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016 - 30 Meilen unter dem Meer

016 - 30 Meilen unter dem Meer

Titel: 016 - 30 Meilen unter dem Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Stahl
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blechernes Tablett, darauf türmte sich… etwas. Und nicht alles davon war tot und reglos…
    Er stellte das Blech zwischen Matt und Aruula ab, dann ließ er sich neben ihnen nieder und griff als Erster beherzt zu. Genüsslich schlürfend sog er drei, vier wurmartige Tierchen in den Mund und kaute schmatzend. Aruula bediente sich ebenfalls, Matt verzichtete, nicht einmal dankend.
    »Erzählt mir von euch«, forderte der Gnom sie schließlich auf. »Wer seid ihr, woher kommt ihr und wohin wollt ihr?«
    Matt nannte ihre Namen und sagte:
    »Wir kommen vom Festland, sind unterwegs zur Insel und wollen keine Zeit verlieren.«
    »Zeit, Zeit, Zeit«, äffte Gurk. »Zeit ist eure geringste Sorge, glaubt mir.«
    »Warum sollten wir das?«, fragte Matt provozierend.
    »Weil ich schon vielen wie euch begegnet bin.«
    »Wanderern, die du um ihr Hab und Gut gebracht hast?« Matt gab sich keine Mühe, sein Misstrauen Gurk gegenüber zu verhehlen. Er konnte sich nur zu gut vorstellen, wie der komische Kauz an all die Sachen gekommen war, die er hier hortete. »Du irrst dich«, behauptete Gurk.
    Verdammt, konnte der Kerl Gedanken lesen?
    Der Zwerg lächelte dünn.
    »Ach ja? Dann klär mich auf«, verlangte Matt.
    »Tote legen keinen Wert auf Besitztümer. Und die Taratzen sind nur an ihrem Fleisch interessiert«, erklärte Gurk frank und frei.
    »Dann machst du also doch gemeinsame Sache mit diesen Ungeheuern!«
    »Aber nein! Ich hasse sie.« Gurk schlürfte zwei, drei weitere Würmer ein.
    »Warum hast du dich dann hier niedergelassen?«
    »Weil ich ein Gelübde abgelegt habe.«
    »Ein… Gelübde?«, mischte sich jetzt auch Aruula ein. »Was meinst du damit?«
    Gurk winkte ab. »Das ist eine lange Geschichte«, er grinste, »und ihr habt ja keine Zeit, - Deshalb sollten wir gleich zum Geschäft kommen.«
    »Zum… Geschäft?«, fragte Matt verwundert.
    Gurk nickte. »Wie schon gesagt - vor euch haben sich schon viele auf diesen Weg ins gelobte Land gemacht. Nur dort angekommen ist keiner von denen.«
    »Du sprichst in Rätseln, Gurk«, sagte Aruula.
    »Ich weiß.«
    Sein Grinsen wurde so breit, als wolle es seinen überdimensionierten Kopf in zwei ungleich große Hälften spalten. Die Zähne, die er dadurch entblößte, harmonierten mit der Hässlichkeit seiner Resterscheinung.
    »Die anderen sind also den Taratzen zum Opfer gefallen«, vermutete Matt, dem das Spielchen längst schon zu dumm geworden war. »Und du hast die Sachen der Toten gestohlen und hierher geschafft.«
    »Wenn du es so nennen willst.« Gurk klang beinahe ein wenig beleidigt.
    »Darin kann ich kein Geschäft sehen«, fuhr Matt fort, »noch nicht mal ein schlechtes.«
    In Gurks Miene stahl sich etwas Lauerndes. »Ich kann euch helfen, das andere Ende des Tunnels zu erreichen.«
    Ah, jetzt kommen wir der Sache näher, dachte Matt und sagte:
    »Aber das wirst du nicht umsonst tun, wie?«
    »So ist es.«
    »Was verlangst du dafür?«
    »Eure Hilfe.«
    »Wobei?«
    »Befreit meinen Sohn und bringt ihn mir zurück.«
    ###
    ***
    Yrral hatte die Jäger angeführt. Und er hatte versagt. Die sicher geglaubte Beute war ihnen entkommen. Wieder einmal…
    König Tarman würde toben! Oder Schlimmeres.
    Dennoch war Yrral auf dem Weg zu ihm, um Bericht zu erstatten, wie es seine Pflicht war als Truppführer. Flackernder Feuerschein erfüllte die weitläufige Höhle, das Herzstück des unterirdischen und -seeischen Taratzenreiches. Einige Teile blieben im Dunkeln, doch Yrral wusste, dass ihm auch von dort etliche Blicke aus glühenden Augen folgten. Ein Großteil des Volkes hauste in dieser Höhle, und Yrral spürte den Blick einer jeden einzelnen Taratze auf sich.
    Einige seiner Artgenossen waren wütend, weil ihnen einmal mehr Menschenfleisch versagt blieb, andere schienen Mitleid mit Yrral zu haben, wieder andere machten keinen Hehl aus ihrer Häme.
    Wisperndes Fiepen geisterte durch den weiten Raum, hallte gespenstisch von den Wänden wider. Hier und da wurde ein schauriges Kreischen laut, wenn sich zwei oder mehr Taratzen um mochten die Götter wissen was stritten und balgten.
    Tarman residierte im Tschuuk, umgeben nur von seinen engsten Vertrauten. Der Tschuuk war ein seltsames Gebilde, einem schlangenhaften Tier ähnlich, aber sehr groß und sehr lang und mit einer Haut, die unzerstörbar schien. Es war leicht sich vorzustellen, dass derlei Geschöpfe diese Welt unter dem Meer einmal beherrscht hatten.
    Die Röhren jedenfalls waren von der Größe her wie geschaffen

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