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0155 - Gegen G-men und Gangster

0155 - Gegen G-men und Gangster

Titel: 0155 - Gegen G-men und Gangster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gegen G-men und Gangster
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seine Personalakten. Ich weiß, daß er viele Erfolge erzielt hat, aber er hat manchen dieser Erfolge nur dadurch erzielt, daß er Maßnahmen ergriff und Dinge tat, die sich haarscharf an der Grenze des Erlaubten bewegten. — Und dieses Mal scheint er diese Grenze weit überschritten zu haben, und ich kann mir nicht vorstellen, daß er es aus einem anständigen Grunde tat.«
    Noch einmal richtete er den Blick seiner hellen Augen auf mich.' »Cotton, haben Sie Hollet laufen lassen, um damit einen Trick zu versuchen? Wollen Sie auf irgendeine Weise, die mit seiner Freilassung zusammenhängt, die ganze Gang unschädlich machen?«
    Es war verlockend, jetzt »Ja« zu sagen, sich diesem Mann anzuvertrauen, aber ich sagte:
    »Nein. Ich habe ihn nicht entkommen lassen. Er ist getürmt.«
    Lorrains Finger spielten mit dem Haftbefehl.
    Ruhig kam Highs Stimme aus dem Hintergrund.
    »Ich verbürge mich für Jerry. Eine Verhaftung ist unnötig. Seine Verfehlungen können untersucht werden, während er sich auf freiem Fuß befindet.«
    Zögernd legte die schmale Hand des Personalleiters den Haftbefehl auf den Schreibtisch zurück.
    »Ich komme Ihrem Wunsch nach, John«, sagte Lorrain, ohne das Gesicht Mr. High zuzuwenden. »Ich hätte Sie verhaften lassen, Cotton. —Allright! Sie sind vorläufig des Dienstes enthoben. Sie dürfen New York nicht verlassen und haben sich zu unserer Verfügung zu halten. Bauen Sie die Funksprechanlage aus Ihrem Jaguar aus. Ich erteile Ihnen den Befehl, sich täglich beim Hauptquartier zu melden. Versäumen Sie diese Meldung, setze ich den Haftbefehl gegen Sie in Kraft und lasse nach Ihnen fahnden.« Eine kleine Pause entstand. Dann sagte Lorrain mit Verachtung in der Stimme:
    »Sie können gehen!«
    Ich erhob mich und bemühte mich, einen Blick Mr. Highs zu erwischen, aber der Chef sah gleichgültig aus dem Fenster. Ohne einen Gruß verließ ich das Zimmer.
    Ich fand, daß ich wie ein Stück Dreck behandelt worden war; und ich fand, daß ich diese Behandlung nicht verdient hatte. Okay, Mister High hatte für mich getan, was er tun konnte. Er hatte dafür gesorgt, daß dieser rasiermesserscharfe Lorrain mich nicht einbuchtete, und er hatte mir damit die einzige Chance verschafft, die ich überhaupt noch besaß. Denn das war meine Chance: Grit Healthy herausholen und Guy Hollet wieder reinbringen. Eine ganze einfache Rechenaufgabe, nicht wahr? Aber vorläufig hatte ich nicht die geringste Ahnung, wie ich sie lösen sollte.
    Ich fuhr mit der Subway nach Hause. Als herausgeworfener G-man muß man anfangen zu sparen. Ich stieg in den Jaguar, der vor meiner Wohnung stand und fuhr zum Hauptquartier zurück. Ich fuhr die Mühle in unsere Garage.
    »Ich vertraue dir die Karre für eine Weile an«, sagte ich dem Garagenleiter, Er schien bereits Bescheid zu wissen, denn: er war verlegen. »Wenn ich die Funksprechanlage ausbaue, kannst du ihn wieder mitnehmen, Jerry.«
    »Ich, lasse ihn hier. Wenn ich ihn mit der Anlage nicht mehr benutzen darf, darin kann ich mir seine Benutzung ohnedies bald nicht mehr leisten. — Gciod Luck, Henry!«
    Ich ging zum Einsatzleiter hinauf. Youngfield, der auch an diesem Tage Dienst tat, sah mich unsicher an.
    »Jerry Cotton meldet sich anordnungsgemäß!« sagte ich und grinste.
    »Ja, ja«, stotterte er. »Schon gut, Jferry. Morgen wäre es auch noch früh genug gewesen, mit diesem Quatsch zu beginnen.«
    Sie schienen alle Bescheid zu wissen. Ich stand auf der Abschußliste, soviel war klar, und lediglich die Frage blieb offen, ob ich nur aus dem FBI herausgeschossen oder auch gleichzeitig in eine Zelle hineingefeuert wurde.
    Ich verließ das Hauptquartier, ging den Broadway hinunter und bog in die Chambers-Street ein. Ich suchte einen Autoverleih, bei dem ich mir einen anderen, unauffälligen und schnellen Wagen besorgen konnte.
    Es war etwa elf Uhr vormittags, und es, herrschte ziemlich viel Verkehr, sowohl auf den Straßen wie auf den Bürgersteigen. Ich schob, die Hände in den Taschen, vorwärts und hielt nach einem Reklameschild für einen Autoverleih Ausschau.
    Ungefähr auf der Mitte der Chambers-Street merkte ich, daß ein Wagen betont langsam am Bürgersteig entlangfuhr, natürlich nicht unmittelbar am Bürgersteig, sondern an der Reihe der parkenden Fahrzeuge. Der Wagen hielt sich mit mir auf gleicher Höhe, obwohl er dadurch mächtig den Verkehr behinderte.
    Ich sah hin und erkannte den schwarzen Packard. Aus dem heruntergekurbelten Seitenienster hing Hank

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