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0157 - Die Rechnung - eiskalt serviert

0157 - Die Rechnung - eiskalt serviert

Titel: 0157 - Die Rechnung - eiskalt serviert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: eiskalt serviert
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hatte keinen Zweck. Die Angst hatte ihr offenbar nicht nur die Sprache, sondern auch den-Verstand geraubt.
    Ich führte drei Telefongespräche: eins mit unserer Zentrale, eins mit dem Polizeihauptquartier, das dritte mit Phil. Ich wollte Ava einen Whisky einflößen, aber sie war inzwischen umgekippt, das war jedenfalls am besten. So ging ich also nach draußen und wartete.
    Als Erste kamen die Cops. Obwohl ich ganz sicher war, dass die beiden Schützen von vorhin keine Polizeibeamten gewesen waren, ließ ich sie wegen des Wagens bei ihrer Dienststelle nachfragen. Es stellte sich heraus, dass man ihn am Vortage gestohlen hatte, während die Besatzung leichtsinnigerweise ohne abzuschließen in einer Kneipe saß.
    Als ich zurück ins Haus kam, dachte ich, der Schlag würde mich treffen. Das Fenster stand offen und von Ava war keine Spur zu sehen. Sie war also doch eine bessere Schauspielerin, als ich gedacht hatte. Sie müsste durch die Gärten in Richtung Jackson Avenue ausgerückt sein, und da sie noch nicht lange weg sein konnte, schickte ich die 'Cops los.
    Dann kam Phil und danach unsere Leute. Zum Schluss erschien die Mordkommission der City Police mit einem mir fremden, jungen Arzt und einem Lieutenant, den ich ebenfalls nicht kannte.
    Wir durchsuchten das Haus und fanden nichts, wenigstens nichts, was uns hätte helfen können. Der Grund zu dem Überfall war leicht zu erraten. Die Hintermänner des Mexikaners hatten gehört oder gesehen, dass dieser sich mit mir in Verbindung setzte und ich ihn besuchte. Er und Ava schienen also doch die Absicht gehabt zu haben, ihr eigenes Fell zu retten, indem sie auspackten. Leider waren ihnen in letzter Minute Bedenken auf gestiegen, aber das wussten die anderen nicht.
    Ich hätte mich ohrfeigen können, dass ich auf Avas Trick hereingefallen war. Sie selbst hatte das dümmste gemacht, was sie tun konnte. Selbstverständlich hätte ich sie kassiert, aber was hätte ihr schon geschehen können? Sie war für uns nichts anderes als ein wichtiger Zeuge, und sie wäre auf alle Fälle in einer Zelle ihres Lebens sicherer gewesen, als wenn sie herumlief.
    Jetzt saß sie zwischen zwei Stühlen. Sie war auf der Flucht, nicht nur vor der Polizei, sondern auch vor den Leuten, mit denen sie ohne Zweifel zusammengespielt hatte. Die Tatsache des Rendezvous mit mir musste genügen, um sie auf die Liste der unerwünschten Personen zu setzen.
    Die Cops kamen zurück und hatten Ava natürlich nicht gefunden. Heute Nacht konnten wir auch kaum noch etwas daran tun. Der Posten vor ihrer Wohnung wurde zu besonderer Aufmerksamkeit ermahnt und auch der, der den Nachtklub »Mon Chérie« beobachtet.
    Sie hatte ja weder einen Mantel noch Geld. Ihre Tasche, die immerhin noch siebzig Dollar enthielt, hatte sie liegen gelassen.
    Es war zehn Uhr, als wir abschwirrten. Zuerst gingen wir endlich essen, und dann setzten wir uns in eine gemütliche Kneipe und sprachen die ganze Geschichte durch. Phil konnte es nicht lassen, immer wieder auf Cheswick zurückzukommen. Dabei kam mir eine Idee.
    Phil hatte ihn bei Ava kennen gelernt, und offenbar waren die beiden sehr eng befreundet. Was lag näher, als dass sie sich an ihm um Hilfe wandte?
    Natürlich konnten wir Cheswick nicht fragen. Er hätte uns hinausgeworfen. Aber es gab ja noch andere Mittel. Unser Kollege Tom Walter hatte Nachtdienst, und so rief ich ihn an und bat ihn, sich noch jemand mitzunehmen und die Residenz Cheswicks im Auge zu behalten. Sollte Ava dort auf kreuzen, so musste sie auf der Stelle in Gewahrsam genommen werden.
    Diana fiel mir ein. Ich hatte mich eine Zeitlang nicht mehr um sie gekümmert. Wahrscheinlich schlief sie schon, aber ich hatte ein ungutes Gefühl, und es war ja noch früh. Phil war mit einem Taxi gekommen, und deshalb stiegen wir jetzt beide in den Jaguar.
    Die Pension war dunkel, und erst nachdem wir einige Male geklingelt hatten, wurde uns geöffnet.
    Als ich nach Diana Blyth fragte, sagte die Hausangestellte, die schon Begriff war zu Bett zu gehen:
    »Miss Blyth hat vorhin einen Anruf bekommen und ist weggegangen.«
    Das hatte uns gerade noch gefehlt. Das Mädchen schien von allen guten Geistern verlassen zu sein.
    »Sie wissen nicht zufällig, wer sie anrief?«
    »Nein, aber ich weiß, woher. Einen Block von hier, an der Madison Avenue, ist die ›Boston Bar‹, und dort arbeitet meine Freundin Elsie. Die war am Telefon und fragte nach Miss Blyth. Sie sagte, ein Herr wolle sie sprechen.«
    Wir bedankten uns und

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