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0159 - Seance des Schreckens

0159 - Seance des Schreckens

Titel: 0159 - Seance des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Convents«, murmelte Zamorra, als der Vurguzzbesitzer weitergeeilt war, um sein grünes Gesöff in Sicherheit zu bringen. »Man sollte es nicht für möglich halten, was es auf Gottes guter Erde nicht alles gibt…«
    Auf der Terrasse begegnete ihnen der Sibirer, in seiner Begleitung die blinde Helga. »Stellen Sie sich vor«, sagte sie, »ich erwähne unterwegs, daß mich der Hunger plagt, und er überreicht mir ein Gänseblümchen! Hat aber nicht geschmeckt, das Ding. War zu sauer. Kein Wunder, daß die Kühe hier so braungescheckt sind.«
    »Brr…«, stöhnte Nicole. »Wie kann man sich nur so früh am Morgen draußen herumtreiben?« Sie gähnte erneut.
    »Wir haben einen ausgedehnten Spaziergang gemacht«, berichtete Iljuschin.
    »Den hatten wir ja gestern abend«, erwiderte Zamorra und wechselte einen raschen Blick mit Nicole. »Haben Sie keine Riesenspinne oder Rieseneule gefunden?«
    »Ih, garstiges Zeugs«, schüttelte Helga sich. »Läuft so etwas hier frei herum?«
    Der Parapsychologe lächelte. »Leider.«
    »Dafür haben wir einen versteinerten Bach gefunden«, berichtete Iljuschin. »Draußen, vielleicht einen halben Kilometer hinter dem Dorf.« Er beobachtete, wie Zamorra die Stirn runzelte und grinste. »Das habe ich auch getan, als ich den Bach sah, und mich nach dem Grund für die Versteinerung gefragt.«
    »Ein versteinerter Bach…«, überlegte Zamorra. »Ist das eine normale Erscheinung, oder hat’s da vor kurzem noch geplätschert? Man sollte mal einen Einheimischen fragen.«
    Iljuschin sah in die Runde. »Sehen Sie einen? Im Moment kommen hier auf einen Einwohner ungefähr fünf Fremde.«
    »Und einen von denen habe ich im Verdacht, für die Ereignisse der Nacht verantwortlich zu sein.« Er sah auf die Uhr. »Man sollte damit beginnen, ausgiebig zu frühstücken.«
    Iljuschin nickte. »Dobro, suchen wir uns einen nach Möglichkeit wackelfreien Tisch und lassen Fleisch und Wein auftragen.«
    Nicole stieß Zamorra an. »Du hattest mir übrigens versprochen, daß wir einkaufen fahren«, sagte sie. »Du weißt doch, ich brauche etwas total Ausgeflipptes zum Anziehen.«
    »Ich habe gar nichts versprochen«, brummte Zamorra. »Zudem siehst du momentan auch recht nett aus.« Sie hatte trotz ihres Versprechens, die ausgeliehenen Teile wieder zurückzugeben, Iljuschins Hemd übergezogen und trug dazu eine weiße Cordhose und Sandalen. »Im übrigen wirst du hier im Ort bis etwa ein Uhr auch noch einkaufen können. Wie wär’s mit einem original bayrischen Dirndl?«
    »Da bricht man sich die Zunge bei ab«, protestierte sie. »Nein, ich will etwas haben, das man auch aussprechen kann.«
    »Ich dachte, es käme dir nur auf’s Tragen an…«, brummte Zamorra. Er schnippte mit den Fingern. »Halt, ich habe die Idee. Etwas total Ausgeflipptes: Wir kaufen eine Farbspraydose, lackieren dich silbermetallic. Was glaubst du, wie die Science-Fiction-Leute sich wundem, wenn du als Sternenmädchen oben im Saal auftauchst…«
    »Du bist ein Idiot, Zamorra«, stellte sie trocken fest.
    »Aber ein liebenswerter«, erwiderte er und küßte sie.
    »Mal eine Zwischenfrage«, hakte der Sibirer ein. »Sie waren hier im Haus, während wir uns draußen herumtrieben. Ist der Mann schon aufgetaucht, auf den wir warten? Der Fantastik-Autor, von dem ich gestern sprach.«
    »Ich weiß es nicht«, erwiderte Zamorra. »Wir geruhten erst vor kurzer Zeit zu erwachen.«
    »Hm… Zamorra, ich glaube, Sie werden auf Ihre Kosten kommen, wenn der Mann erscheint. Sie sind doch Geisterjäger. Nun, was der Mann in der Theorie weiß, ist einfach umwerfend. Gibt kaum etwas, was er nicht kennt.«
    »Lassen wir uns überraschen«, sagte Zamorra. »Ah, die Speisekarte kommt…«
    ***
    Der Mann, der suchend durch die Menge von diskutierenden oder streitenden Leuten schritt, war nur mit dem Attribut »groß« zu bezeichnen. Auffallend war seine hohe Stirn und die unerschütterliche Ruhe, mit der er die menschlichen Hindernisse umging und immer wieder den Blick suchend in die Runde gehen ließ.
    »Suchst du irgend wen?« sprach Iljuschin ihn einfach an, als der Hüne in unmittelbarer Nähe des Vierer-Tisches auftauchte.
    »Wenn du mich so direkt fragst«, brummte der Hüne, »suche ich Dan Jay. Weißt du, ob er eventuell schon eingetroffen ist?«
    »Alle Welt sucht Dan Jay«, grinste der Sibirer. »Nein, bis jetzt ist er noch nicht aufgetaucht. Er soll im Laufe des Nachmittags kommen, heißt es.«
    »Dann brauche ich mir ja nicht mehr die

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