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0158 - Der Spiegel-Dämon

0158 - Der Spiegel-Dämon

Titel: 0158 - Der Spiegel-Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verstummte er auch wieder.
    Es wurde still.
    Der Zwerg sank in sich zusammen. Sein Oberkörper fiel nach vorn. Wobei gleichzeitig noch etwas anderes geschah.
    Ich hatte schon mehrmals mit ansehen können, wie einer meiner Gegner im Sumpf versank.
    So war es auch hier.
    Die Spiegelfläche glich einem Sumpf, die alles, was sich auf ihr bewegte, in die Tiefe zog.
    Unsichtbare Hände hielten den Toten fest und gaben nicht auf. Sie zogen und zerrten ihn unerbittlich weiter. Der Gnom hatte den Satan angerufen, der Teufel holte ihn jetzt.
    Gebannt schauten wir dem Ende des teuflischen Dieners zu. Und wir waren erleichtert. Dieser Gnom hätte in seinem Mordrausch vor nichts und niemandem kapituliert. Er hätte alle umgebracht. Auf sein Konto ging auch das Ableben von Ernie Lidell und Dave Morris.
    Jetzt versanken auch die Arme. Bis zu den Ellenbogen steckten sie bereits in der Oberfläche, und immer weiter ging es, bis der Spiegel den Zwerg vollkommen verschluckt hatte.
    Sofort veränderte sich die Beschaffenheit der Oberfläche. Sie wurde wieder glänzend.
    Allerdings konnten wir uns nicht darin erkennen, sondern schauten hindurch in eine endlose Tiefe, die man mit unseren Maßen kaum erfassen konnte.
    In diese Tiefe wurde der Zwerg hineingerissen. Sein Körper wirbelte davon. Arme und Beine schlugen um sich, er wurde kleiner und kleiner, war schließlich nur noch ein Punkt und verschwand vor unseren Augen.
    Der Gnom existierte nicht mehr. Ich aber trat vor und warf mein Kreuz auf die Fläche.
    Jeder von uns hatte auf eine Reaction gehofft, und wir wurden nicht enttäuscht.
    Die Fläche zeigte die ersten Risse. Sie wurde auch wieder trübe. Und dann zerbrach sie.
    Mit einem klirrenden Knall fetzte sie auseinander, während draußen auf dem Platz eine Explosion aufdonnerte.
    Der kleine Wagen war ebenfalls mit in die Luft geflogen. Er und der Spiegel standen in magischer Verbindung. Aber nicht nur die beiden. Auch die anderen Spiegel innerhalb der Schaubude zerklirrten und wurden restlos zerstört.
    Wir konnten zufrieden sein.
    Ich besonders. Denn Jane Collins fiel mir in die Arme…
    ***
    Später standen wir im Regen.
    Der Wagen brannte noch immer, aber der Regen löschte jetzt die letzten Flammen.
    Wir hatten einiges zu bereden. Ich erfuhr, wie Suko und Bill hierher gekommen waren. Am meisten interessierte mich natürlich Janes Grund.
    Als sie berichtete, mußte ich den Kopf schütteln. Das Leben ging doch oft seltsame Wege.
    War da noch das Paar.
    Beide hatten Kopfschmerzen, aber beide lebten noch. Viel konnten sie nicht berichten. Sie waren, nachdem sie das Spiegelkabinett betreten hatten, plötzlich ohne Gedächtnis gewesen. Erinnern konnte sich niemand von ihnen.
    Sie verstanden nur nicht, daß wir ihnen zum wieder gewonnenen Leben gratulierten. Dann gingen sie.
    Ich rief die Mordkommission an.
    Während die Conollys und Suko zurückfuhren, hockte Jane noch mit mir zusammen im Wagen. Wir sprachen weiterhin über den Fall, und ich erfuhr auch noch die letzten Zusammenhänge.
    Es waren also wieder neue Gegner aufgetaucht. Die Zwerge. Diese an sich unglücklichen Menschen hatten sich zusammengetan und mit dem Satan einen Pakt geschlossen.
    Eine schlimme Sache, die ich natürlich im Auge behalten wollte und auch mußte.
    Dann meinte Jane: »Wir haben uns lange nicht mehr gesehen.«
    Ich schaute sie durch den Rauch der Zigarette an und bekam ein schlechtes Gewissen, weil ich an Nadine Berger dachte, mit der ich geschlafen hatte. »War eben viel unterwegs.«
    »Und?«
    »Wieso und?«
    Jane lächelte. »Irgendwie bist du mir fremd, John. Du siehst übernächtigt aus.«
    »Ich hatte auch einen verdammten Streß. Ein paar Tage Ruhe täten verdammt gut.«
    »Willst du dich bei mir ausruhen?« fragte sie lächelnd.
    Ich kniff ein Auge zu. »Wenn du das Telefon abstellst — ja.«
    »Okay, wird gemacht.« Jane startete den Bentley. Sie sollte fahren, denn ich wollte mein Bein nicht übermäßig strapazieren und erst warten, bis die Wunde verbunden war.
    Das geschah im nächsten Krankenhaus. Anschließend nahm ich Jane Collins beim Wort.
    In den nächsten zwei Tagen war ich für keinen anderen zu sprechen. Nur Suko wußte, wo ich mich aufhielt. Und der hielt dicht…
    ENDE
    [1] Siehe John Sinclair Nr. 154 »Desteros Rache«
    [2] Siehe John Sinclair Nr. 116 »Der Traum-Dämon«
    [3] Siehe John Sinclair Nr. 139 »Im Land des Vampirs«

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