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0157 - Die Rechnung - eiskalt serviert

0157 - Die Rechnung - eiskalt serviert

Titel: 0157 - Die Rechnung - eiskalt serviert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: eiskalt serviert
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werden Sie tun«, schnauzte er. »Wer sind Sie?«
    Ich versäumte kostbare Zeit damit, meinen Ausweis herauszuholen und ihn ihm in die Hand zu drücken. Dann rannte ich hinüber zu meinem Wagen und schaltete das Sprechfunkgerät ein.
    »Wissen Sie, was hier los war?«, fragte mich der Blaue, während er damit beschäftigt war, ein Verbandspäckchen aufzureißen.
    »Keine Ahnung«, sagte ich. »Ich kam nur gerade vorbei, als es passierte.«
    Ich hatte keine Lust, lange Erklärungen abzugeben.
    »Was passierte?«, fragte er unwirsch.
    »Ich sah den jungen Mann hier Vorbeigehen, und dann fuhr eine schwarze Limousine die Straße herauf. Es knallte, er stürzte hin, und das Auto bremste ab.«
    »Das sieht verdammt nach Gangsterarbeit aus«, knurrte der Cop.
    Er hatte den-Verband notdürftig angelegt und sagte:
    »Ausgerechnet hier muss das passieren. Es war immer so eine ruhige Gegend.«
    Ein paar Anwohner kamen aus den Häusern gerannt. Eine alte Frau mit Zottelhaaren und Schlafrock warf die erste.
    »Haben Sie ihn schon?«, fragte sie, und dann zeigte sie mit einem fetten Zeigefinger auf mich. »Das ist er. Ich habe es genau gesehen. Er hatte eine Maschinenpistole. Solche Gangster müsste man auf hängen.«
    Ein paar andere schlossen sich mehr oder weniger lautstark an. Plötzlich wollte jeder genau geschehen haben, dass ich der Verbrecher war.
    Der Cop sah mich an, grinste und tippte mit dem Zeigefinger an seine Stirn.
    »Platz da! Schert euch zum Teufel«, schnauzte er.
    Das Publikum, das inzwischen auf mindestens zwanzig Personen angeschwollen war, murrte. Es war einmal wieder der Beweis, wie Zeugenaussagen zustande kommen. Eine Squard Car rettete die Situation, und dann kam der Unfallwagen.
    »Nicht schlimm«, meinte der Arzt, nachdem er eine kurze Untersuchung angestellt hatte. »Es war wohl mehr der Schock, der ihn ohnmächtig werden ließ.«
    »Wann wird er vernehmungsfähig sein?«, fragte ich.
    »Keinesfalls vor morgen früh. Er hat ziemlich viel Blut verloren und muss geschont werden. Aber wir werden ihn schon wieder hochpäppeln.«
    Ich versuchte ihm klarzumachen, dass ich so schnell wie möglich mit dem Verletzten sprechen müsse, weil er der einzige sei, der mir einen Hinweis auf seinen Angreifer geben könnte. Vergeblich.
    »Kommen Sie morgen Vormittag um neun Uhr ins Bellevue Hospital. Dort bringen wir ihn hin.«
    Immerhin konnte ich noch etwas tun. Ich holte die Brieftasche des jungen Mannes heraus und stellte fest, dass er Percy Bellerman hieß und in der 53sten Straße. Nr. 260 wohne. Als ich dann seine-Versicherungskarte in die Hand bekam, sah ich, dass er bei der Stadtverwaltung angestellt war.
    Merkwürdig, schon wieder die Stadtverwaltung, aber diese beschäftigte ein paar tausend Leute. Warum sollte Dianas Freund nicht dort arbeiten? Morgen würde er mir erzählen müssen, mit wem er telefoniert und wen er erpresst hatte. Für ein paar Sekunden dachte ich daran, Diana aufzusuchen, die aber wusste ja nicht, wer der Mann war, den Ihr Freund hatte hochnehmen wollen. Es hatte also keinen Zweck.
    Phil erwartete mich schon und schüttelte missbilligend den Kopf, als ich berichtete. .
    »Das kommt davon, wenn man zu neugierig ist«, brummte er. »Hättest du nicht in deiner Kiste sitzen bleiben können? Dann wäre dir der Bursche nicht durch die Lappen gegangen.«
    Natürlich hätte ich sitzen bleiben können, aber i6h tat es ja nicht. Man kann ja nicht alles im Voraus wissen.
    Um zwölf Uhr dreißig kam ich nach Hause und hörte schon vor der Tür, wie der Fernsprecher Sturm klingelte. Als ich dann aber den Hörer abhob und mich meldete, war niemand mehr da.
    ***
    Am Morgen - ich war kaum im Office angekommen - wurde mir Besuch gemeldet.
    »Eine Mrs. Ethel Schwarz aus Rochester wünscht Sie zu sprechen«, sagte der Mann in der Anmeldung. »Sie sagt, Lieutenant Crosswing habe sie geschickt.«
    Ethel Schwarz…? Ich bekam ein unangenehmes Gefühl in der Magengrube, und als die Frau hereinkam, wusste ich, wer sie war. Sie hatte dasselbe blonde Haar und sah auch sonst aus wie das Mädchen Myra, das an einer Gehirnblutung gestorben war.
    »Nehmen sie Platz. Mrs. Schwarz. Was kann ich für Sie tun?«
    »Ich bin Myras Mutter. Sie erinnern sich wohl noch, das Mädchen, das an einem Autounfall starb. Ich habe sie immer gewarnt, nach New York zu gehen. Hier ist kein Mensch seines Lebens sicher.«
    Im Stillen konnte ich ihr nur Recht geben, aber ich wartete ab, was Mrs. Schwarz sonst noch zu erzählen

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