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0157 - Die Rechnung - eiskalt serviert

0157 - Die Rechnung - eiskalt serviert

Titel: 0157 - Die Rechnung - eiskalt serviert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: eiskalt serviert
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Freund, der G-man.«
    Merkwürdig, dachte ich. Wie kommt sie zu dieser vertrauten Anrede? Offiziell hatten wir noch gar keine Bekanntschaft gemacht mit Ausnahme des gestrigen Abends, und da waren wir alles andere als freundlich gewesen.
    »Hören Sie, Ava. Mein Kollege hat Sie neulich nach einer Pistole gefragt, nach einer Pistole mit ausgefeilter Nummer, einer Pistole, mit der ein Mann namens Rakosi erschossen wurde. Wollen Sie sich nicht endlich darüber aussprechen?«
    Ich hatte die beiden im Auge behalten und sah, wie sie plötzlich vollkommen nüchtern wurde und Gomez eine unwillkürliche Bewegung nach seiner Hüfttasche machte. Da hatte ich auch schon die Waffe in der Hand.
    »Glaubt ihr beide eigentlich, ihr könntet mich übers Ohr hauen?«, fragte ich böse. »Sie Ava, sind so wenig blau wie ich. Was habt ihr vor? Habt ihr noch nicht genug Krach gehabt?«
    »Sie sind verrückt«, zischte Gomez.
    »Jedenfalls behalten Sie Ihre Hände da, wo ich sie sehen kann. Sie hätten sich ein besseres Märchen ausdenken müssen, um mich hierher zu locken. Was wollen Sie, und wer hat Sie beauftragt?«
    Ava wurde rot und bleich vor Wut. Dann machte sie einen Satz und wäre mir mit den Nägeln ins Gesicht gefahren, wenn ich ihr nicht einen Stoß gegeben hätte. Sie stolperte gegen Gomez und flog auf die Couch.
    »Halt den Schnabel«, fuhr Gomez sie an. »Ich hätte mir ja gleich denken können, dass du alles versaust. Nicht einmal die Betrunkene kannst du spielen.«
    »Und jetzt fragte ich noch einmal, in wessen Auftrag ihr das Theater hier veranstaltet habt und was es bedeuten soll.«
    »Es bedeutet nur, dass ich nicht mehr mitmachen wollte. Ich habe es auch nur gezwungenermaßen getan.«
    »Mitmachen, bei was?«
    »Das weiß ich selbst nicht. Ich wurde angerufen und bekam irgendeinen Auftrag«, sagte Gomez. »Ich weiß nicht, von wem. Ich wollte mich heute herauswickeln, aber das Frauenzimmer hat es wieder verdorben. Ich weiß nichts von der Pistole und nichts von einem Mord. Ich weiß überhaupt nichts.«
    »Und das soll ich glauben?« Ich war nun wirklich wütend. »Ich will Ihnen sagen, was ich mache. Ich lasse euch beide einsperren.«
    Er öffnete den Mund, um zu antworten und in diesem Augenblick fuhr ein Wagen vor. Ein Licht schien durch die Jalousie, und dieses Licht war blutrot.
    Schwere Schritte ertönten.
    »Cops. Verdammt, haben Sie die bestellt?«
    »Ich denke nicht daran«, sagte ich und machte zwei Schritte zum Fenster hin.
    Draußen stand ein Patrouillenwagen. Das Rotlicht war unverkennbar, und die beiden Türen standen offen. Es saß niemand am Steuer, aber zwei Männer mit den typischen Mützen der Polizei kamen über die Veranda. Der eine hatte eine Waffe mit einem Schalldämpfer in der Hand und der zweite eine Maschinenpistole unterm Arm. Das war eine merkwürdige Bewaffnung für Cops. Ich hatte nicht auf Gomez geachtet.
    Erst als ich das Geräusch härte, mit dem er die Klappe öffnete sah ich ihn wieder.
    »Hände hoch«, ertönte eine Stimme von draußen. »Hände hoch, und rauskommen.«
    Die Pistole in Gomez Hand spie plötzlich Feuer. Draußen erklang das unmißverständliche Geräusch eines stürzenden Mannes. Dann hämmerte die Maschinenpistole. Ich warf mich zu Boden. Das Radio zerknallte. Ein Stuhl fiel um und ein Spiegel in Splittern von der Wand, als eine Garbe nach der anderen durch das Zimmer fegte.
    »Das habt ihr nicht erwartet«, schrie einer. »Viel-Vergnügen.« Wieder Schritte und ein Geräusch, als ob ein Sack über den Boden geschleift würde.
    Knallen der Autotüren, das Knirschen von Reifen, das Aufheulen eines Motors, und dann war der Spuk verflogen. Ich hob meine Smith & Wesson auf und tappte nach dem Lichtschalter. Die Stehlampe war zertrümmert. Ava lag unter der Couch. Sie war nicht ohnmächtig, aber halb irr vor Angst. Ich ließ sie liegen. Gomez hatte es erwischt, ihm war nicht mehr zu helfen. Mindestens fünf Geschosse hatten ihn getroffen.
    Merkwürdigerweise war die Whiskyflasche verschont geblieben. Ich schnappte sie und setzte sie an den Mund. Dann sah ich mich draußen um. Es war nichts mehr zu sehen. Nur auf den weißen Fliesen fand ich ein paar Blutspritzer.
    »Komm schon heraus«, schrie ich Ava an. »Glaubst du vielleicht, ich schicke dir eine gedruckte Einladungskarte.«
    Aber sie wimmerte nur, und so zerrte ich sie hervor und deponierte sie etwas unsanft in einem Sessel, dessen Lehne der MP-Schütze abgeschossen hatte.
    Ich versuchte mit ihr zu reden, aber das

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