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0155 - Gegen G-men und Gangster

0155 - Gegen G-men und Gangster

Titel: 0155 - Gegen G-men und Gangster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gegen G-men und Gangster
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auf der Seele.
    Eine mächtige Portion Wut stieg in mir hoch, und diese Wut richtete sich gegen eine ganz bestimmte Person: gegen John D. High, der genau wußte, warum ich alles getan hatte, und der noch nicht einmal dafür sorgte, daß ich meine Sache wenigstens zum guten oder zum schlechten Ende führen konnte.
    Mit einer hitzigen Bewegung riß ich den Hörer von der Telefongabel und wählte die FBI-Nummer.
    »FBI — New York«, drang die ruhige Stimme des Beamten aus der Zentrale an mein Ohr.
    »Ich will den Chef sprechen?«
    »Ihren Namen, bitte!«
    »Dienstlich!« brüllte ich. »Verbinde, Mann!«
    Er tat es. Ich hörte das »High«, mit dem der Chef sich immer meldete. Schlagartig erfüllte mich eisige Kälte, aber eine Kälte, die schmerzte.
    »Hier spricht Cotton, Chef!« sagte ich. »Vor meinen Füßen liegen Ranks und Selway, die Sie mir schickten, um mich zu verhaften. Ich wollte es Ihnen nur sagen, damit Sie jemanden schicken können, der die Jungens abholt. Mich werden sie allerdings nicht finden. Sie können mich per Steckbrief suchen lassen.«
    »Ich habe Ranks und Selway nicht zu Ihnen geschickt, Jerry.«
    »Schön! Dann war es Highland, und er handelte in Ihrem Auftrag«, schrie ich. »Für mich macht das keinen Unterschied.«
    »Ich fürchte, Jerry, uns allen sind die Dinge etwas aus der Hand geglitten. Ich habe Highland nicht beauftragt, sich besonders mit Ihnen zu beschäftigen, aber ich kann ihn auch nicht hindern, das zu tun, was er für seine Pflicht hält.«
    »Und was wird er für seine Pflicht halten, nachdem ich seine Abgesandten flachgelegt habe?« erkundigte ich mich bissig.
    »Sie zu suchen, Jerry.«
    »Genau das habe ich erwartet! Und was gedenken Sie zu tun, Sir?«
    »Ich habe Sie vor dem Risiko gewarnt, bevor Sie es eingingen.«
    »Ja, Sir, aber ich habe nicht erwartet, daß Sie… Ich meine, ich hoffte, daß Sie doch…« Ich geriet ins Stottern und verhaspelte mich.
    Highs Stimme klang überraschend milde.
    »Sollten wir nicht auf geben, Jerry? Sagen Sie mir, wo sich Hollet befindet, und das FBI wird ihn ausheben.«
    »Unmöglich«, fuhr ich auf. »Grit Healthy befindet sich immer noch in der Gewalt der Bande. Es würde ihr Ende bedeuten, wenn eine Kompanie G-men Hollets Versteck umzingelt.«
    »Ja«, antwortete High. »Das weiß ich, aber Hollet festnehmen und Healthys Frau retten, das kann das FBI nicht. Sie haben selbst gesagt, Jerry, daß es nur ein Mann kann, der auf nichts Rücksicht nehmen muß.«
    »Okay«, knurrte ich grimmig. »Ein Mann wie ich also; ein vogelfreier Bursche, der vielleicht bei der nächsten Begegnung von seinen ehemaligen Kollegen zusammengeschossen wird.«
    »Was immer Sie tun, Jerry«, sagte der Mann, der mir auf vertrackte Weise immer noch als Chef erschien, »tun Sie nichts, was unreparierbar wäre?«
    »Was betrachten Sie als unreparierbar?« fragte ich. Mich beherrschte bei diesem Telefongespräch ein Gefühl, das aus einer Mischung von Wut und Respekt bestand.
    »Wenn Sie einen G-man oder einen Polizisten erschießen oder auch nur anschießen.«
    »Ich höre, aber ich habe schon damit angefangen. Ranks und Selway haben mächtige Beulen am Kopf.«
    Obwohl ich es nicht sehen konnte, hatte ich das Gefühl, daß Mr. High lächelte.
    »Beulen heilen schnell«, sagte er. »Geben Sie nicht auf, Jerry, noch nicht. Sie haben ihre Aufgabe bisher nicht gelöst. Denken Sie daran, daß Sie alles unternahmen, um Grit Healthy herauszuholen.«
    »Sie werden es auch dann nicht verhindern können, daß ich gefeuert werde. Mein Fall liegt längst in Washingtons Händen.«
    Er ging nicht darauf ein.
    »Sie werden sich beeilen müssen«, fuhr er fort. »Die Straßensperren werden heute um Mitternacht aufgehoben. Der Gouverneur hat es angeordnet. Highland hat eine große Anzahl von G-men zwischen Yonkers und New York konzentriert. Er hofft auf diese Weise Hollet noch abfangen zu können, auch wenn die Sperren nicht mehr vorhanden sind.«
    »Danke für die Nachricht!«
    »Noch eines, Jerry. Können Ranks und Selway unser Telefongespräch mithören?«
    »Sie könnten, aber sie befinden sich nicht in dem Zustand, in dem man hören kann.«
    »In Ordnung, Jerry. Dann habe ich dieses Gespräch nicht geführt. Ich glaube, es ist wichtig für Sie, daß Ranks und Selway spät gefunden werden.«
    Ich knurrte ein »Danke!«
    »Viel Glück, mein Junge«, sagte Mr. High und hängte auf. Ich behielt den Hörer in der Hand und überlegte, ob mich der Chef jemals »mein Junge« genannt

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