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0155 - Gegen G-men und Gangster

0155 - Gegen G-men und Gangster

Titel: 0155 - Gegen G-men und Gangster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gegen G-men und Gangster
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hatte.
    Ein Stöhnen von Ralph Ranks riß mich aus meinen Gedanken. Er war noch lange nicht so weit, daß er wieder aktionsfähig gewesen wäre, aber wenigstens das Unangenehme an seinem Zustand begann in sein Bewußtsein zu dringen.
    Bevor er und Selway sich so weit gefunden hatten, daß sie Widerstand hätten leisten können, verpackte ich sie nach allen Regeln der Kunst. Ich brauchte sämtliche Gardinenschnüre dazu, die ich in meiner Wohnung fand, zwei Gürtel und vier Taschentücher für die Knebel.
    Dann zog ich Selway ins Schlafzimmer, schloß die Tür ab und steckte den Schlüssel ein. Ranks hob ich auf die Couch, rückte aber das Telefon aus seiner Reichweite.
    Ralph war wieder voll bei Bewußtsein, als ich mit meinen Prozeduren fertig war.
    »Tut mir leid, mein Junge«, sagte ich, »aber es geht nicht anders. Bekommst du trotz des Knebels genügend Luft?«
    Er hätte zur Antwort noch Nicken können, aber nicht einmal das tat er. Seine Augen blieben auf mich gerichtet. Der Blick drückte nicht einmal Zorn aus, sondern mehr Traurigkeit. Ralph Ranks war länger beim FBI als ich. Er kannte unsere Organisation, und er wußte, daß niemand, der sich mit der Bundespolizei anlegt, gewinnen kann. Wenn ich jetzt auch wie ein Sieger aussah, so tat ich Ranks höchstens leid.
    Ich holte eine Aktentasche aus dem Schrank und packte ein, was ich brauchte: Zwei Webston-Pistolen und ein Reservemagazin, eine Taschenlampe, ein Paar Turnschuhe und Kelly-Kids Messer. Dieses Messer hatte schon mal einen Zoll tief in meinem Körper gesteckt, und als Kelly-Kid hingerichtet worden war, und niemand Anspruch auf seine Hinterlassenschaft erhob, hatte ich mir das Messer aus der Asservatenkammer als Andenken geholt; eine Handlung, die natürlich völlig den Vorschriften widersprach.
    Ich verließ die Wohnung und ging hinunter zu dem Wagen, mit dem Ranks und Selway gekommen waren. Den Schlüssel hatte ich Ted Selway aus der Tasche genommen.
    Es war ein Dienstwagen mit Rotlicht, Sirene und Funksprecheinrichtung.
    Ich klemmte mich hinter das Steuer und drückte die Ruftaste. Die Leitstelle meldete sich sofort.
    »Wagen 34 des FBI. Ich brauche Phil Decker. Wißt ihr, wo er steckt?«
    »Augenblick!«
    Ich blieb in der Leitung. Auf diese Weise hörte ich den Rundspruch der Zentrale mit.
    »An alle Wagen! Phil Decker wird von Wagen 34 gewünscht. Phil Decker, bitte melden!«
    Es dauerte nicht lange, dann sagte die Leitstelle:
    »Decker kommt! Ich stelle Direktverbindung her.«
    Es gab viele Sdialtmöglichkeiten für den Funksprechverkehr. In Fällen von Sondereinsätzen wurden alle Gespräche auf einer Zentralwelle geführt, aber bei Kontakten zwischen einzelnen Wagen stellte die Leitstelle die Verbindung her, da die Gespräche sonst vom laufenden Sprechverkehr gestört würden.
    »Decker!« drang Phils Stimme an mein Ohr.
    »Rufe in zehn Minuten Rec 43—231«, sagte ich.
    Er verstand sofort: »Ja«, sagte er. »In zehn Minuten.«
    Rec 43—231 war die Telefonnummer eines kleinen Drugstores an der nächsten Ecke, in dem Phil und ich manchmal an Abenden saßen, ein oder zwei Whiskys oder auch nur ein Eiscreme-Soda zu uns nahmen.
    Ich fuhr den FBI-Wagen bis vor die Tür.
    »Hallo, Mr. Cotton«, grüßte der Mixer, als ich den Drugstore betrat. »Eiscreme?« Denn er wußte, daß ich selten Alkohol am frühen Nachmittag trank.
    »No, doppelten Whisky!«
    Er brachte mir den Drink und sah mir besorgt ins Gesicht.
    »Sorgen?« erkundigte er sich.
    »Ziemlich. Ich erwarte ein Telefongespräch.«
    Die zehn Minuten waren noch nicht vorüber, als der Apparat auf der Theke läutete. Der Mixer hob ab.
    »Ja«, sagte er. »Mr. Cotton ist hier!«
    »Gib das Gespräch in die Zelle!«
    »Was ist los?« fragte Phil.
    »Wo bist du?«
    »In Hereby, südlich von Yonkers.«
    »Wieviel G-men hat Highland in Yonkers?«
    »Achtzehn oder neunzehn Wagen mit je zwei Mann.«
    »Hält sich auch ein Wagen in Coolwood-Village auf?«
    »Nummer 12 mit Pongs und Rither patroullieren diesen Bezirk ab.«
    »Paß auf, Phil. Ich werde heute nacht versuchen, Grit Healthy herauszuholen. Ich starte um Mitternacht, und ich hoffe, ich kann es bis drei Uhr schaffen. Wenn du bis zu diesem Zeitpunkt keine Nachricht hast, dann rufe die G-men zusammen und räuchere das Sägewerk aus.«
    »Stopp, Jerry!« rief Phil. »Du brauchst einen zweiten Mann, wenn du Grit herausholen willst, und dieser zweite Mann werde ich sein.«
    - »Irrtum, mein Junge. Die Sache ist für zwei Leute nicht einfacher

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