welche gewagte Sache ich mich eingelassen hatte. Alles konnte passieren. Grit konnte ermordet werden! Hollet konnte entkommen! Und ich! Ich konnte wegen Fluchtbegünstigung eines verurteilten Verbrechers zu runden zehn Jahren Zuchthaus verurteilt werden. Die Vorstellung trieb mir den kalten Angstschweiß auf die Stirn. Ich war heilfroh, als der Morgen anbrach, und die Helligkeit des Tages mich von den quälenden Nachtgedanken erlöste.
    Ich saß noch bei der Tasse Kaffee, die mir das Frühstück ersetzte, als an der Wohnungstür geläutet wurde. Ich öffnete und sah mich Jess Highland gegenüber. Hinter ihm standen zwei Kollegen.
    »Kommt herein!« sagte ich und gab die Tür frei.
    »Danke«, antwortete Highland kühl. »Ich habe den Auftrag, dich sofort ins Hauptquartier zu bringen. Kannst du mitkommen?«
    »Natürlich, aber was soll das? Du kommst mit einem Kommando, als sollte ich zu einer Hinrichtung geführt werden. Hast du am Ende einen Haftbefehl gegen mich in der Tasche?«
    »Ich habe einen Haftbefehl«, sagte Jess, »aber ich werde nur von ihm Gebrauch machen, wenn du dich weigerst.« Mir klappte der Unterkiefer herunter. »Das ist nicht dein Ernst, alter Junge?«
    »Wir versäumen Zeit. Du wirst erwartet.«
    Ich warf die Jacke über und ging mit. Es war einfach unvorstellbar, daß Mr. High wirklich die Absicht hatte, mich einzulochen.
    Das konnte nicht sein.
    Jess hielt sich an meiner Seite, und die Kollegen gingen in zwei Schritten Abstand hinter mir die Treppe hinunter. Vor der Tür stand ein Dienstwagen. Ich

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