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0159 - Wir und die Konkurrenz der Mörder

0159 - Wir und die Konkurrenz der Mörder

Titel: 0159 - Wir und die Konkurrenz der Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir und die Konkurrenz der Mörder
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mit runter, wenn wir fertig sind.«
    »Jawohl, Sir«, sagte er ehrfurchtsvoll. Er verbeugte sich sogar.
    Wir traten über die Schwelle in das Apartment, das Robson J. Crew zu Lebzeiten bewohnt hatte. Wir waren nach wie vor davon überzeugt, dass Crew tot war. Irgendein Schwindler hatte eine vielleicht vorhandene Ähnlichkeit ausgenutzt. Anders konnte es kaum gewesen sein.
    Crews Apartment umfasste vier Zimmer, außer einer kleinen Küche und dem Bad. Ich hätte jede Wette darauf gehalten, dass es selbst ein wohlhabender Mann als teuer empfunden hätte. Wir durchsuchten zuerst das Schlafzimmer. Eigenartig fanden wir, dass es vier Betten ehthielt.
    »Bei dem scheinen Gäste logiert zu haben«, sagte Phil und zog die Decke des vierten Bettes zurück. »Alle vier sind innerhalb der letzten Woche benutzt worden. Man sieht es an den Laken, sie sind zu zerknittert, als dass niemand darin gelegen haben könnte.«
    »Vielleicht teilte er die Wohnung mit drei anderen?«, fragte ich.
    Phil schüttelte den Kopf, während er auf den Kleiderschrank deutete, den er gerade geöffnet hatte.
    »Ziemlich ausgeschlossen. Alle Anzüge sind von derselben Firma und haben dieselbe Größe. Die Schuhe übrigens auch.«
    »Wenn er Familie hätte, könnte ich die vier Betten noch verstehen«, brummte ich. »Aber in dem Fall müssten doch wohl auch ein paar weibliche Kleidungsstücke vorhanden sein.«
    »Nicht einmal eine Spur davon gibt es«, sagte Phil und kümmerte sich um die Wäschefächer, die reichlich weiße Oberhemden und Krawatten neben dem üblichen anderen Kram enthielten.
    Ich klopfte vorsichtshalber einmal die Anzüge ab. Und dabei gab es dann allerdings eine Überraschung. Ich förderte aus den Anzügen nicht weniger als neun kleine Pistolen zutage, samt und sonders belgischen Fabrikats.
    »Nun sieh dir das an!«, sagte ich und zeigte auf die Waffensammlung, die ich aufs nächste Bett geworfen hatte.
    »Das ist ja eine ganze Pistolenfabrik«, staunte Phil.
    Wir betrachteten kopfschüttelnd den ganzen Plunder. Ich nahm eine der Waffen nach der anderen und sah die Magazine nach. Sie waren alle vollgeladen!
    Wir stellten ein paar Überlegungen an, aus welchen Gründen sich jemand bewogen fühlen könnte, ein Arsenal von Pistolen zuzulegen, kamen aber zu keinem annehmbaren Resultat. Schließlich einigten wir uns auf die Erklärung, dass Crew einen Spleen gehabt haben musste. Wenn es Narren gab, die Edelsteine oder sonst was sammelten, warum sollte es in dieser Welt nicht einmal einen Mann geben, der die Verrücktheit besaß, belgische Pistolen zu sammeln?
    Nach dem Schlafzimmer nahmen wir uns die drei Wohnräume vor. Den ersten durchsuchten wir, ohne auf irgendetwas Bemerkenswertes zu stoßen. Beim zweiten aber fiel uns eine Mappe in die Hände, die Zeitungsausschnitte enthielt.
    Wir setzten uns damit an einen Tisch, um die Ausschnitte flüchtig durchzusehen.
    Schon bald merkten wir, dass sich alle Ausschnitte auf ein und denselben Mann bezogen. Immer wieder war nur von einem gewissen Steve Oplain die Rede. Die Schlagzeilen lauteten: Der Räuber von Frisco endlich gefangen! Steve Oplain der Räuber von Frisco! Steve Oplain vor Gericht! Steve Oplain am ersten Verhandlungstag!
    War Oplain ein Mann des berüchtigten Syndikats?
    Als wir so weit waren, sahen wir uns an.
    »Das Syndikat«, murmelte Phil. »Es fehlte gerade noch, dass wir in dieses Wespennest stechen.«
    Ich zuckte die Achseln.
    »Wer weiß, warum Crew die Ausschnitte gesammelt hat. Vielleicht kannte er diesen Oplain zufällig. Aber ich glaube nicht, dass es etwas mit unserer Geschichte zu tun hat. Erstens sind diese Ausschnitte sieben Jahre alt. Zweitens spielte sich alles in Frisco ab, also viertausend Meilen weiter im Westen.«
    »Hier sind noch ein paar Bilder von Oplain«, sagte Phil und zog eine Büroklammer von einem Päckchen Fotos, die ebenfalls aus Zeitungen ausgeschnitten waren. Sie zeigten das Gesicht eines Mannes, der wahrscheinlich zynisch, kalt und zielbewusst war. Eine gewisse Intelligenz schien ihm ebenfalls eigen zu sein, wenn man dem Äußeren vertrauen durfte.
    »Auf jeden Fall können wir diesen Kram ja mitnehmen und probeweise feststellen lassen, in welchem Zuchthaus Oplain sitzt. Hier steht, dass er zu fünfzehn Jahren verurteilt wurde. Selbst die Großzügigkeit unserer Gnadenausschüsse mitgerechnet, bleibt immer noch anzunehmen, dass er zehn Jahre wird absitzen müssen. Also hat er noch drei Jahre vor sich.«
    Wir legten die Mappe mit den

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