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0156 - Perlen, Gangster, Menschenhaie

0156 - Perlen, Gangster, Menschenhaie

Titel: 0156 - Perlen, Gangster, Menschenhaie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Menschenhaie Gangster Perlen
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Tag geben würde. Die Luft schien direkt aus der Sahara zu kommen, so brennend heiß war sie. Aber sie hatte nicht die trockene Glut der Wüstenluft, sondern war feucht von den Abertausend Wassermolekülen, die in der Hitze verdunsteten.
    Ich weiß nicht mehr, wie spät es war, als die ganze Aufregung losging. Allmählich hatten wir uns mit unserem Boot fortbewegt, den Tauchern folgend, die Stück für Stück des Grundes absuchten.
    Plötzlich kam einer der Jorenzen so schnell von unten herauf, dass er bis zur Gürtellinie aus dem Wasser herausschoss, sich dabei zu uns drehte undgleich darauf mit kräftigen Stößen auf uns zuhielt.
    Phil und ich nahmen den Karabiner und repetierten. Gespannt beugte ich mich vor.
    »Krake!«, rief der Taucher. Er zeigte mit dem Daumen nach unten. »Großer Krake! Hat schon zwei Männer in seinen Fangarmen. Müssen helfen!«
    Er drehte sich wieder um und schnellte sich mit einem kräftigen Beinstoß so weit aus dem Wasser heraus, dass er den Rand des einen Eingeborenenkanus ergreifen konnte. Er stieß hastig ein paar Worte aus. Sofort reichten ihm seine Stammesgenossen eines der Messer, mit denen sie die Muscheln öffneten, um nach Perlen 34 zu suchen. Er nahm es und verschwand sofort wieder nach unten.
    Ich beobachtete die Richtung, in die er schwamm, bis ihn die blaugrüne Tiefe verschluckte. Dann legte ich mein Gewehr weg und sagte: »Mal sehen, was man tun kann.«
    »Ich komme mit!«, rief Phil.
    »Und die Haie?«, rief ich nur, dann sprang ich auch schon über Bord.
    Das Wasser war warm, aber gegen die Sonnenglut empfand man es doch als wohltuend kühl, wenn es auch sicher über zwanzig Grad Celsius hatte.
    Ich zog in langen, gleichmäßigen Bewegungen schräg in die Richtung hinab, die der Bursche eingeschlagen hatte, von dem uns der Krake gemeldet war. Langsam wurde es dunkler um mich her. Vom Grunde her schimmerten seltsame Farben von Pflanzen, deren bizarre Körper leicht in der schwachen Strömung hin und her schwankten.
    Als ich den Kraken sah, stoppte ich unwillkürlich meine Bewegungen, denn das grässliche Vieh war viel, viel größer, als ich erwartet hatte. Es hatte Fangarme, die am Kopf so dick wie meine Oberschenkel waren. Die Saugnäpfe schillerten rötlich-braun.
    Es lag zur Hälfte auf dem Grund. Drei oder vier Fangarme spielten nach oben wie sich windende Schlangen. Undeutlich sah ich auf der mir abgewandten Seite des Tieres die Gestalt eines Mannes, um den sich zwei Fangarme gerollt hatten.
    Ich wendete und schwamm schnell nach oben. Mit ein paar Stößen war ich am Boot der Eingeborenen, zog mich am Rand hoch und sagte: »Messer!«
    Sie hielten mir von allen Seiten Messer entgegen. Ich nahm eines, das stark wie ein Dolch und ziemlich lang war. Wenn man gegen so ein Vieh überhaupt eine Chance hatte, dann konnte es nur mit einem großen Messer sein.
    »Bleib doch oben, Jerry!«, rief Phil mir von seinem Boot her zu.
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Die jungen Burschen sind vielleicht gute Taucher, Phil, aber sie haben nicht genug Kraft für so ein Vieh. Such die Stärksten unter ihnen aus, gib ihnen alle Messer, die da sind, und schick sie nach! Aber schnell!«
    Er schluckte, nickte und trieb sein Boot mit ein paar Ruderschlägen zu den Kanus der Eingeborenen hin.
    »Und pass auf die Haie auf!«, schrie ich ihm noch zu, dann ließ ich mich ins Wasser zurückgleiten, holte tief Luft und tauchte.
    Die Bestie lag noch an derselben Stelle. Sie hatte nur ihre Fangarme jetzt ruhig auf den Grund gleiten lassen.
    Ich überlegte, während ich langsam zu ihr hinschwamm. Wie sollte man so ein Vieh am besten angreifen?
    Noch bevor ich mir darüber klar geworden war, schoss von der anderen Seite her ein schlanker, brauner Körper heran. Er war so schnell bei dem Kraken, dass ich den Beginn des Kampfes erst merkte, als die Fangarme plötzlich wild emporzuckten.
    Ich trieb mich mit zwei kräftigen Beinstößen nach vorn. Und dann hatte ich auf einmal die graugrüne Masse seines Kopfes vor mir. Ich stieß mit dem Messer zwei-, dreimal zu, aber es glitt ab, als hätte ich auf den Panzer einer Schildkröte eingestochen.
    Ich spürte, wie mir die Luft knapp wurde, und stieß mich von seinem Kopf ab nach oben. Einen Augenblick klatschte etwas Kaltes, Glitschiges über meinen nackten Fuß.
    An der Oberfläche legte ich mich auf den Rücken und atmete sechs- oder siebenmal langsam und tief. Dann ging es wieder hinab.
    Ich kam diesmal von einer ungünstigen Stelle. Genau vor mir sah ich

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