Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0155 - Gegen G-men und Gangster

0155 - Gegen G-men und Gangster

Titel: 0155 - Gegen G-men und Gangster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gegen G-men und Gangster
Vom Netzwerk:
verwahrte.
    »Stopp, Ralph!« schrie ich. »Das kann ich auch noch!«
    Seine Hand blieb vor dem Jackenausschnitt schweben. Seine Augen, waren weit aufgerissen.
    »Jerry«, sagte er leise. »Ich kann nicht glauben, daß du so weit heruntergerutscht bist.«
    Ich ging langsam auf ihn zu.
    »Probier es lieber nicht aus! Nimm die Hände hoch, Ralph!«
    Er straffte sich.
    »Damit bist du an der Reihe! Hoch mit den Pfoten!«
    Noch hatte keiner von uns die Hand an der Waffe. Er wich nicht zurück, als ich näher kam. Wir starrten uns in die Augen.
    »Ich glaube, du bluffst«, sagte er. »Deine Tasche ist so leer wie mein Portemonnaie am Monatsende.«
    »Probier auch das lieber nicht aus, Ralph«, warnte ich. »Du hättest früher nachsehen sollen.«
    Zehn Sekunden lang standen wir uns schweigend, Auge in Auge, gegenüber.
    »Also Schluß«, sagte er dann. »Ich fordere dich zum letztenmal auf, die Hände hochzunehmen.«
    Ganz langsam entfernte ich die rechte Hand von der Jackentasche.
    Ranks Blick wurde dadurch für eine Sekunde auf meine rechte Hand abgelenkt. Er sah seine Chance für gekommen und versuchte, mit einer raschen Bewegung, die Pistole im Halfter zu erreichen.
    Genau in diesem Augenblick traf ihn mein linker Haken.
    Er taumelte rückwärts, bekam die Waffe zwar heraus, aber schon hatte ich sein Handgelenk gepackt, und da seine Finger die Waffe noch nicht fest umklammerten, genügte eine harte Drehung. Die Pistole flog ins Zimmer.
    Praktisch gleichzeitig schmetterte Ranks mir die linke Faust in die Magengrube. Mir blieb die Luft weg wie abgeschnitten. Ich ging rückwärts. Ralph kam hinterher und hämmerte auf mir herum, als wäre ich eiti Sandsack. Ich wehrte mich mit einer Mischung aus Konterschlägen und Doppeldeckung, bis ich wieder ausreichend Luft hatte.
    Es begann ein fröhlicher Boxkampf. Ralph blieb mir nichts schuldig, und wenn die Dinger, die ich ihm an den Kopf feuerte auch härter waren als seine Schläge, so sah es doch nicht so aus, als könnte ich rasch mit ihm fertig werden, denn Ranks galt als einer der besten Deckungsboxer des FBI. So gewaltig die Dinger aussahen, die ich ihm schickte, er verstand es, durch Ducken, Pendeln, Blocken und Zurückgehen jedem Hieb fünfzig Prozent der Wirkung zu nehmen.
    Natürlich hätte ich ihn früher oder später geschafft, wenn auch nur einfach deswegen, weil ich schwerer und stärker war als er, aber ich konnte mich nicht stundenlang mit ihm schlagen. Irgendwann, und wahrscheinlich sehr bald, würde Selway aus seinem Schlaf erwachen. Wenn er in den Kampf eingriff, sank meine Chance auf Null.
    Ich löste mich von Ranks, ging einen Schritt zurück und holte die Webston heraus.
    Er erstarrte, als er die Waffe sah.
    »Ich bin's leid«, sagte ich keuchend. »Hoch mit den Pfoten!«
    »Das tust du nicht«, stieß er mit zusammengebissenen Zähnen hervor.
    Ich versuchte, ihn drohend anzusehen, aber anscheinend gelang es mir nicht richtig, denn er sprang mich mit einem großen Satz an. Er bekam mich auch zu fassen, aber die Hand mit der Pistole brachte ich aus seiner Reichweite. Er bekam mich nicht von den Füßen. Der Pistolenlauf sauste auf seinen Kopf nieder. Sein Körper erschlaffte. Er rutschte an mir herunter und blieb auf dem Gesicht liegen.
    Ziemlich besorgt drehte ich ihn auf den Rücken. Erleichtert stellte ich fest, daß er nur ohnmächtig war.
    Ich verlor keine Sekunde Zeit und kümmerte mich um Selway, und es war spät genug, denn Ted war intensiv bemüht, seinen Verstand wiederzufenden. Ich zögerte bei der Wahl zwischen Pistolenlauf und Faust, entschied mich dann für die Pistole, einmal wegen der besseren Wirkung, und zum anderen weil mir ohnedies die Handknochen schmerzten.
    Selway fiel wieder um und setzte den unterbrochenen Schlummer fort.
    Ich ging an das Fenster und sah auf die Straße. Der FBI-Wagen stand vor der Tür, aber es saß niemand am Steuer. Die beiden waren allein gekommen.
    Ich holte die Whiskyflasche aus dem Schrank und nahm einen Schluck, ohne mich lange mit der Suche nach einem Glas aufzuhalten.
    Nachdenklich betrachtete ich die beiden reglosen Gestalten, und ich kann Ihnen versichern, daß mir nicht wohl bei dem Anblick war.
    Zu allem, was ich nach den gültigen Gesetzen auf mich geladen hatte, hatte ich jetzt auch noch zwei FBI-Beamte zusammengeschlagen. Vielleicht wog es in den Augen der Welt schwerer, daß ich einen verurteilten Gangster-Häuptling laufengelassen hatte, aber verdammt, mir lag diese schlichte Schlägerei schwerer

Weitere Kostenlose Bücher