Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0156 - Perlen, Gangster, Menschenhaie

0156 - Perlen, Gangster, Menschenhaie

Titel: 0156 - Perlen, Gangster, Menschenhaie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Menschenhaie Gangster Perlen
Vom Netzwerk:
könnt mir erzählen, was ihr wollt. Ich bin während des Krieges vier Jahre in der Südsee gewesen, und ich habe drei Wirbelstürme erlebt. Ich sage euch, es hängt eih Taifun in der Luft.«
    »Woher willst du das wissen?«
    »Der Luftdruck ist gefallen, ich habe das im Gefühl.«
    »Du bist wohl ein wandelndes Barometer, was?«, lachte jemand von den anderen.
    »Lacht ihr nur«, sagte Stewett. »Ihr werdet das Lachen noch bereuen. Ein Taifun ist keine sehr witzige Sache.«
    »Und wann kommt der Taifun?«
    »Dass weiß ich nicht. Vielleicht morgen, vielleicht erst übermorgen. Aber länger als vier Tage wird er uns nicht warten lassen. Es wäre am besten, wenn wir uns für die nächsten Tage irgendwo auf der Insel eine Höhle suchen würden. Auf dem Berg muss es Höhlen geben.«
    »Du bist ja verrückt«, knurrte Flint. »Ich habe keine Lust, mich wie ein Stinktier in einer Höhle zu verkriechen, nur weil Bill Stewett ein bisschen Angst vor einem Wirbelsturm hat!«
    »Ihr werdet es ja sehen«, sagte Stewett und verließ das Blockhaus. Ich ging ihm mit unseren Gewehren nach und holte ihn draußen ein.
    »Ist das Ihr Ernst, Stewett?«, fragte ich.
    »Was?«
    »Das mit dem Taifun?«
    »Natürlich ist es mein Ernst. Aber diese überheblichen Idioten denken ja schon, sie können die Natur genauso kommandieren wie ein paar Eingeborene.«
    »Und Sie meinen, man wäre in einer Höhle am sichersten aufgehoben?«
    »Es kommt drauf an. Ich sage Ihnen, Cotton, ein Taifun kann Springfluten und Wellen bringen, die so hoch sind wie ein sehr großes Mietshaus und vielleicht sogar noch höher. Zwanzig-Meter-Wasserberge sind durchaus keine Seltenheit bei einem richtigen Sturm.«
    »Das Blockhaus?«, fragte ich knapp.
    Stewett lachte.
    »Das pustet ein Taifun gewissermaßen mit dem kleinen Finger weg.«
    »Der Urwald wäre auch kein genügender Schutz?«
    »Wollen Sie sich unter ein paar Bäumen begraben lassen? Cotton, ich habe gesehen, wie ein Taifun Bäume über der Wurzel abbrach, als ob es Streichhölzer wären. Dabei hatten sie einen Durchmesser von zwei Fuß.«
    »Was haben Sie heute zu tun, Stewett?«
    »Nichts. Ich habe heute Nacht Wache.«
    »Sehen Sie sich doch nach einer Höhle um!«
    Er sah mich an und schüttelte den Kopf: »Nichts zu machen, Cotton. Wenn ich allein in den Urwald gehe, denkt Flint, ich hätte mir auch Perlen beiseite gebracht. Der Kerl platzt bald vor Misstrauen.«
    Stewett schüttelte noch einmal den Kopf und ging weiter. Inzwischen war Phil herangekommen und hatte die letzten Sätze noch mitgehört. Ich erzählte ihm schnell von der Wettervorhersage, die Stewett ausgesprochen hatte.
    »Heute Abend nach den Essen haben wir Zeit«, sagte Phil. »Da sehen wir uns nach einer Höhle um. Ich habe keine Lust, von einem Taifun hinaus ins Meer und den Haien zur Mahlzeit vorgewirbelt zu werden. Ein Yard Vorsicht zu viel, ist besser als ein Fuß zu wenig. Komm, es wird Zeit, dass wir hinausrudern!«
    Wir kletterten ins Boot, stießen ab und ruderten unsere übliche Runde durch die Bucht. Ich beobachtete interessiert den Himmel, aber ich konnte keinen Unterschied zu den vergangenen Tagen feststellen.
    Nachdem ich mit der Trillerpfeife die beiden Pfiffe ausgestoßen hatte, die für die Eingeborenen das Signal zum Beginn ihres Tauchens waren, kamen sie aus dem Urwald heraus, eine schlanke, wendige Gesellschaft, auf einer Insel lebend, die für jeden ein Paradies sein konnte, der die Hitze zu ertragen vermochte, und auf einmal herabgewürdigt zu Sklaven einer Handvoll skrupellgser Gangster.
    Ihre beiden Boote ruderten zu uns heran. Einer von ihnen teilte die Gruppen der Taucher auf und wies ihnen bestimmte Gebiete zu. Dann schnappten die ersten gründlich nach Luft und verschwanden in der Tiefe.
    Sie führten kleine Körbe mit sich, die sie sich vor der Brust festgebunden hatten. In Windeseile sammelten sie auf dem Grund die Muscheln ein und warfen sie in ihr Körbchen. Sobald der Luftmangel sie nach oben trieb, leerten sie die Körbe in die beiden Boote, erholten sich ein paar Minuten und tauchten von Neuem.
    Wir achteten wenig auf sie, weil unsere Aufmerksamkeit den Haien zu gelten hatte, die Tag für Tag in zunehmender Zahl draußen vor der Bucht ihre Kreise zogen.
    Manchmal kam eine der spitzen, dreieckigen Rückenflossen besonders weit heran, dann hob man schon den Karabiner, aber meistens drehten sie wieder ab.
    ***
    Wir waren noch keine zwei Stunden in der Bucht, da wussten wir, dass es einen besonders heißen

Weitere Kostenlose Bücher